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Vermietungen

TMietwohnungen in Stade: Es soll keine Sylter Verhältnisse geben

Ein Reetdachhaus auf Sylt; meistens sind sie als Ferienwohnungen zu mieten. Einheimische gehen leer aus. Das soll sich in Stade nicht wiederholen.

Ein Reetdachhaus auf Sylt; meistens sind sie als Ferienwohnungen zu mieten. Einheimische gehen leer aus. Das soll sich in Stade nicht wiederholen. Foto: dpa

In Stade sollen die Mieten auch in der Innenstadt bezahlbar bleiben. Deswegen hat die Politik zusammen mit der Stadtverwaltung einen Plan geschmiedet.

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Von Lars Strüning
Donnerstag, 06.06.2024, 09:50 Uhr

Stade. Bloß keine Sylter Verhältnisse, ist das Motto. Auf der Ferieninsel können sich Einheimische die Mieten kaum mehr leisten und werden vertrieben. Das soll in Stade, speziell in der Innenstadt, nicht passieren. Deswegen arbeiten Politik und Verwaltung auf Antrag der SPD an einer „Zweckentfremdungssatzung“. Klingt sperrig, scheint aber sinnvoll.

Wohnraum soll für Wohnungssuchende zur Verfügung stehen

Kern des SPD-Vorstoßes ist, dass Mietwohnungen nicht umgewandelt werden sollen in Feriendomizile für kurzfristige Anmietungen. Der Wohnraum soll also nicht zweckentfremdet werden, sondern Wohnungssuchenden zur Verfügung stehen.

Wie mehrfach berichtet, herrscht auch in Stade ein Wohnungsmangel, gerade bei bezahlbarem Wohnraum deutlich unter der Zehn-Euro-Marke pro Quadratmeter. Sollten jetzt noch Ferienvermietung dazukommen, verknappt sich das Angebot weiter, die Preise könnten steigen.

Die SPD will vor allem Bestrebungen verhindern, dass größere Wohneinheiten zwecks Umwandlung in Ferienwohnungen erworben werden können.

Wohnungsmarkt in Stade und Buxtehude angespannt

„Wir haben praktisch keinen Leerstand in der Stadt“, sagte Erster Stadtrat Lars Kolk während der politischen Beratungen im Stadtplanungsausschuss. Er sprach von einem „angespannten Markt“. So steht Stade neben Buxtehude auf der niedersächsischen Liste von Kommunen mit einem angespannten Wohnungsmarkt.

„Wir dürfen nicht wertvollen Raum verschwenden“, sagte dazu Kai Koeser (SPD). „Wir sehen den Druck, gerade in der Innenstadt“, pflichtete Arne Kramer (CDU) bei. Sein Parteikollege Felix Kruse schätzt die Lage etwas anders ein.

Felix Kruse (CDU) hat eine andere Meinung

Stade sei eben nicht Sylt. Es gebe in der Innenstadt öfter nicht vermietete Wohnungen in oberen Etagen, die leer stünden oder von den Geschäften im Erdgeschoss als Lager benutzt würden. Die Politik dürfe nicht vergessen, dass Tourismus der zweitgrößte Wirtschaftszweig sei in der Stadt.

Er enthielt sich der Stimme während alle anderen Mitglieder im Ausschuss dafür stimmten, einer Vorlage der Stadtverwaltung zu folgen und das Thema beim nächsten Ausschuss noch einmal zu beraten.

Die Verwaltung empfiehlt, die angestrebte Novelle der Mieterschutzverordnung auf Landesebene zu nutzen. Für ein satzungsmäßiges Zweckentfremdungsverbot in Stade sieht sie „gute Gründe für den Bereich der historischen Altstadt“.

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