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TPolitiker-Fotos als Einheitsbrei: Stader Häfen gehen immer als Kulisse

Kai Koeser am Stadthafen (SPD, links) und Arne Kramer (CDU) am Alten Hafen kandidieren beide für das Amt des Stader Bürgermeisters.

Kai Koeser am Stadthafen (SPD, links) und Arne Kramer (CDU) am Alten Hafen kandidieren beide für das Amt des Stader Bürgermeisters. Foto: Brunkhorst/Privat

Die Stader Häfen als maritime Kulisse für Politiker diverser Couleur sowie ein neuer Ortsverband der AfD im Landkreis Stade - das sind die Themen der Zugabe an diesem Wochenende.

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Von Karsten Wisser,
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Von Lars Strüning
Sonntag, 24.08.2025, 06:00 Uhr

Stade. Ist Ihnen das auch aufgefallen? Diese Ähnlichkeit - oder soll man sagen diese Fantasielosigkeit - der Politikerfotos aus Stade? Heutzutage sorgen die Protagonisten selbst für die Optik, damit sie wissen, dass sie gut ins Bild gesetzt werden, und senden das Foto dem TAGEBLATT zu. Dabei kommt schnell mal Einheitsbrei heraus, obwohl ja alle um Individualität bemüht sind.

Zum Beispiel der Bürgermeisterwahlkampf in Stade. Arne Kramer (CDU) steht am historischen Hansehafen, dem Alten Hafen am Fischmarkt. Das zeigt Verbundenheit zur Scholle und ihrer Geschichte, so die Hoffnung. Kontrahent Kai Koeser (SPD) hat sich wenige Meter weiter am Stadthafen in Positur gestellt, mit dem Museumsschiff Greundiek im Hintergrund. Maritimes und Geschichte geht in Stade halt immer.

Bürgermeister-Wahlkampf: Wo bleiben die Unterschiede?

Was besonders schön ist: Beide tragen ein blaues Jackett über weißem Hemd, der Drei-Tage-Bart scheint obligatorisch. Gut, dass einer von ihnen (Arne Kramer) Brille trägt, sonst wären die beiden ja kaum mehr zu unterscheiden. Warten wir mal aufs Wahlprogramm, vielleicht sind da Unterschiede herauszuarbeiten.

Corinna Lange, hier am Alten Hafen vorm Schwedenspeicher, vertritt die Region im Landtag.

Corinna Lange, hier am Alten Hafen vorm Schwedenspeicher, vertritt die Region im Landtag. Foto: Susanna Brunkhorst

Apropos Museum: Vor dem Schwedenspeicher am Alten Hafen hat die Fotografin auch die SPD-Landtagsabgeordnete Corinna Lange aus Deinste drapiert. Was soll uns das sagen?

Da loben wir uns doch den Ex-Bundestagsabgeordneten Oliver Grundmann (CDU) aus Stade. Der hat sich im Industriehafen Bützfleth ablichten lassen. Auch wieder Hafen, aber auch ein politisches Statement.

Oliver Grundmann, hier am Stader Seehafen in Bützfleth, bekennt sich zur Industrie.

Oliver Grundmann, hier am Stader Seehafen in Bützfleth, bekennt sich zur Industrie. Foto: Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoc

Ob sich auch ein potenzieller Bürgermeisterkandidat oder eine -kandidatin der AfD vor der Hafenkulisse fotografieren lässt, ist noch offen. Die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Partei will erst im ersten Quartal 2026 entscheiden, ob sie jemanden für die Direktwahl in Stade aufstellt. Sie will aber auf jeden Fall mit einer eigenen Liste für die Kommunalwahl antreten.

Diese Leute vertreten die AfD in der Stadt Stade

Die Rechtsaußen-Partei hat am Freitag auch ihren Stader Stadtverband öffentlich gemacht. Der besteht schon seit Wochen, die AfD veröffentlicht aber wie in Kehdingen, Oldendorf-Himmelpforten und Fredenbeck alles nur häppchenweise.

Der Vorstand besteht laut Landkreis-AfD komplett aus Leuten ohne Politikerfahrung und einer weiblichen Führungsspitze. Vorsitzende ist Uta Ennen, Stellvertreterin Irina Hedrich und Schriftführer Björn Kruse. Die Beisitzer sind Jens Ennen, Jeremy Wendland und Tobias Lichtmess.

Vielleicht gibt‘s demnächst ja ein Gruppenfoto. Und vielleicht ja auch mit Hafen im Hintergrund.

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