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Schulgipfel vereinbart

TNeue Grundschule für Buxtehude: Ein Standort ist wohl raus

Wegen stark gestiegener Schülerzahlen gelten die Grundschulen in Buxtehude als überlastet. An dem Bau einer zusätzlichen Grundschule kommt die Stadt offenbar nicht mehr vorbei.

Wegen stark gestiegener Schülerzahlen gelten die Grundschulen in Buxtehude als überlastet. An dem Bau einer zusätzlichen Grundschule kommt die Stadt offenbar nicht mehr vorbei. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Die Grundschulen in der Hansestadt sind überlastet. Ein zusätzlicher Neubau gilt als wahrscheinlich. Eine Idee aber schließt der Stadtentwicklungsausschuss aus.

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Von Thomas Sulzyc
Donnerstag, 07.11.2024, 07:05 Uhr

Buxtehude. Mit Spannung erwarten Eltern und Politiker in Buxtehude die gemeinsame Sitzung der Ausschüsse für Schule und Bauen am Donnerstag, 28. November. Vereinbart ist, dass an diesem Tag die Stadtverwaltung Zahlen und Daten präsentiert, aus denen möglichst die Antwort auf eine wichtige Frage hervorgeht: Wie schafft Buxtehude dringend benötigten Platz für zusätzliche Grundschüler?

Bereits vor diesem Grundschulgipfel befasste sich der Stadtentwicklungsausschuss am Dienstagabend mit dieser Frage. Grund ist ein Antrag des fraktionslosen Stadtratsmitglieds Katharina Mewes (BBG/FWG), der auf die Tagesordnung geriet.

Die Politikwissenschaftlerin Katharina Mewes (BBG/FWG) gehört seit dem 29. Februar 2024 dem Rat der Stadt Buxtehude an.

Die Politikwissenschaftlerin Katharina Mewes (BBG/FWG) gehört seit dem 29. Februar 2024 dem Rat der Stadt Buxtehude an. Foto: Mewes

Die Politik solle sich demnach auf einen Neubau festlegen. Eine Idee, wo der entstehen könnte, hat Katharina Mewes auch: Weil die Kitaplatzkrise in Buxtehude als entschärft gilt, könne doch an der Giselbertstraße statt einer geplanten Kindertagesstätte eine Grundschule gebaut werden. Das solle die Verwaltung prüfen.

Spätestens seit September ist klar, wie stark die Buxtehuder Grundschulen überlastet sind. Das prognostizierte Schülerwachstum könne nur durch eine neue Schule aufgefangen werden, hieß es im Schulausschuss.

Mit Blick auf den Schulgipfel am 28. November empfiehlt Stadtbaurätin Michaela Springhorn im Stadtentwicklungsausschuss, den Antrag zurückzustellen. „Nach meiner Einschätzung kommt der Prüfauftrag zu einem Zeitpunkt, der zu früh ist“, sagt sie.

Zu einer Diskussion über die Möglichkeit eines Grundschulneubaus an der Giselbertstraße kommt es dann aber doch. Und die macht unmissverständlich deutlich: Die große Mehrheit schließt eine Grundschule an dem Standort aus.

Das spricht gegen den Standort Giselbertstraße

Das Grundstück an der Giselbertstraße sei völlig ungeeignet, sagt Niels Kohlhaase (CDU). Zu wenig Fläche für einen Schulbetrieb biete es. Katharina Mewes bringt Schulgebäude in Hamburg in die Diskussion, die Spielflächen auf dem Dach böten. „Unseren Kindern in Buxtehude möchte ich das nicht zumuten“, entgegnet Arnhild Biesenbach (CDU).

Als einen fünfstöckigen Turm möchte sich Gerrit Steffens (SPD) ein Grundschulgebäude gar nicht erst ausmalen. Die SPD sei überzeugt: Der Prüfauftrag hätte keine Aussicht auf Erfolg. Und auf den Kitaneubau an der Giselbertstraße möchten die Sozialdemokraten nicht verzichten. Denn die Hansestadt Buxtehude solle in 10 oder 15 Jahren nicht wieder in eine Kitaplatzkrise geraten.

Geplänkel um eine Formulierung

Auch die Grünen signalisieren keine Zustimmung. Das Meinungsbild ist eindeutig: Ohne Aussicht auf Erfolg kommt es nicht zu einer Abstimmung. Denn Katharina Mewes zieht ihren Antrag zurück - ein Fehler, den sie zu spät bemerkt.

Das Zurückziehen des Antrags bedeutet, ihn für erledigt zu erklären. Einen Antrag zurückzustellen, was Katharina Mewes beabsichtigte, dagegen bedeutet, dass er zu einem späteren Zeitpunkt erneut zur Debatte kommt.

Auf Nachfrage des Ausschussvorsitzenden Olaf Riesterer (CDU) bestätigt Katharina Mewes zunächst, den Antrag zurückzuziehen. Der Vorsitzende schließt daraufhin den Tagesordnungspunkt. Als Katharina Mewes sofort im Anschluss ihre Formulierung korrigieren will, lässt er das nicht mehr zu.

„Wieder was dazu gelernt“, teilt Katharina Mewes einen Tag später dem TAGEBLATT mit.

Politische Auswirkung hat der Fauxpas nicht. Zu eindeutig ist das Meinungsbild aus dem Stadtentwicklungsausschuss: der Antrag zu dem Bau einer Grundschule und den Verzicht auf die geplante Kita an der Giselbertstraße hätte auch zu einem späteren Zeitpunkt keine Chance gehabt.

Dieser Standort gilt als Favorit

Welche Erkenntnis daraus bleibt den Eltern in Buxtehude? Ein Grundschulneubau auf dem städtischen Gelände an der Giselbertstraße dürfte damit aus dem Rennen sein. Vor dem Grundschulgipfel am 28. November gilt ein Standort im Stadtteil Ottensen als Favorit.

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