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Wolfsattacke

TNächster Tatort an der Oste: Wieder Schafe auf Weide gerissen

Schäfer Falk Fuchs hält eines der verletzten Schafe. Das Tier hat einen Kehlbiss erlitten.

Schäfer Falk Fuchs hält eines der verletzten Schafe. Das Tier hat einen Kehlbiss erlitten. Foto: Rohde

Fünf tote Schafe und acht zum Teil schwer verletzte Tiere: Für Schäfer Falk Fuchs war der Anblick schwer zu verdauen, als er am Mittwoch nach seinen Mutterschafen auf einer Weide am Neuhaus-Bülkauer Kanal sah. War es der Problemwolf?

Von Ulrich Rohde Mittwoch, 08.11.2023, 19:17 Uhr

Neuhaus. Das Drama muss sich am Morgen abgespielt haben. Trittspuren auf einem benachbarten Stoppelfeld weisen unverkennbar auf einen oder mehrere Wölfe hin. Eine Bestätigung dafür gibt es noch nicht.

Tatsache ist, dass fünf der 93 auf der Weide stehenden Mutterschafe gerissen worden sind. Zwei Tiere wurden angefressen, drei totgebissen. Ein Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer hat die Risse begutachtet und dokumentiert. Acht weitere Schafe wurden angegriffen und zum Teil schwer verletzt, trugen Kehlbisse oder auch Verwundungen an den Hinterläufen davon.

Schäfer Fuchs, der insgesamt 250 Mutterschafe hält, musste die verletzten Tiere zum Tierarzt bringen, um zu beurteilen, welche der verletzten Schafe eingeschläfert werden mussten.

Trittspuren wie dies in der Nähe der Weide weisen auf mindestens einen Wolf hin.

Trittspuren wie dies in der Nähe der Weide weisen auf mindestens einen Wolf hin. Foto: red

Schafe bei mutmaßlichem Wolfsangriff in Kanal gejagt

Als das ganze Unglück sichtbar wurde, entdeckte der Schäfer, dass drei seiner Schafe in Panik vor dem Wolf geflüchtet sein mussten und über einen Zaun mit Stacheldraht in den Kanal gesprungen waren. Mit letzter Kraft konnten die Tiere lebend aus dem Wasser gezogen werden.

Für den Schäfer aus Neuhaus war es der erste Vorfall dieser Art - und hoffentlich der letzte. Nach Beobachtungen von Augenzeugen soll mindestens ein Wolf schon seit geraumer Zeit in der Gegend unterwegs sein.

Nach Informationen der „Cuxhavener Nachrichten“ soll es zudem am Sonntag zu einem Angriff auf ein Rind am Wingster Geestberg gekommen sein.

Immer wieder Wolfsattacken an der Oste

Die Wolfsrisse an der Oste in den Landkreisen Stade, Cuxhaven und Rotenburg nehmen damit kein Ende. Nach Gräpel, Großenwörden, Osten-Isensee, Oldendorf, Elm oder Nieder Ochtenhausen kommen immer neue Tatorte dazu. Ob die Angriffsserie bald Konsequenzen hat, ist noch offen.

Eine Abschussgenehmigung für den Leitrüden des Oldendorfer Rudels kann es nur geben, wenn das Tier ein zweites Mal als Verursacher eines Wolfsrisses bei ausreichendem Herdenschutz per DNA-Test ausgemacht wird.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat zwar jüngst eine Art Schnellabschussverfahren für das kommende Jahr angekündigt. Allerdings würde auch das die aktuelle Angriffsserie an der Oste nicht beenden können, weil der Herdenschutz in der Regel als mangelhaft bewertet wird. (tip)

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