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Preisstreit erreicht Kaufland: Beliebte Produkte verschwinden aus Regalen

Kaufland nimmt Produkte von Dr. Oetker aus den Regalen.

Kaufland nimmt Produkte von Dr. Oetker aus den Regalen. Foto: Kaufland

Beim Blick in die Tiefkühltruhe könnte es zuerst auffallen: Bestimmte Produkte fehlen. Während bei Kaufland ein neue Streit entbrannt ist, gibt es bei Edeka eine Einigung.

Von Redaktion Donnerstag, 18.01.2024, 18:36 Uhr

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Stade. Nach Informationen der „Lebensmittel Zeitung“ nimmt die Kaufland-Kette, die im Landkreis eine Großfiliale in der Stader Innenstadt betreibt, die Produkte der Dr.-Oetker-Gruppe jetzt aus dem Sortiment. Betroffen seien wegen eines Preisstreits demnach Tiefkühlpizzen, Aufbackwaren und auch einzelne Backzutaten.

Keine Probleme soll es indes bei Müsli und Puddingpulver geben. „Kaufland führt derzeit ein reduziertes Sortiment unserer Produkte“, bestätigte ein Sprecher der Dr.-Oetker-Gruppe gegenüber „Focus Online“. Auch die Marke „Coppenrath & Wiese“ zählt zu Oetker.

Stattdessen werden bei Kaufland in den nächsten Wochen mehr Eigenmarken verkauft, bis es zu einer Einigung zwischen den beiden Unternehmen kommt. Kaufland fordert in den aktuell laufenden Konditionsverhandlungen offenbar Preissenkungen, heißt es in dem Bericht werden.

Edeka legt Preisstreit mit Mars bei - Produkte kehren zurück

Kein Einzelfall: Die Preispolitik der Markenhersteller hatten in den vergangenen Monaten bereits zu einer Vielzahl von Streitigkeiten gesorgt. Ohne Einigung verschwanden nach und nach je nach Supermarktkette Produkte aus den Regalen. Ein Beispiel: Edeka. Noch im April 2023 waren es 17 Konzerne, die Edeka nicht belieferten. Dazu zählten Konsumgüterriesen wie Procter & Gamble, Mars und Pepsi sowie Teile von Henkel, Schwartau und Unilever.

Zumindest eine Einigung habe Edeke jüngst erzählen können. Nach eineinhalb Jahren Preisstreit soll es wieder eine Einigung mit dem US-Hersteller Mars geben. Derzeit würden noch letzte Details verhandelt, berichtete die „Lebensmittel Zeitung“. Produkte wie die Mars-Schokoriegel, Wrigley‘s Airwaves und Katzenfutter der Marke Sheba dürften wieder in die Regale der Edeka-Märkte zurückkehren. Edeka betonte jedoch, weniger Produkte des Herstellers einkaufen zu wollen. „Wir werden nur Marken und Sortimente anbieten, die Umsätze und Erträge in der jeweiligen Kategorie voranbringen“, hieß es dazu von einem Edeka-Händler.

Die Einigung gelte laut Bericht vorerst nur für die Edeka-Gruppe, einschließlich der Netto-Discounter. Selbstständige Edeka-Kaufleute hätten zum Teil eigenständig Verträge geschlossen.

Leere Regale in Supermärkten: Das ist der Grund

Der Edeka-Verbund, mit mehr als 11.000 Geschäften und etwa 409.000 Beschäftigten größter Einzelhändler in Deutschland, hatte schon im Frühjahr angekündigt, im Streit um die Preisgestaltung von Markenherstellern standhaft bleiben zu wollen. Die „Gier“ der internationalen Markenartikler lasse noch nicht nach, hatte Vorstandschef Markus Mosa im TAGEBLATT gesagt. „Und wir können sie noch weniger nachvollziehen als im vergangenen Jahr“, seien doch etliche Rohstoffe etwa für Waschmittel, aber auch Weizen, Öle und Fette wieder billiger geworden.

Mosa sagte, früher oder später werde es eine Lösung geben, allerdings eher in Monaten als in Wochen. Derzeit biete Edeka verstärkt Alternativanbietern einen Marktzugang und steigere auch die Eigenmarken.

Mosa sprach von deutlich zweistelligen Zuwächsen bei den Konzernen. „Bei uns können Sie davon ausgehen, über den dicken Daumen sind Händler erfolgreich, wenn sie mehr als vier Prozent Umsatzrendite haben.“ (tip)

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