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Sonnenkamp Ost

TNeubaugebiet in Fredenbeck: Diese alte Villa sorgt für Kopfzerbrechen

Die alte Villa aus dem Jahr 1910 steht auf der Fläche des Baugebiets Sonnenkamp Ost in Fredenbeck.

Die alte Villa aus dem Jahr 1910 steht auf der Fläche des Baugebiets Sonnenkamp Ost in Fredenbeck. Foto: Bisping

An der Schwingestraße in Fredenbeck ist ein weiteres Wohngebiet geplant. Auf der Fläche steht schon ein Haus - und das beeinflusst die Bebauung enorm.

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Von Alexandra Bisping
Dienstag, 18.03.2025, 16:05 Uhr

Fredenbeck. Sonnenkamp West - so heißt das neue Wohngebiet in Fredenbeck, das gerade auf 7,5 Hektar an der Schwingestraße entsteht. Insgesamt gibt es 76 Grundstücke. Baufahrzeuge rollen stetig, einige Häuser sind fertig und bereits bewohnt.

Auf der anderen Straßenseite ist jetzt auf 4,1 Hektar zur Nachverdichtung ein zweites kleineres Wohngebiet geplant: Sonnenkamp Ost. Dort steht aber noch ein Gebäude - und das darf nicht abgerissen werden.

Im West-Gebiet sind fast alle Grundstücke weg

Investor ist auf beiden Gebieten die THSC Grund Invest GmbH aus Bremen. „Im Sonnenkamp West sind alle Einfamilienhaus-Grundstücke bis auf ein kleines 346 Quadratmeter großes Seniorengrundstück verkauft worden“, sagt THSC-Geschäftsführer Axel Arthur Schmidt auf TAGEBLATT-Nachfrage. Grundstücke für Mehrfamilienhäuser seien noch zu erwerben, Interessenten müssten sich aber beeilen. Schmidt: „Wir haben mehrere Angebote für nahezu alle Grundstücke vorliegen.“

Und was passiert im Gebiet Sonnenkamp Ost? Die Gemeinde überplant das Gebiet, die Erschließungsarbeiten macht THSC. „Wir unterstützen die örtliche Bauindustrie“, sagt Schmidt. Mit der Grundstückswahl verhält es sich so wie im West-Gebiet: Käufer können sich ihr Grundstück aussuchen - bis auf eine Fläche.

Das Baugebiet Sonnenkamp Ost in Fredenbeck mit Einzel- und Doppelhausbebauung (orange) und der alten Villa (grau) knüpft östlich an die Schwingestraße an.

Das Baugebiet Sonnenkamp Ost in Fredenbeck mit Einzel- und Doppelhausbebauung (orange) und der alten Villa (grau) knüpft östlich an die Schwingestraße an. Foto: THSC Grund Invest GmbH

In dem neuen Baugebiet soll es 10 bis 15 Wohnbaugrundstücke geben, mit einem Mix aus Einfamilien- und Doppelhäusern sowie Mehrfamilienhäusern. Laut Planungen überwiegen Einfamilienhäuser, für sie sind derzeit Grundstückstücke von mindestens 400 Quadratmetern eingeplant. 700 Quadratmeter sind für Doppelhaushälften beziehungsweise zwei Wohneinheiten vorgesehen.

Finale Kaufpreise stehen noch nicht fest

Nicht nur reine Wohnhäuser sollen errichtet werden: Auf einem Baugrundstück ist Platz für ein Wohn- und Ärztehaus. Laut Planungen befindet sich dieses Grundstück unmittelbar im Eingangsbereich des Quartiers an der Schwingestraße.

Einen finalen Kaufpreis habe THSC noch nicht festgesetzt, sagt Schmidt, denn der Bebauungsplan sei noch nicht beschlossen. Der Preis richte sich auch nach den Erschließungskosten, „die in diesem kleinen Baugebiet leider deutlich höher ausfallen werden als im West-Teil, weil sie technisch aufwendiger sind“.

Villa ist ein 1910 erbautes Wohnhaus aus Backstein

Berücksichtigen muss der Investor auch besagte Fläche, auf der eine alte Villa steht. Die muss bleiben, denn sie steht unter Denkmalschutz. Es handelt sich um ein 1910 erbautes Wohnhaus aus Backstein. Die Villa hat ein Vollgeschoss und ein ausgebautes Dachgeschoss, ein Pfettendach - eine spezielle Holzunterkonstruktion - mit Ziegeldeckung und eine Putzfassade mit Ziergliederung aus Backstein.

Die Villa bleibt nicht nur erhalten, für die zukünftige Bebauung setzt sie auch Maßstäbe. Das eingeschossige Haus wirke durch Sockel und Drempel wie ein zweigeschossiges Wohngebäude, heißt es im Bebauungsplan der Gemeinde Fredenbeck. „Bei der Planung in der Nähe zum Baudenkmal ist zu berücksichtigen, dass der Maßstab eingehalten wird, den das Denkmal gesetzt hat, es darf nicht gleichsam erdrückt, verdrängt oder übertönt werden.“

Das Denkmal soll von der Straße aus sichtbar sein

Außerdem werde eine Sichtachse auf das Denkmal berücksichtigt, sagt Jana Hoehne vom Fachbereich Bauen. „Die Villa soll von der Straße aus zu sehen sein.“ Der Investor wird die Grundstücke demnach so vergeben, dass um die Villa herum gebaut wird.

Was sagt der Investor dazu? Ein bisschen ärgerlich sei das schon, sagt Schmidt. Auch, weil es sich nicht um ein klassisches Baudenkmal handele. „Wir werden die Villa verkaufen“, sagt er. In den kommenden Tagen soll der Vertrag unterschrieben werden.

Gibt es Pläne für die Villa? Das Gebäude bleibe natürlich erhalten. Das Haus solle saniert werden, sagt Schmidt. Es sieht so aus, als würden auch dort Wohnungen entstehen.

Wer an einem Grundstück im Baugebiet Sonnenkamp Ost Interesse hat, erfährt mehr unter www.sonnenkamp-fredenbeck.de und findet dort auch Kontaktmöglichkeiten zum Investor.

Im Fredenbecker Rathaus steht das zukünftige Baugebiet Sonnenkamp Ost am Mittwoch, 19. März, auf der Tagesordnung des Planungs- und Umweltausschusses. Die Sitzung beginnt um 18 Uhr.

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