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Lange Staus

TOstebrücke: Schneckentempo auf B 73 frustriert Pendler

Die Ostebrücke zwischen Burweg und Hechthausen bleibt weiterhin halbseitig gesperrt. Eine Ampel regelt den Verkehr.

Die Bauarbeiten an der Ostebrücke zwischen Burweg und Hechthausen sorgen für Ärger. Foto: Schröder

Eine Stunde Fahrzeit für 1,5 Kilometer - und das seit Monaten: Anwohner und Pendler sind genervt. Beim Bau an der Ostebrücke zwischen Hechthausen und Burweg gibt es Verzögerungen.

Von Egbert Schröder Montag, 28.10.2024, 00:05 Uhr

Hechthausen. Stillstand auf der Baustelle, Stillstand vor der Ampel: Der Neubau der B 73-Ostebrücke bei Hechthausen und die schleppende Sanierung der ramponierten alten Querung zehren an den Nerven vieler Pendler. Nur im Schneckentempo geht es dort voran. Besserung ist nicht in Sicht.

Der Frust war deutlich zu spüren auf der Info-Veranstaltung der Gemeinde Hechthausen, bei der Bürgermeister Erwin Jark und Verwaltungschef Jan Tiedemann die Bürgerinnen und Bürger über Schwerpunktthemen in der Gemeinde informierten.

Zum größten Ärgernis konnten sie allerdings nur wenig aus erster Hand beitragen, denn der Bau der neuen Ostequerung und der Zustand des bislang genutzten Brückenbaus im Zuge der B 73 fallen nicht in die Zuständigkeit der Gemeinde. Verantwortlich dafür ist das Land Niedersachsen mit seiner „Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr“ in Stade.

Nichts geht mehr ohne Provisorien

Die alte Querung, der Experten ursprünglich nur noch eine Haltbarkeit bis 2020 attestiert hatten, ist abgängig und wird durch stabilisierende Maßnahmen als Ganzes zusammengehalten. Immer wieder gab es in der Vergangenheit aus statischen Gründen halbseitige Sperrungen, da Schäden provisorisch behoben werden mussten. So auch im März dieses Jahres. Die Straßenbaubehörde ordnete vor über einem halben Jahr eine halbseitige Sperrung mit Ampelschaltung an, nachdem es Setzungen im „Straßendamm“ gegeben hatte.

Jede Menge Risse und Setzungen

Eine Kleinigkeit? Von wegen. Die ursprünglich nur auf wenige Tage angesetzte Ausbesserung hat immer noch nicht stattgefunden. Stattdessen folgte eine „dauerhafte vermessungstechnische Überwachung“. Und die dauert aktuell an. Der Verkehr wird per Ampelschaltung an einem Bereich vorbeigeführt, der jede Menge Setzungen und Risse aufweist. Die Folge sind gerade in den Spitzenzeiten des Berufsverkehrs wechselseitig lange Wartezeiten vor den Ampeln in Richtung Burweg und Hechthausen.

Großgeräte standen seit Baubeginn in dem Bereich, der für den Brückenneubau auf beiden Seiten der Oste präpariert wird, aber Bauarbeiter sieht man dort kaum noch.

Großgeräte standen seit Baubeginn in dem Bereich, der für den Brückenneubau auf beiden Seiten der Oste präpariert wird, aber Bauarbeiter sieht man dort kaum noch. Foto: Egbert Schröder

Auf der alten Brücke geschieht außer Prüfungen und Messungen nichts, auf der benachbarten Baustelle für die neue Querung auch nicht mehr viel. Dort ruhen die Bauarbeiten weitgehend, nachdem die provisorischen Spundwände am Osteufer hochgezogen worden sind. Wie geht's nun weiter?

Das wüsste Bürgermeister Erwin Jark auch gerne, der bei der Bürgerversammlung zwar keinen Repräsentanten der Straßenbaubehörde begrüßen, aber wenigstens eine kurze schriftliche Stellungnahme der Stader verlesen konnte. Darin hieß es nach Jarks Angaben unter anderem, dass nach Abschluss der Gründungsarbeiten in der Nähe des Straßendamms die Instandsetzung der alten Fahrbahn angepeilt werde. Vorher würden noch „Baugrunderkundungen“ erfolgen. Ein Zeitplan wurde nicht präsentiert. Darum ist bislang nicht absehbar, wann es die notwendige Sanierung und danach die anschließende Aufhebung der halbseitigen Sperrung auf der alten Querung gibt.

Kopfschütteln bei den Zuhörern

Bei den Zuhörern war Kopfschütteln die dominierende Körperbewegung an diesem Abend. Einige Betroffene schilderten den Alltag auf der B 73: „Wenn ich abends gegen 16.30 oder 17 Uhr aus Richtung Hamburg komme, kann ich froh sein, wenn ich schon in der Höhe der Eisdiele bei Burweg in der Schlange stehe, bevor ich dann irgendwann die Ampel auf der Brücke erreicht habe.“ Und ein anderer Autofahrer meinte: „Eine Stunde für eineinhalb Kilometer: Das ist seit Monaten der Alltag, wenn auf der B 73 viel Verkehr herrscht.“

Noch europaweite Ausschreibung

Um zumindest zu einer Reduzierung der Wartezeiten zu kommen, schlugen die Betroffenen vor, Gespräche mit der Firma zu führen, die für die Ampeltaktung zuständig ist. Bürgermeister Jark versprach, sich dafür einzusetzen. Ob er etwas erreichen könne? Das wisse er nicht.

Und auch nicht, wann genau die neue Brücke freigegeben werde. Schließlich müsse es nach Darstellung der Straßenbaubehörde erst eine europaweite Ausschreibung des noch anstehenden Bauabschnittes geben. Doch das ändere nach Behördenangaben angeblich nichts am Zeitplan. „Im Herbst 2028 soll alles fertig sein“, zitierte der Bürgermeister aus der Stellungnahme.

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