TParken auf der Ferieninsel Krautsand wird teurer: Wer draufzahlen muss

Am Lühe-Anleger (Foto) und in der Stadt Stade gibt es das Handyparken bereits. Demnächst auch auf Krautsand. Foto: Vasel
Die Parkgebühren auf Krautsand werden erhöht. Außerdem soll ab April zusätzlich das Handyparken eingeführt werden: Vandalismus auf der Elbinsel hat die Gemeinde zu dieser Neuerung bewegt.
Krautsand. Die Parksituation auf Krautsand ist seit Jahren ein Reizthema - vor allem für Einheimische auf Parkplatzsuche. Die Gemeinde Drochtersen erhebt für Teilbereiche der Parkflächen auf der Elbinsel in der Touristensaison vom 1. April bis zum 3. Oktober Parkgebühren.
Drei gemeindeeigene Parkscheinautomaten gibt es. Die waren aber im Vorjahr durch Vandalismus so oft mutwillig beschädigt worden und aufgrund der notwendigen Reparaturen dadurch länger außer Betrieb, dass die Gemeinde erhebliche Gebührenausfälle hatte. Wurden 2022 noch 48.000 Euro durch Parkgebühren eingenommen, waren es im Vorjahr lediglich 26.000 Euro - also ein Gebührenausfall von fast 22.000 Euro.
Parkgebühren per App oder SMS zahlen
Die Gemeindeverwaltung unterbreitete deshalb im Bau- und Verkehrsausschuss den Vorschlag, zusätzlich zu den Parkscheinautomaten das sogenannte Handyparken einzuführen, wie es schon die Samtgemeinde Lühe und die Hansestadt Stade tun.
Sollten dann die Parkscheinautomaten wieder ausfallen, hätte die Gemeinde dennoch die Möglichkeit, Parkgebühren abzukassieren beziehungsweise einzutreiben, da dann eine alternative Bezahlmöglichkeit zur Verfügung stünde.
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Das neue Verfahren ermöglicht eine bargeldlose Bezahlung, die Parkgebühren werden dabei per App, SMS oder Anruf gezahlt, erläutert Ordnungsamtsleiter Gerrit Witt. Als Partner für die Umsetzung sei der Verein „SmartParking e. V.“ vorgesehen, bei dem mehrere Anbieter vertreten sind. Als Bezahlmöglichkeiten stehen künftig also wie bisher Geldkarte, Bargeld sowie Dauerparkausweis und dann zusätzlich das Handyparken zur Verfügung.
Die Einrichtung des Handyparken-Systems sei für die Gemeinde kostenfrei, sagte Witt auf Nachfrage von Cornelius van Lessen (FWG). „Was kommt denn da on top auf die Parkgebühren drauf? Die machen das doch nicht umsonst?“, fragte van Lessen. Witt sagte, die verschiedenen Anbieter hätten das Recht beim Nutzer noch weitere Entgelte zu erheben. Das Handyparken könnte also theoretisch teurer werden als das Parken am Parkscheinautomat. Rücksprachen mit Stade und der Samtgemeinde Lühe hätten aber ergeben, dass die Anbieter von dieser Möglichkeit momentan keinen Gebrauch machten, sagte Witt.
Gebührenerhöhung vor allem wegen Steuer
Das Parken auf Krautsand wird teurer - für Autos, Wohnmobile und Dauerparker. Dass die Krautsander Parkgebühren, die zuletzt 2008 erhöht wurden, nun steigen, hat einen ganz anderen Hauptgrund: Bereits seit 2023 muss die Gemeinde für die Parkgebühren Umsatzsteuer abführen. Das verringert Drochtersens tatsächliche Einnahmen.
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Nun sollen die Parkgebühren ab April von 50 auf 70 Cent pro angefangener Stunde erhöht werden. Wohnmobile zahlen pro Tag 12,50 Euro statt bisher 10 Euro. Der Dauer-Saisonparkausweis sollt künftig 35 statt 25 Euro kosten. Abzüglich der Umsatzsteuer ergebe sich daraus eine sehr moderate Gebührenerhöhung, sagte Bürgermeister Mike Eckhoff.
Van Lessen wünscht sich noch höhere Gebühren
SPD und CDU stimmten für das Handyparken und die Gebührenänderung, die FWG enthielt sich. Van Lessen kritisierte, er halte die Parkgebühren als für zu gering bemessen. Die Gemeinde wolle schließlich Mehr-Einnahmen generieren. Außerdem fragte er, warum nicht auch auf der Parkfläche vor dem Dorfgemeinschaftshaus Gebühren erhoben würden - Einheimische sollten weiterhin umsonst parken.
Eckhoff verwies darauf, dass es beim Vorschlag der Verwaltung vorrangig darum gegangen sei, das Bezahlen zu sichern: Auch in Zeiten, in denen Parkscheinautomaten durch Vandalismus ausfielen, „haben wir wenigstens die Möglichkeit des Kassierens geschaffen“. Über die Gebührenhöhe könne die Politik diskutieren. Van Lessens Vorschlag, auch auf der Pastorenweide Parkgebühren zu kassieren, stieß auf wenig Resonanz im Bauausschuss. Heino Baumgarten (SPD) sagte, die Pastorenweide sei auch für Kirchgänger, Friedhofs- und Dorfgemeinschaftshaus-Besucher gedacht.

Die Elbinsel Krautsand: Das Parken soll hier teurer werden. Foto: Archiv