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„Kunstkudder“

TAuf der Alsterschute im Stader Hansehafen kann man nicht nur übernachten

Wohnschiff im Herzen der Altstadt: Stades Kunstkudder soll ganz unterschiedlich genutzt werden.

Wohnschiff im Herzen der Altstadt: Stades Kunstkudder soll ganz unterschiedlich genutzt werden. Foto: Weselmann

Mit einem spektakulären Kranflug ging es für die historische Alsterschute an ihren neuen Liegeplatz im Stader Hansehafen. Nun ist der Innenausbau abgeschlossen und der farbenfroh gestaltete Kunstkudder wird zur Heimat verschiedener Projekte.

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Von Fenna Weselmann
Donnerstag, 07.03.2024, 13:50 Uhr

Stade. Schon in der Vergangenheit konnten Künstler in Stade festmachen, um ihr Schaffen von der Stadt inspirieren zu lassen. Mit dem von der Stade Marketing und Tourismus GmbH initiierten „Kunstkudder“ bekommt das früher unter dem Titel „Stader Uul“ laufende Artist-in-Residence-Programm nun ein neues Quartier. Die umgebaute Schute tritt damit die Nachfolge des historischen Pförtnerhauses an.

Schiffsgestaltung sorgt für Kontroverse

Schon im Dezember trat die älteste erhaltene Alsterschute aus dem Jahr 1904 - ein ehemals offener Lastkahn von 18 Metern Länge und 4 Metern Breite ohne Eigenantrieb - ihren Landeanflug vom Stadthafen in den Hansehafen an. Das Einheben per Kran wurde zum Spektakel für etliche Bürger, in deren Reihen das Projekt durchaus für Kontroversen sorgte. Das Berliner Künstlerduo 44flavours, deren Werke auch im Rahmen einer Ausstellung in Harsefelds neuer Smart City zu sehen waren - hat den Kunstkudder von außen bewusst als einen Kontrapunkt zur historischen Altstadt gestaltet.

Künftig wird das durch einen glücklichen Zufall entdeckte und zum Hausboot ausgebaute Schiff Ankerpunkt für verschiedene Projekte. Es soll nicht nur als neues Kurzzeit-Domizil für Künstler dienen, sondern auch Kulturstätte und Veranstaltungsort sein. Gefördert wurde das gesamte Projekt aus dem Fonds „Perspektive Innenstadt“, mit dem die Europäische Union auf die Covid-Pandemie reagiert hat.

Stipendium und Domizil für Künstler

Das Artist-in-Residence-Programm hat die Hansestadt gemeinsam mit den Museen Stade und der Wohnstätte Stade eG zur besonderen Künstlerförderung aufgelegt. Für das zweimonatige Stipendium im Spätsommer können sich junge Künstler über die Website der Museen Stade bewerben. Die Bewerbungsfrist endet jeweils am 1. April eines Jahres. Ansonsten kann das Hausboot über die Stade Marketing und Tourismus GmbH etwa als schwimmende Bühne für Events oder als Herberge zum Übernachten gebucht werden.

An Bord haben Künstler Raum zum Wohnen und Arbeiten. Außerdem können in Absprache mit den Museen Stade deren Werkstätten als Atelier mitgenutzt werden. Hier stehen unter anderem ein Brennofen und Druckpressen zur Verfügung. Für den Lebensunterhalt bekommen die Stipendiaten während des Aufenthaltes monatlich 1500 Euro. Dabei steht ihnen der Kunstkudder für die Zeit kostenfrei als Wohnschiff zur Verfügung. Am Ende des Aufenthalts oder bereits währenddessen können Werke im Rathaus ausgestellt werden. Auch die Produktion einer Publikation im Rahmen des Stipendiums wird finanziell unterstützt.

Bewerbung bis 1. April

Bewerbungen sind per E-Mail an kunstkudder@museen-stade.de möglich. Diese sollten ein Motivationsschreiben mit ersten Ideen zur inhaltlichen Gestaltung des Aufenthaltes enthalten sowie eine Vita und aussagekräftige Einblicke in das bisherige Werk. Weitere Informationen finden sich unter www.museen-stade.de/kunstkudder.

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