TRaubüberfälle auf Aldi-Märkte: So begründen die Angeklagten ihre Tat

Vor dem Verdener Landgericht hat der Prozess gegen drei Angeklagte begonnen, die es bei ihren Raubüberfällen auf Filialen der Discounterkette Aldi abgesehen hatten. Foto: Strauch
Wegen der am 15. August 2022 verübten Raubüberfälle auf Aldi-Märkte in Visselhövede und Walsrode müssen sich zwei 20 und 21 Jahre alte Angeklagte aus Achim und Thedinghausen vor dem Verdener Landgericht verantworten.
Landkreis Rotenburg. Auf deren Konto sollen drei weitere Überfälle auf Aldi-Filialen in der Region gehen. Der dritte Angeklagte, ein 21-Jähriger aus Achim, soll nur an der fünften und letzten Tat am 13. September 2022 beteiligt gewesen sein. Noch am selben Tag wurde das Trio geschnappt.
Beutezug startete laut Anklage in Verden
Der Beutezug startete laut Anklage am 8. August 2022 in Verden. Drei Tage später folgte ein Überfall auf einen Aldi in Grasberg. Am 15. August machten sich die Räuber auf den Weg nach Visselhövede. Der Anklage der Staatsanwaltschaft Verden zufolge war es stets der gleiche Tatablauf: kleiner Einkauf, Waffe ziehen, Kasseninhalt fordern.
Eine Zigarettenschachtel erbeutet
In Visselhövede seien es zwei Schachteln Zigaretten gewesen. Als die Kassiererin diese „über den Scanner gezogen“ habe, soll einer der maskierten Räuber mit einer laut Anklage ungeladenen Schreckschusswaffe vor ihr herumgefuchtelt haben. Die Mitarbeiterin habe die Kasse nicht öffnen können. Daraufhin soll ihr der bewaffnete Täter mindestens dreimal auf den Arm geschlagen habe. Erbeutet habe das Duo eine der beiden Schachteln Zigaretten.
Ungeladene Schreckschusswaffe
Kurzerhand wollen sich die beiden zu einem direkt anschließenden Überfall in Walsrode entschlossen haben. „Der Angeklagte zog die ungeladene Schreckschusswaffe aus dem Hosenbund und richtete sie auf die Kassiererin“, verlas der Staatsanwalt dazu. „Du machst jetzt genau das, was ich sage“, soll einer der Räuber gefordert haben. Laut Anklage rief die bedrohte Frau über Funk Hilfe. Der 20-Jährige sagte vor Gericht: „Die Kassiererin hat uns nicht ernstgenommen.“ Sie habe gesagt: „Fahrt zur Hölle. Verpisst Euch.“
Der dritte Angeklagte macht in Ritterhude mit
Auf der Rückfahrt nach Verden seien sie auf der Autobahn geblitzt und in den Tagen darauf der 21-Jährige von der Polizei kontrolliert worden, schilderte der 20-Jährige. Als der Achimer eine weitere Tat vorgeschlagen habe, will der 20-Jährige aus Angst zunächst abgesagt haben. Doch am 13. September 2022 folge der Überfall in Ritterhude. An dieser Tat soll der dritte Angeklagte beteiligt gewesen sein: Gemeinsam seien 460 Euro erbeutet worden. Bei den vorherigen Taten insgesamt 1928,44 Euro.
Schulden nannten die beiden Angeklagten, die alle fünf Überfälle verübt haben sollen, als Grund für die an fünf Geschädigten verübten Taten. Die Schreckschusswaffe habe er 2018 „wegen Silvester im Internet bestellt“, sagte der 21-Jährige. Alle drei Angeklagten befinden sich auf freiem Fuß.
Sieben weitere Verhandlungstage sind vorgesehen. (axt)