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Buxtehude

TObstbauern im Kreis Stade machen sich mit besonderer Aktion für friedlichen Protest stark

Obstbauern im Kreis Stade machen sich mit besonderer Aktion für friedlichen Protest stark

Die Demonstrationen der Landwirte sind in dieser Woche mancherorts in Deutschland eskaliert. Obstbauern im Kreis Stade distanzieren sich von dieser Art Protest – und planen eine besondere Aktion in der kommenden Woche.

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Von Janine Vonderbank
Samstag, 03.02.2024, 19:10 Uhr

Buxtehude. Obstbauern aus dem Landkreis Stade planen für Montag, den 5. Februar, eine besondere Aktion in Buxtehude. „Fünf junge Obstbauern und Obstbäuerinnen sind mit der Idee zu mir gekommen“, sagt der Vorsitzende der Fachgruppe Obstbau, Claus Schliecker, dem TAGEBLATT auf Nachfrage. Die Initiatoren wollen mit Traktoren einen leuchtenden Apfel bilden. Eine Drohne wird den illuminierten Riesenapfel aus der Luft fotografieren.

Ende Januar hatten sich zahlreiche Landwirte auf dem Deichbrand-Festivalgelände bei Wanhöden eingefunden und mit ihren Treckern ebenfalls ein leuchtendes Zeichen gesetzt.

„Das ist keine Demonstration“, betont Schliecker. Mit der Aktion wollen er und seine Mitstreiter erneut auf ihre Anliegen aufmerksam machen – „friedlich, demokratisch und ohne die Mitbürger zu stören“, wie es in dem Flyer zur Aktion heißt.

Obstbauern verurteilen Eskalation der Proteste

„Proteste sind genug“, sagt Schliecker. Nach den großen Demonstrationen im Dezember und im Januar sei nun die „Kommunikationsphase“ gekommen, da sich das Bewusstsein in der Politik verändert habe. „Wir wollen das Gespräch mit der Politik – darüber, dass regionale Landwirtschaft erhaltenswert ist, damit sie eine Zukunft hat.“ Er und seine Kollegen wollen den Rückhalt in der Bevölkerung nicht verlieren und bei allen Aktionen mit Fingerspitzengefühl vorgehen.

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Dass die Bauernproteste in den letzten Wochen mancherorts eskaliert sind, so wie am Freitag auf der A2 in Braunschweig, wo Landwirte die Fahrbahn mit Mist und Baumstämmen blockiert hatten, sieht der Obstbauer mit Sorge. „Gülle und Stroh gehören aufs Feld, nicht auf Marktplätze – da werden eindeutig Grenzen überschritten“, so Schliecker.

Keine Blockaden und Trecker-Konvois geplant

Es werde am Montag keinen Trecker-Konvoi und keine Blockaden geben. „Wir wollen niemanden mehr nerven.“ Die An- und Abfahrt soll „in geordneten Bahnen“ stattfinden. Verkehrsbehinderungen müssen Autofahrer am Montag also nicht fürchten, wenn sich die Teilnehmer von verschiedenen Orten im Kreis Stade mit ihren Traktoren auf den Weg nach Buxtehude machen.

Ab 16 Uhr sammeln sich die Teilnehmer auf einem fünf Hektar großen Areal – ein Privatgelände – in der Altklosterbergstraße in Buxtehude. Aufgerufen sind Landwirte, Obstbauern, Handwerker sowie Unterstützer der aktuellen Protestaktionen, sich zu beteiligen. Wie viele Mitstreiter bei der Aktion am Montag erwartet werden, dazu konnte Schliecker am Sonnabend keine Angaben machen. Er zeigt sich aber zuversichtlich, dass es genug sein werden, um den Apfel zum Leuchten bringen.

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