TOldendorf-Himmelpforten: Das muss sich die Samtgemeinde leisten
Die Devise aus dem Rathaus Himmelpforten lautete „Sparen“ im Etat 2026. Etwas Entlastung bringt ein unerwarteter Geldsegen. Foto: Klempow
Sparen! Das war die Devise für die Politik in der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten. Geklappt hat es nicht. Trotzdem gibt es erleichterte Gesichter.
Oldendorf-Himmelpforten. Das Geld wird knapp: Die Zahlen aus der Verwaltung hatten dafür gesorgt, dass so mancher vor der Sitzung des Finanzausschusses Sorgenfalten hatte. Kämmerer Frank Buhrmester hatte Sparsamkeit angemahnt. „Wir haben sehr gute Jahre hinter uns, aber unsere Ergebnisrücklage ist endlich“, begründete Samtgemeindebürgermeister Holger Falcke im Finanzausschuss.
Zehn Gemeinden finanzieren Schulbauten mit
Nach den Beratungen in den Fachausschüssen sei das Defizit aber eher größer geworden. „Das zeigt: Die Ansätze sind ohnehin knapp bemessen und kein Wünsch-Dir-was“, so Falcke. Die Samtgemeindeumlage steigt auf 27 Prozentpunkte - die zehn Mitgliedsgemeinden tragen die Kosten für die Schulbauten solidarisch mit.
Finanzspritze in letzter Minute: Eine gute Nachricht ereilte die Verwaltung kurz vor dem Finanzausschuss. Netto wird die Samtgemeinde etwa 300.000 Euro mehr vom Land bekommen als gedacht. „Damit können wir das Defizit unter eine Million Euro drücken“, so Falcke. Ansonsten hätte die Samtgemeinde 1,2 Millionen Euro mehr an laufenden Ausgaben als an Einnahmen. Insgesamt hat der Ergebnishaushalt ein Volumen von mehr als 20 Millionen Euro. Damit ist auch eine weitere Erhöhung der Samtgemeindeumlage fürs nächste Jahr vom Tisch.
Ferien- und Ganztagsbetreuung als neue Aufgabe
Das muss die Samtgemeinde leisten: Die Einführung des Ganztagsbetrieb in den Schulen fordert die Kommune. Dazu gehören nicht nur die Investitionen in Bauten, sondern auch die Organisation der außerschulischen Betreuung, bis der Ganztag an den Grundschulen ganz eingezogen ist. Auch die Ferienbetreuung muss gewährleistet sein. „Das ist eine neue Aufgabe“, so Falcke.
Hort- und Ferienbetreuung
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Dafür übernimmt die Samtgemeinde den Hort in Himmelpforten und prüft, wie es in Hammah weitergeht. Als Leitung des Horts und für die Organisation schafft sie eine neue Stelle und will eine versierte Kraft einstellen. Die soll dafür sorgen, dass die Eltern, die sich zurzeit auf das Hortangebot verlassen, auch künftig ihre Kinder gut betreut wissen. Die Stelle wird die Samtgemeinde jährlich um die 90.000 Euro kosten. Insgesamt veranschlagt die Samtgemeinde 6,7 Millionen Euro für Personal.
Das will die Samtgemeinde 2026 investieren: Die großen Projekte erstrecken sich meist über ein bis zwei Jahre.
- Neuer Trakt an der Grundschule Himmelpforten: 7 Millionen Euro.
- Neues Feuerwehrgerätehaus in Oldendorf: 5,5 Millionen
- Zwei Mehrfamilienunterkünfte für Geflüchtete in Oldendorf und in Hammah: insgesamt 2,3 Millionen
- Schulhof der Porta-Coeli-Schule: 3 Millionen Euro
- Grundschule Hammah (Bushaltestelle und Elternparkplatz): 380.000 Euro
So viele Schulden muss die Samtgemeinde machen: Die zweite gute Nachricht sorgt dafür, dass Oldendorf-Himmelpforten weniger Schulden machen muss. Das Land gibt mehr Geld für die Investitionsförderung als erhofft (650.000 Euro). Das reduziert die Kreditsumme.
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Mit der jüngst beschlossenen Bundesinvestitionsförderung könnte die Samtgemeinde in den nächsten zehn Jahren etwa fünf Millionen Euro erhalten. Die geplante Verschuldung von 32 bis 33 Millionen Euro sinkt damit auf ungefähr 29 Millionen Euro bis Ende 2026.
30 Millionen Euro Schulden als Schmerzgrenze
„Ich meine, 30 Millionen sind auch unsere Schmerzgrenze, was wir in der Samtgemeinde leisten können“, sagte Ausschussvorsitzender Hans Jürgen Pape (CDU). Er folgte dem Hinweis von Kämmerer Frank Buhrmester und mahnte, den negativen Cash-Flow nicht aus dem Blick zu verlieren. Der bedeutet, dass die Samtgemeinde die Kredite nicht aus eigener Kraft tilgen kann.
Auch Margitta Bertram (SPD) will trotz des unerwarteten Geldsegens kritisch auf die Ausgaben sehen. Aber sie freut sich, dass die Samtgemeindeumlage nicht weiter steigt. „Wir haben an unseren Pflichtaufgaben extremst zu krabbeln“, sagte sie im Namen der kleineren Gemeinden.
Während seiner Sitzung am Donnerstag, 18. Dezember, beschäftigt sich der Samtgemeinderat mit dem Etat 2026, ebenso wie mit dem Entwurf für das neue Raumordnungsprogramm des Landkreises. Die Sitzung im Großenwördener Hof beginnt um 18 Uhr.
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