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Lebensmittelhandel

TPersonalmangel an den Bedientheken: So ist die Lage im Supermarkt

Fachkräfte für Bedientheken, insbesondere Metzger- und Fleischfachverkäufer, sind derzeit in Deutschland schwer zu finden. Im Markant-Markt in Ellwürden sind derzeit aber alle Stellen besetzt.

Fachkräfte für Bedientheken, insbesondere Metzger- und Fleischfachverkäufer, sind derzeit in Deutschland schwer zu finden. Im Markant-Markt in Ellwürden sind derzeit aber alle Stellen besetzt. Foto: Hippler

In vielen deutschen Supermärkten fehlt es an Fachkräften für Bedientheken. Die Not ist zum Teil so groß, dass manche ihre Theken verkleinern. Andere setzen verstärkt auf Selbstbedienung - oder reduzieren die Bedienzeiten. Auch an der Küste?

Von Stefan Alexander Hippler Freitag, 20.09.2024, 06:00 Uhr

Nordenham. Derzeit suchen Supermarktketten wie Rewe oder Edeka in Deutschland tausende Fachkräfte für ihre Bedientheken. Insbesondere werden Metzger und Fleischfachverkäufer dringend gesucht, so der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Doch wie sieht es in Nordenham aus?

Im E-Center in Atens kaufen laut Inhaber Gunnar Lehrke pro Monat im Schnitt rund 60.000 Kunden ein. „90 Prozent der Kundinnen und Kunden nutzen die Angebote der Bedientheke sowie der Selbstbedienung“, weiß er aufgrund der Zahlen, die ihm vorliegen.

Vakante Stellen im E-Center in Nordenham

Aktuell seien auch in seinem Einkaufsmarkt drei Stellen an der Bedientheke unbesetzt. „Das ist abhängig von der zur Verfügung stehenden Stundenzahl“, fügt er hinzu. An seinen Theken arbeiten 18 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit. Gunnar Lehrke rekrutiert seine Fachkräfte lokal. „Wir schalten Anzeigen über soziale Medien wie beispielsweise Facebook. Zudem schreiben wir die Stellen über interne Edeka-Kanäle aus oder hängen Plakate im Markt auf“, erklärt er.

Wie groß die Personalnot an den Bedientheken derzeit bundesweit ist, zeigen folgende Zahlen: Im Stellenportal von Edeka werden derzeit rund 4.700 Stellen für Frische- und Bedientheken gesucht. Für die Frischetheke bietet die Rewe-Kette in ihrem Stellenportal derzeit rund 2.800 Jobs an.

E-Center in Atens möchte Angebot erweitern

Die Deutsche Presse-Agentur berichtete jetzt von einem Händler aus München, der wegen Personalmangel beschlossen hat, den Thekenbereich in seinem Laden zu verkürzen. Gunnar Lehrke, Inhaber des E-Centers in Atens, verfolgt solche Pläne jedoch nicht: „Unser Thekenbereich wird sich flächenmäßig nicht verändern. Das Angebot an Artikeln wird eher ausgebaut.“ Die Produkte aus dem Thekenbereich biete man, bis auf wenige Spezialitäten, auch in der Selbstbedienung an.

Ähnlich sieht es an der Bedientheke der Fleischerei Gutmann im Markant-Markt in Ellwürden aus. „Wir haben vor einem Jahr den Bedientresen erweitert, weil die Nachfrage gestiegen ist“, sagt Marktleiter Ralf Jens und führt aus: „Im Moment wird es so bleiben, wie es ist. Wir haben nicht vor, den Platz weiter auszubauen.“ Neben Frischfleisch, Wurst und Geflügel finden Kundinnen und Kunden hier auch eine große Auswahl an Käse vor.

Eine große Auswahl an Käsesorten lässt keine Wünsche offen. Im Markant-Markt in Ellwürden kann der Käse auch vorab probiert werden.

Eine große Auswahl an Käsesorten lässt keine Wünsche offen. Im Markant-Markt in Ellwürden kann der Käse auch vorab probiert werden. Foto: Hippler

Zwei Drittel seiner Kundinnen und Kunden nutzten das Angebot der Bedientheke. Ein Drittel dagegen nutze das Angebot der Selbstbedienung. Der Markant-Markt in Ellwürden behauptet sich dort seit 25 Jahren. „Wir haben langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auch in der Fleischerei. Wir haben derzeit keine Stellen offen“, berichtet der Marktleiter. Hier herrsche nur wenig Fluktuation.

Wenig Fluktuation an der Bedientheke

An der Bedientheke der Fleischerei Gutmann werden neun Angestellte beschäftigt. „Vier Kräfte davon sind in Vollzeit beschäftigt und fünf befinden sich in einer Teilzeitbeschäftigung“, sagt Ralf Jens.

Und wie sieht die Situation beim Rewe-Markt in Nordenham aus? Annika Müller, Referentin der Unternehmenskommunikation der Rewe-Gruppe, sagt: „Die Theken sind ein wichtiger Baustein im Wettbewerb.“ Die Kunden schätzten bei Rewe fachkundige Beratung, die individuelle Portionierung der Ware und die selbst hergestellten Lebensmittel. Die zunehmende Digitalisierung in den Märkten böten Spielräume, verstärkt Mitarbeiter in den serviceorientierten Tätigkeiten einzusetzen.

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