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Handball-Bundesliga

TBSV erkämpft sich Punkt in Dortmund - Hammerlos im DHB-Pokal

Isabelle Dölle und der BSV starteten am Samstag in Dortmund in die Saison.

Isabelle Dölle und der BSV starteten am Samstag in Dortmund in die Saison. Foto: Scholz

Der Buxtehuder SV ist am Samstagabend mit einem Unentschieden gegen Borussia Dortmund in seine 36. Bundesliga-Saison gestartet. Ein Neuzugang gab bei seinem Bundesliga-Debüt einen starken Einstand.

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Von Tim Scholz
Samstag, 07.09.2024, 21:21 Uhr

Dortmund. Trotz der Fußball-Länderspielpause war Dortmund am Samstag schwarz-gelb. Im Westfalenstadion verabschiedeten über 80.000 Zuschauer die BVB-Legenden Jakub Blaszczykowski und Lukas Piszczek und am Abend pilgerten immerhin noch 568 Zuschauer in die Sporthalle Wellinghofen, einen Betonklotz im Süden der Stadt.

Dort startete der BSV in einer packenden Partie mit einem 25:25 (9:13) in seine 36. Bundesliga-Saison. „Beide Mannschaften hatten gute und schlechte Phase. Am Ende ist das ein gerechtes Ergebnis“, sagte BSV-Trainer Dirk Leun. Beste Werferinnen waren Maj Nielsen (8 Tore) und Levke Kretschmann (6 Tore).

Damit gelang dem BSV ein achtbarer Erfolg gegen eine Mannschaft, die in die Top 3 will, und das in einer besonderen Saison: Durch den neuen Modus werden Meisterschaft und Abstieg durch Play-offs und Play-downs entschieden.

BSV beginnt mit erwarteter Aufstellung

Leun betonte, dass man in der auf zwölf Mannschaften reduzierten Liga fortan jede Chance nutzen müsse, um zu punkten. Der neunte Platz der Vorsaison soll sich nicht wiederholen. Ziel sind die Play-offs. Dafür muss der BSV mindestens Achter werden.

In Dortmund setzte Leun auf die erwartete Startformation und bot im Innenblock Cara Hartstock und Jolina Huhnstock auf. Vorne lenkte Neuzugang Anika Hampel das Spiel.

Der BSV, der in hellblauen Trikots spielte, kam gut in die Partie. Kreisläuferin Huhnstock holte gleich zwei Siebenmeter heraus. Den ersten Strafwurf vergab Anika Hampel, den zweiten nutzte Maj Nielsen zum 2:2 (4.).

Neuzugang belebt den Angriff

Wenig später zog der BVB von 5:3 (11.) auf 8:3 (13.) davon, Leun legt die grüne Auszeit-Karte. Der BSV mühte sich im Angriff, fand nicht die Lücken in der beweglichen BVB-Deckung oder scheiterte immer wieder an Torhüterin Sarah Wachter.

Anschließend konnte der BSV wieder den Anschluss herstellen. Vor allem die eingewechselte Levke Kretschmann belebte den Buxtehuder Angriff. Der Neuzugang aus Buchholz verkürzte zuerst auf 5:8 (18.), wenig später auf 8:9 (23.). Der BVB nahm eine Auszeit.

Die Buxtehuderinnen verpassten jedoch den Ausgleich. Stattdessen erspielte sich Dortmund einen Vier-Tore-Vorsprung bis zur Pause.

14 Fans unterstützten den BSV in Dortmund.

14 Fans unterstützten den BSV in Dortmund. Foto: Scholz

„Ohne Buxte wär hier gar nichts los“

Für Stimmung sorgten zunächst vor allem die 14 BSV-Fans. „Ohne Buxte wär hier gar nichts los“, sangen sie. Der Hallensprecher versuchte, den Dortmunder Anhang mehrfach anzuheizen - mit mäßigem Erfolg.

Nach der Pause konnte sich der BVB nicht absetzen. Mit großem Einsatz in der Abwehr, den Paraden von Laura Kuske und viel Tempo im Angriff holte Buxtehude auf. In der 39. Minute verkürzte Nielsen per Siebenmeter auf 15:16.

Eine Minute später traf die starke Kretschmann bei ihrem Erstliga-Debüt erstmals zum Ausgleich (16:16) und ließ sich nach ihrem sechsten Treffer von der BSV-Bank feiern. In der vergangenen Saison wurde die Torjägerin zur besten Spielerin der zweiten Liga gewählt.

Starke Leistung nach Fußverletzung

Maj Nielsen zeigte ebenfalls einen starken Auftritt. Die Rechtsaußen hatte zuletzt noch mit einer Fußverletzung zu kämpfen, in Dortmund erwies sie sich aus dem Spiel und aus sieben Metern als sichere Schützin.

Das Spiel blieb eng. Nielsen war es dann, die eine Viertelstunde vor Schluss erneut von der Linie zum Ausgleich traf (19:19). Torhüterin Laura Kuske fing cool einen Heber der früheren BSV-Kreisläuferin Lisa Antl ab. Und Charlotte Kähr sorgte in der 47. Minute für die erste Buxtehuder Führung (20:19).

Sieben Minuten vor dem Ende erhöhte Neuzugang Isa Ternede, die wie Kretschmann aus der zweiten Liga zum BSV kam, auf 24:21 (54.). Fortan ließ der BSV einige Chancen liegen. Der BVB verkürzte auf 24:25 (57.). Die Dortmunder Fans wachten auf.

Hammerlos für den BSV

Anderthalb Minuten vor dem Ende warf Nielsen schließlich einen Siebenmeter am Tor vorbei. Der BVB verpasste mit einem Latten-Kracher den Ausgleich. Im Gegenzug verfehlte Ternede das leere BVB-Tor. Und das rächte sich: Dortmund erzielte das 25:25. Dabei blieb es. Leun war trotzdem zufrieden.

Bei der Auslosung des DHB-Pokal-Achtelfinals in der Halbzeitpause erwischte der BSV ein Hammerlos. Anfang Oktober geht es in der Halle Nord gegen den Deutschen Meister und letztjährigen Vizepokalsieger HB Ludwigsburg, der bis zur vergangenen Saison unter dem Namen SG BBM Bietigheim an den Start ging.

In der Bundesliga bestreitet der BSV am 15. September (15 Uhr) sein erstes Heimspiel gegen die TuS Metzingen.

Die Statistik

Spielverlauf aus BSV-Sicht: 3:5 (11.), 5:8 (16.), 9:10 (26.), 9:13 (Halbzeit), 14:16 (38.), 19:19 (45.), 24:21 (53.), 25:25 (Endstand)

BSV: Kuske (11 Paraden), Fasold (0); Kroepel, Nielsen 8/6, Heider 1, Hampel 2, Dölle 3, Kähr 3, Reiche, Kretschmann 6, Hartstock, Rakstad, Saul, Ternede 2, Huhnstock

BVB: Kothen (0 Paraden), Wachter (7); Hausherr 1/1, Campos Costa 2, Kusian 1, Antl 3, Degenhardt, Sasaki, van Maurik 1, Stolle 6, Lassource 1, Husebo 1, Olsson 2, Vollebregt 2, Bleckmann 5

Siebenmeter: BSV 6/8 (Nielsen 6/7, Hampel 0/1) - BVB 1/1 (Hausherr 1/1)

Zeitstrafen: BSV 1 (Huhnstock) - BVB (Kusian 2)

Schiedsrichter: Rosana Sug und Sophia Janz
Zuschauer: 568

Nächstes Spiel: BSV - TuS Metzingen (So., 15. September, 15 Uhr)

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