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Jugendhandball

T„Ordnung im Landkreis wiederhergestellt“ - BSV feiert klaren Derby-Sieg

Mit vereinten Kräften gegen JSG-Shooterin Inja Motzkus.

Mit vereinten Kräften gegen JSG-Shooterin Inja Motzkus. Foto: Jörg Struwe

Der Buxtehuder SV dominiert das Derby in der A-Jugend-Bundesliga - und beweist, dass der Erfolg kein Zufall ist. Dieser Aufwand steckt dahinter.

Von Rainer Thumann Mittwoch, 29.10.2025, 05:50 Uhr

Buxtehude. Ein Bundesliga-Derby mit zwei Teams aus dem Landkreis Stade ist eine Rarität. Entsprechend groß war die Vorfreude auf das Duell der weiblichen A-Jugend des Buxtehuder SV gegen die JSG Fredenbeck/Stade/Harsefeld.

324 Zuschauer sorgten in der alten „Hölle Nord“ mit Trommeln und Pauken für Erstliga-Stimmung. Am Ende jubelten die Gastgeberinnen über ein deutliches 35:21 (19:10). Ein Handball-Leckerbissen mit 56 Toren.

Auf dem Feld standen Talente, die schon bald in der Bundesliga oder im Nationaltrikot auflaufen könnten. Die Spannung war jedoch früh verflogen: Nach einer Viertelstunde führte der BSV bereits mit 11:5. Angriffswelle um Angriffswelle rollte auf das JSG-Tor zu.

JSG ohne Chance gegen dynamische Buxtehuderinnen

„Wir haben von Beginn an als Team gut zusammengespielt und es Fredenbeck schwer gemacht. Und im Endeffekt haben wir auch eine sehr breite und gut aufgestellte Bank“, erklärte Caja Sophie Sundermann, die tags zuvor, wie sieben ihrer Mitspielerinnen auch, bereits in der 3. Liga in Blomberg im Einsatz war. Trainer Marc Hünerbein, im Sommer aus Rostock gekommen, setzte auf Tempo. Und der BSV-Coach lag damit richtig.

„Da wir nicht 16 oder 18 Spielerinnen zum Wechseln haben, ist es ab und zu langsamer und zum Schluss war das Ziel, nicht zu viele Gegentore zu kassieren“, erklärte JSG-Coach Sylvana Zasendorf-Motzkus die Derby-Niederlage. Ihre Mannschaft kämpfte wacker, doch gegen die dynamischen Buxtehuderinnen mit deren vielen Tempogegenstößen war wenig auszurichten.

Shooterin Motzkus trägt große Verantwortung

Zwölffach-Torschützin Inja Motzkus ragte bei der JSG heraus. „Die konditionellen Probleme waren uns vor dem Spiel nicht so klar, aber nach dem Spiel muss man sagen, dass es ein Schwachpunkt war“, gab sie selbstkritisch zu. Zusammen mit Georgina Lenzsch trug sie die Verantwortung auf ihren Schultern, da zwei Leistungsträgerinnen verletzt fehlten.

An der Doppelbelastung mit zwei Spielen am Wochenende lag es nicht: Die Fredenbecker Regionalliga-Damen gewannen nahezu zeitgleich gegen Hollenstedt. Das Programm der jungen Spielerinnen ist eng getaktet, doch „es macht mir immer Spaß und es ist nicht zu viel“, sagte Motzkus.

BSV-Trainer achtet auf die Doppelbelastung

Auch BSV-Linksaußen Paula Mews, mit zehn Treffern, sagte: „Vom Verein wird gut auf die Belastungssteuerung geachtet. Man kann auch auf den Trainer zugehen, wenn man merkt, es wird zu viel und man braucht einen Tag mehr frei.“

Hünerbein achtet genau auf die Balance. „Wer beide Partien am Wochenende spielte, hat Montag frei“, erklärte Hünerbein, der sich mit Bundesliga-Coach Dirk Leun die drei Frühtrainings pro Woche am Gymnasium Süd teilt. Fast der gesamte Kader geht zur Schule. Leistungssport und Abiturvorbereitung unter einem Dach.

Die BSV-Talente feiern den Derbysieg in der alten Halle Nord.

Die BSV-Talente feiern den Derbysieg in der alten Halle Nord. Foto: Jörg Struwe

Dienstags steht Videoanalyse an, dazu individuelles Training in Kleingruppen. „Konditionell sind wir langsam auf dem Weg zu einem Zustand, den ich mir wünsche“, so Hünerbein. „Der Grad der Professionalisierung und das, was hier für den Nachwuchs getan wird, ist gut.“ Ziel der umfangreichen Bemühungen sei die behutsame Heranführung an den Damenbereich.

Diese Talente schnuppern bereits Bundesliga-Luft

Einige Talente seien schon so weit: „Die wollen alle im Erwachsenenbereich oben ankommen, und wir bereiten sie darauf vor. Es ist schön zu sehen, wie Lina Steinecke und Enna Oberländer schon bei der ersten Mannschaft mitspielen. Leni Stolle trainiert dort mit. Siri Kunert ist ein kleiner Rohdiamant, an dem man noch viel schleifen kann“, erklärte Hünerbein, der eng mit Erstliga-Coach Leun zusammenarbeitet.

Das BSV-Konzept trägt also sichtbare Früchte. Das Spiel gegen die JSG Fredenbeck/Stade/Harsefeld zeigte deutlich, wie groß der Unterschied aktuell ist. In der Vorrundengruppe 1 steht der BSV auf Platz zwei, direkt gefolgt von der JSG.

BSV-Manager Peter Prior zog nach dem Abpfiff ein zufriedenes Fazit: „Den Aufwand, den wir betreiben mit hauptamtlichen Kräften, dem Internat, der Partnerschule des Leistungssports, da erwarte ich auch, dass man das sieht“, sagte er und ergänzte schmunzelnd mit einem Augenzwinkern: „Die Ordnung im Landkreis ist wiederhergestellt.“

BSV-Tore: Stolle 10, Mews 6, Schlemminger 5, Pieperjohanns 4/3, Kuhnert 3, Pöttker 2, Roy 1, Thöming 1, Jansen 1, Oberländer 1, Sundermann 1.

JSG-Tore: Motzkus 12/3, Gätzschmann 4, Lenzsch 2, Witte 1, Ziemann 1, Böger 1.

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