TLandesliste: Achtungserfolge für Grünen-Kandidaten aus der Region

Joachim Fuchs ist Sprecher des Grünen-Kreisverbands Stade. Foto: Sulzyc
Parteiintern ist das ein Erfolg für Joachim Fuchs und Christopher Jesse, ein Bundestagsmandat ist für die beiden Grünen hingegen kaum realistisch. Das sind die Gründe dafür.
Buxtehude. Am Wochenende fand die Landesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/Die Grünen in Hannover statt. Christopher Jesse, Kandidat für den Bundestagswahlkreis Cuxhaven - Stade II, kam dabei auf Platz 14. Joachim Fuchs, Kandidat für den Bundestagswahlkreis Stade I - Rotenburg, sicherte sich den 16. Platz auf der Landesliste für die Bundestagswahl. Der gelernte Verwaltungswirt Jesse ist 21 Jahre alt und kommt aus Cuxhaven. Fuchs ist Lehrer, 32 Jahre alt und kommt aus Sauensiek.
Gutes Ergebnis Motivation für Wahlkampf
„Wir sind stolz auf unser Ergebnis für die Region“, sagte Fuchs gegenüber dem TAGEBLATT. Bei den vorausgegangenen Bundestagswahlen hatten besonders die Kandidaten für Stade/Rotenburg schlechtere Listenplätze bekommen. Claas Goldenstein landete zuletzt auf Platz 22. „Mit dieser Platzierung gehe ich mit großer Motivation in die kommenden Monate, um für die Region und eine gerechtere Politik einzutreten“, so Fuchs.

Joachim Fuchs ist Sprecher des Grünen-Kreisverbands Stade. Foto: Sulzyc
Der Lehrer begann seine Rede in Hannover mit einem Beispiel aus dem eigenen beruflichen Erleben. An seinem ersten Tag an der Integrierten Gesamtschule Buxtehude betrat er den Klassenraum und entdeckte dort ein kleines Hochbeet.
Unterricht in vergammelten Klassenräumen
Die erste Begeisterung darüber, dass offenbar nicht nur aus Büchern gelernt werde, wich schnell der Realität. Die Schüler erklärten: „Herr Fuchs, wir haben das Hochbeet aufgestellt, weil die Mülleimer, die das Wasser, das von oben kommt, aufgefangen haben, so laut waren.“ Das TAGEBLATT berichtete.
Bundestagswahl 2025
T Grüne wählen Joachim Fuchs in Harsefeld zum Direktkandidaten
Über zwei Jahre hätten die Kinder unter diesen Bedingungen lernen müssen. „Während dieser Zeit fielen Deckenpaneele während des Unterrichts herunter, weitere Klassenräume wurden wegen Nässe und Schimmel gesperrt“, so Fuchs.
Kaputte Brücken, marode Schulen, geschlossene Jugendeinrichtungen und eine unterfinanzierte Infrastruktur – das sind die wahren Schulden, die wir den nächsten Generationen hinterlassen.
Joachim Fuchs, Bundestagskandidat
„Kaputte Brücken, marode Schulen, geschlossene Jugendeinrichtungen und eine unterfinanzierte Infrastruktur – das sind die wahren Schulden, die wir den nächsten Generationen hinterlassen“, so Fuchs.
Ziel ist die Aufhebung der Schuldenbremse
„Unsere Landesliste vereint Personen unterschiedlicher Herkunft, Geschlechts und Alters. Außerdem kandidieren sowohl erfahrene Abgeordnete als auch weniger politisch erfahrene Personen. Das ist eine gute Mischung, die ich sehr begrüße“, sagt Christopher Jesse.

Der 21-jährige Christopher Jesse will als grüner Direktkandidat in den Bundestag. Foto: Daube
„Ich möchte mich vor allem für die Aufhebung der Schuldenbremse, auskömmliche kommunale Finanzen und Klima- und Meeresschutz einsetzen. Wir sind jetzt bestens aufgestellt für eine heiße Winterwahlkampfphase.“
So stehen die Chancen für den Bundestag
Für den Einzug über die Liste dürften allerdings beide Listenplätze nicht ausreichen. Mit einem sehr guten Ergebnis bei der Bundestagswahl 2021 zogen 13 niedersächsische Grünen-Abgeordnete in den Bundestag ein. Aktuell sind die Umfragen deutlich schlechter. Außerdem wird der Bundestag verkleinert.

Die Bundestagskandidatin Frauke Langen zusammen mit dem SPD-Bundesparteichef Lars Klingbeil. Er ist die Nummer eins auf der Liste des Bezirks Nord-Niedersachsen. Foto: privat
Auch der SPD-Bezirk Nord-Niedersachsen hat seine Reihung für die Aufstellung der Landesliste vollzogen. Der Cuxhavener Bundestagsabgeordnete Daniel Schneider landete auf Platz drei von vier. Frauke Langen, Harsefelder Kandidatin für den Wahlkreis Stade / Rotenburg, kam auf Platz vier.
Da der Nord-Bezirk der kleinste in Niedersachsen ist, würde das nicht für einen guten Listenplatz ausreichen. Beide werden ihre Wahlkreise direkt gewinnen müssen.