Zähl Pixel
Kommentar

TLeun-Aus beim BSV: Trainerwechsel nur ein Teil der Lösung

Ex-BSV-Trainer Dirk Leun und TAGEBLATT-Kommentator Tim Scholz.

Ex-BSV-Trainer Dirk Leun und TAGEBLATT-Kommentator Tim Scholz. Foto: Felix Schlikis/Lobeca.de

Nach acht sieglosen Spielen entlässt der BSV seinen Trainer. Was ein neuer Coach bewirken kann, kommentiert TAGEBLATT-Redakteur Tim Scholz.

author
Von Tim Scholz
Montag, 24.11.2025, 17:17 Uhr

Buxtehude. Dirk Leun hat den Buxtehuder SV geprägt wie kaum ein anderer. Er hat den Verein nach oben geführt, ihn erstmals zum Pokalsieger gemacht und mit großer Leidenschaft Talente zu Nationalspielerinnen geformt. Wer 17 Jahre denselben Club trainiert, hat sehr viel richtig gemacht.

Doch der sportliche Tiefpunkt gegen Zwickau, das achte Spiel ohne Sieg und eine völlig enttäuschende zweite Halbzeit haben deutlich gezeigt: So kann es nicht weitergehen.

Ein Trainerwechsel ist kein Allheilmittel, aber er kann neue Energie freisetzen. Gerade in einem so familiären Umfeld wie in Buxtehude, in dem frische Impulse von außen zuletzt gefehlt haben.

Neuer Trainer muss Reibung erzeugen

Ein neuer Coach ist nicht in den gewohnten Abläufen verankert, kann Selbstverständlichkeiten hinterfragen und damit genau die Reibung erzeugen, die der BSV jetzt braucht. Denn der Mannschaft fehlte zuletzt etwas Entscheidendes: Körpersprache.

Mit Levke Kretschmann ist eine Leistungsträgerin ausgefallen, die mit ihrem Auftreten auf dem Feld Zeichen setzen konnte. Der neue Coach muss dafür sorgen, dass wieder Spielerinnen vorangehen, die das Team in kritischen Phasen wachrütteln.

Auch Management macht Fehler

Einfach wird es nicht. Der BSV ist finanziell eingeschränkt, die junge Mannschaft kämpft am Limit. Gleichzeitig trägt das Management Verantwortung dafür, dass trotz dieser Personallage über Monate keine Verstärkung gefunden wurde. Der Trainerwechsel ist deshalb richtig, aber nur ein Teil der Lösung.

Denn die Liga verändert sich, Beispiele wie der Abstieg von Traditionsclub Bayer Leverkusen zeigen, wie schnell selbst etablierte Vereine ihren Platz verlieren können. Der BSV muss das jetzt begreifen, wenn er auch seine 40. Bundesliga-Saison sicher erreichen will.

Die Redaktion empfiehlt
Weitere Artikel