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TMuseumsschiff Greundiek: Kleines Loch mit großen Folgen

Die MS Greundiek liegt nach ihrem Werftaufenthalt wieder im Stadthafen Stade.

Die MS Greundiek liegt nach ihrem Werftaufenthalt wieder im Stadthafen Stade. Foto: Lisanna Wagner

Der Schock ist verdaut, an Bord der Greundiek herrscht wieder Normalität. Ein kleines Loch an der Bordwand hatte große Wellen geschlagen und ein großes Loch in die Kasse des Vereins Alter Hafen gerissen. Jetzt beginnt die Saison.

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Von Lars Strüning
Samstag, 06.04.2024, 15:03 Uhr

Stade. Das gute Stück fehlte viele Tage. Der Stadthafen wirkte ohne die Greundiek leer. Mehrere Wochen ließ sich die alte Lady der Küstenschifffahrt nicht in ihrer Heimatstadt sehen. Das hatte Gründe.

Das Loch hatte einen Durchmesser von lediglich vier Millimetern und war mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Der Verein Alter Hafen, der das Museumsschiff betreibt, handelte schnell, schließlich stand die Saison vor der Tür. Ohne die Einnahmen aus Veranstaltungen und Fahrten ist Ebbe in der Greundiek-Kasse.

Werftaufenthalt in Cuxhaven schlägt ins Kontor

Die Bredo-Werft in Cuxhaven, einst Mützelfeldtwerft, übernahm die Reparatur (das TAGEBATT berichtete), tauschte backbord wie steuerbord jeweils drei mal ein Meter lange Stahlplatten aus, um das Miniloch zu stopfen. Betroffen war die Kimm, der Übergang zwischen Boden und Seitenwänden des Schiffsrumpfes. Der Verein nutzte den Werftaufenthalt auch, um weitere kleine Ausbesserungsarbeiten erledigen zu lassen. Trink- und Heizöltank wurden saniert.

Der unplanmäßige Werftaufenthalt hatte seinen Preis: 150.000 Euro muss der ehrenamtlich geführte Verein berappen. Das schlägt ins Kontor. Da sind Becker und sein Vize Klaus Kahrs froh, dass 5.500 Euro über private Spenden reingekommen sind. Und dass in diesem Monat die Saison beginnt.

Schwinge und Stadthafen vom Schlick befreit

Ehe es soweit war, wurden noch Schwinge und Stadthafen gespült, um die Wasserstraße schiffgängig zu halten. Die niedersächsische Hafengesellschaft N-Ports hatte die ungeplante Maßnahme spendiert, als Ausgleich für den Schlickeintrag durch den Hafenbau und die Lagerung des Aushubs. Die Greundiek lag so lange im Krautsander Ruthenstrom.

Seit kurzem liegt sie wieder fest vertäut am Stadthafen. Von hier aus geht es jetzt regelmäßig auf Tour, diverse Veranstaltungen werden angeboten - ob privater oder öffentlicher Natur. Allerdings: Der Tanz in den Mai an Bord fällt dieses Jahr aus.

Dafür gibt es noch Karten für den ersten dreistündigen Kurztrip auf die Elbe am 20. April ab 13 Uhr. Sie sind - wie andere Tickets wie zu den Landungsbrücken, nach Glückstadt oder zum Hamburger Hafengeburtstag - erhältlich unter www.stade-tourimus.de, unter 04141/ 776980 oder direkt in der Tourist-Info am Stadthafen.

Wer an der regelmäßigen Schiffsführung am Dienstag ab 17 Uhr teilnehmen will, meldet sich unter führungen@greundiek.de an oder unter 0179/ 1342550. Informationen über das Museumsschiff und die Veranstaltungen finden sich auch unter www.greundiek.de.

Verein plant ein kleines Shanty-Chor-Festival

Womöglich gibt es auch ein kleines Hafenkonzert auf der Greundiek. Ein Shanty-Chor, der zum Hafengeburtstag in Hamburg singt, aber in Stade im Hotel wohnt, will auf dem Museumsschiff auftreten - wegen der Authentizität. Der Verein Alter Hafen will zu diesem Termin am 8. Mai noch weitere Chöre bitten.

Ständig auf der Suche ist der Verein nach Kapitänen, die ehrenamtlich mit der Greundiek in See stechen wollen. Das gleiche gilt für die Fleetkähne und für die Aufsicht im Alten Holzkran am Hansehafen (Fischmarkt). Der Kran, der per Ausstellung die Hafengeschichte widerspiegelt, werde gerade von der Stadt als Besitzerin renoviert.

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