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Kehdingen

TLadies First: Was sich die Kehdinger Landfrauen wünschen

Die Vorsitzenden der Landfrauen (von links): Petra König (Großenwörden und Umgebung), Karin Behrmann (Südkehdingen), Martina Neumann (Kehdinger Moor) und Jasmin Lorenzen (Nordkehdingen).

Die Vorsitzenden der Landfrauen (von links): Petra König (Großenwörden und Umgebung), Karin Behrmann (Südkehdingen), Martina Neumann (Kehdinger Moor) und Jasmin Lorenzen (Nordkehdingen). Foto: Felsch

Die Kehdinger Landfrauen blicken zuversichtlich in das neue Jahr. Sie wissen: Das Leben ist kein Wunschkonzert, aber Wünsche für ihre Heimat haben sie trotzdem. Das TAGEBLATT fragte nach.

Von Franziska Felsch Sonntag, 26.01.2025, 08:25 Uhr

Wischhafen. „Es ist bei uns Tradition, sich alle zwei Jahre in einem größeren Rahmen im Januar zu treffen“, so Martina Neumann. „Wenn alle vier Landfrauenvereine zusammenlegen, können wir uns gute Referenten oder Musikgruppen leisten“, erklärt die Vorsitzende vom Verein Kehdinger Moor beim gemeinsamen Frühstück in Siebs Gasthof in Wischhafen.

Diesmal haben sie „Ladies first“ eingeladen, der Name ist sehr passend bei den Landfrauen. Es handelt sich um vier Künstlerinnen, die mit Esprit und Humor ihr neues musikalisches Programm vorstellen und damit den Beweis antreten, dass man Sehnsüchte und Träume haben darf, ja, sogar haben soll.

Öffentlicher Nahverkehr und mehr Geschäfte

Was ist aber nun, wenn frau sich ein Hallenbad, bessere Verkehrsanbindungen, beispielsweise zum Shoppen nach Stade, wünscht, Busse, die nicht nur an Schultagen fahren oder Bäcker, die auch am Wochenende geöffnet haben.

Ines Middeke würde sich über die Renovierung des Hallenbades freuen.

Ines Middeke würde sich über die Renovierung des Hallenbades freuen. Foto: Franziska Felsch

Ines Middeke aus Asselermoor glaubt nicht mehr daran, dass sich da was ändert. „Wir sind es ja gewohnt, dass wir das Auto nehmen müssen, wenn wir irgendwohin wollen.“ Das sieht Birgit Lange aus Ritschermoor genauso: „Für mich ist es okay, ich kenne das nicht anders. Aber für die Älteren wären ein verbesserter Nahverkehr und mehr Einkaufsmöglichkeiten schon toll.“

Jutta Bursee würde sich freuen, wenn die von der Gemeinde angebotenen Aktivitäten gut besucht werden. Insbesondere von Jüngeren. „Weil sich da interessante Gespräche mit vielen neuen Menschen ergeben“, ist sie sicher. „Der Kontakt untereinander darf nicht abreißen, gerade auf dem Land, das wünsche ich uns allen“, sagt die aus Drochtersen stammende Landfrau, der ein Punkt besonders am Herzen liegt: „Dass jeder von uns seine Stimme nutzt bei der anstehenden Wahl.“

Jutta Bursee möchte neue Leute in der Gemeinde kennenlernen.

Jutta Bursee möchte neue Leute in der Gemeinde kennenlernen. Foto: Franziska Felsch

Ursula von Essen aus Belum, die sich ehrenamtlich im Bereich Bildung engagiert, möchte, dass mehr Menschen die Gemeindearbeit mitgestalten. So, wie sie es früher getan hat.

Petra Ebeling wünscht sich weniger Streit im Gemeinderat.

Petra Ebeling wünscht sich weniger Streit im Gemeinderat. Foto: Franziska Felsch

Petra Ebeling aus Hemmoor überlegt erst, dann fällt ihr doch noch ein Wunsch ein: „Weniger Streitereien im Gemeinderat. Man hört leider soviel Negatives, das muss nicht sein.“

Mehr Anerkennung fürs Ehrenamt

Für Martina Neumann, die in Bützfleth wohnt, ist wichtig, dass sich gerade im ländlichen Bereich mehr Leute für ein Ehrenamt interessieren und auch Aufgaben übernehmen, damit die Vereine und Institutionen reibungslos funktionieren können. „Mitglieder sind da, aber wenige, die die Vorstandsarbeit machen wollen, das betrifft viele Vereine“, weiß sie.

Ursula von Essen würde es gern sehen, wenn sich mehr Bürger im Gemeinderat beteiligen.

Ursula von Essen würde es gern sehen, wenn sich mehr Bürger im Gemeinderat beteiligen. Foto: Franziska Felsch

Das Ehrenamt und die Gemeinschaft sind auch ein Thema für Karin Behrmann aus Südkehdingen und „dass wir Landfrauen mehr Akzeptanz finden. Das Image von der kuchenbackenden und strickenden Landfrau sollte sich endlich ändern.“ Petra König aus Großenwörden fordert konkret die Gemeinde auf, endlich die kaputten Radwege und Straßen zu sanieren.

Ulknudeln sorgen für spaßigen Vormittag

Im Ort in Frieden leben, das ist der Wunsch von Jasmin Lorenzen. „Wir müssen im Kleinen anfangen, gerade in diesen Zeiten“, sinniert die Vorsitzende vom Landfrauenverein Nordkehdingen.

Ob alle genannten Wünsche in Erfüllung gehen, wird sich zeigen. Zumindest werden sich die Landfrauen weiterhin einmischen und ihre Stimme erheben, um die Belange der Frauen auf dem Land zu vertreten, verspricht Martina Neumann.

Die Frauen von Ladies first träumen von einer lustigen Bootsfahrt.

Die Frauen von Ladies first träumen von einer lustigen Bootsfahrt. Foto: Franziska Felsch

Was sich bereits für die 150 Anwesenden erfüllt hat, ist ein gelungener Start ins neue Jahr mit Gleichgesinnten auf dem Neujahrsempfang. Dazu haben die „Ladies first“ mit ihrer ulkigen, augenzwinkernden Show, die sich um Urlaub und damit verbundene Sehnsüchte dreht, beigetragen. Oder auch Martina Neumann mit ihrem Zitat von Charles Dickens: „Wünsche sind nie klug. Das ist sogar das Beste an ihnen.“

Die Vorsitzenden der Landfrauen (von links): Petra König (Großenwörden und Umgebung), Karin Behrmann (Südkehdingen), Martina Neumann (Kehdinger Moor) und Jasmin Lorenzen (Nordkehdingen).

Die Vorsitzenden der Landfrauen (von links): Petra König (Großenwörden und Umgebung), Karin Behrmann (Südkehdingen), Martina Neumann (Kehdinger Moor) und Jasmin Lorenzen (Nordkehdingen). Foto: Felsch

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