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TPartielle Mondfinsternis: Kann man das Phänomen im Kreis Stade sehen?

Durch den Erdschatten verdunkelt sich der Mond. (Archivbild)

Durch den Erdschatten verdunkelt sich der Mond. (Archivbild) Foto: Patrick Pleul/dpa

Am Freitagmorgen ist in Deutschland eine partielle Mondfinsternis zu bestaunen. Ein Altländer Hobbyastronom sagt, wie die Chancen im Landkreis stehen.

Von dpa Donnerstag, 13.03.2025, 16:00 Uhr

Bensheim/Offenbach. Bei einer partiellen Mondfinsternis tritt der Mond zum Vollmond-Zeitpunkt in den Kernschatten des Planeten ein.

Eine totale Phase der Finsternis sei über dem deutschsprachigen Raum nicht zu sehen, sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Sternfreunde mit Sitz im südhessischen Bensheim, Uwe Pilz, der Deutschen Presse-Agentur. Aber kurz nach 6 Uhr am Morgen sei im Westen bei freier Sicht der Schatten auf dem untergehenden Vollmond zu sehen.

DWD: Chancen für freie Sicht eher gering

Die Chancen, die partielle Mondfinsternis tatsächlich zu sehen, sind laut Deutschen Wetterdienst (DWD) jedoch eher gering. Im Süden und Südwesten wird der Himmel den aktuellen Prognosen zufolge stark bewölkt sein.

„Im Norden und Nordwesten kann es dagegen einzelne Auflockerungen geben, ob diese allerdings ausreichen, um die partielle Mondfinsternis zu sehen, ist noch unklar“, sagte DWD-Meteorologin Sabine Krüger.

Wird auf sehr viel Glück hinaus laufen, wenn wir morgen früh tatsächlich etwas sehen wollen

Johannes Lüth, Hobbyastronom aus Guderhandviertel

„Es wird eine Herausforderung in doppelter Hinsicht“, sagt der Hobbyastronom Johannes Lüth aus Guderhandviertel, der sich in seinem Garten eine Sternwarte eingerichtet hat.

„Zum einen ist die Wettervorhersage relativ schlecht - wir erwarten einen hohen Bewölkungsgrad mit durchziehenden Schneeschauern. Hinzukommt, dass der Mond bereits zu Beginn des partiellen Teils der Finsternis nur noch sehr knapp im Westen über dem Horizont steht, was die Beobachtungsbedingungen noch weiter verschlechtert.“

Aber: Es könnten sich manchmal kleinere Wolkenlücken auftun, sodass es nicht gänzlich ausgeschlossen sei. „Es wird auf sehr viel Glück hinaus laufen, wenn wir morgen früh tatsächlich etwas sehen wollen.“

So läuft die partielle Mondfinsternis ab

Die Mondfinsternis beginnt um 4.56 Uhr deutscher Zeit mit dem Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde. „Davon wird man jedoch nicht viel sehen können, da sich dadurch nur die Helligkeit der Mondscheibe etwas verringert“, sagt Lüth.

Um kurz nach 6 Uhr tritt der Mond dann in den Kernschatten der Erde ein, ab diesem Zeitpunkt sieht man eine deutliche Veränderung, da sich die Mondscheibe vom Rand her mehr und mehr verdunkelt. Das Problem: Der Mond geht gegen 6.45 Uhr unter - er ist also weg, lange bevor die Finsternis vollständig zu sehen ist.

Partielle Mondfinsternis: Kann man das Phänomen im Kreis Stade sehen?

Wer den Blick gen Himmel richten will, benötigt einen Beobachtungsplatz mit freier Sicht nach Westen ohne Hindernisse, rät Lüth.

Der Hobbyastronom wird auf jeden Fall einen Blick wagen, auch wenn die Hoffnung gering ist. „Auch wenn man so etwas schon häufiger beobachtet und fotografiert hat, bleibt der Reiz bestehen, es auch beim nächsten Mal auch wieder anzuschauen.“

Partielle Sonnenfinsternis am 29. März

Am 29. März folgt bereits das nächste Himmelsschauspiel: eine partielle Sonnenfinsternis. Diese soll laut Pilz besser über Deutschland zu sehen sein.

Um die Mittagszeit wird es dann zwar nicht komplett dunkel, jedoch wird man bereits eine Veränderungen des Lichtes bemerken können, sagt Lüth. Die Uhrzeit und der Bedeckungsgrad der Sonne sind ortsabhängig. Die Sonnenfinsternis beginnt in Hamburg um 11.25 Uhr und endet um 13.09 Uhr. Für Berlin lauten die Zeiten für Beginn und Ende 11.32 und 13.08 Uhr und für München 11.27 und 12.56 Uhr.

Wer die Sonnenfinsternis beobachten will, sollte bedenken: Vorsicht bei jeder Sonnenbeobachtung! Niemals direkt und ungeschützt in die Sonne sehen - schon gar nicht per Fernglas oder Teleskop.

Lüth sieht außerdem die Chance - bedingt durch die hohe Sonnenaktivität -, in den kommenden Wochen und Monaten Polarlichter über Deutschland zu sehen. (dpa/vdb)

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