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Ermittlungen

TRechtsrock auf Weihnachtsmarkt: Verdächtiger kommt aus dem Kreis Stade

In Otterndorf kam es zum Eklat, nachdem auf einem Weihnachtsmarkt rechtsextreme Musik abgespielt wurde.

In Otterndorf kam es zum Eklat, nachdem auf einem Weihnachtsmarkt rechtsextreme Musik abgespielt wurde. Foto: Schröder

Auf dem Sternenmarkt in Otterndorf (Kreis Cuxhaven) wurde rechtsradikale Musik abgespielt. Die Polizei hat nun einen Verdächtigen im Visier. Und es gibt weitere Erkenntnisse.

Von Frank Lütt und Joscha Kuczorra Mittwoch, 17.12.2025, 16:00 Uhr

Landkreis. Nach dem Abspielen rechtsradikaler Musik auf dem Sternenmarkt in Otterndorf verdichten sich die Hinweise auf einen konkreten Tatverdächtigen. Wie die Polizei jetzt mitteilt, richtet sich das Ermittlungsverfahren gegen einen 40 Jahre alten Mann aus dem Kreis Stade. Genauer wollte Cuxhavens Polizeisprecher Stephan Hertz die Herkunft des Mannes auf TAGEBLATT-Nachfrage nicht eingrenzen, „um keine Rückschlüsse auf seine Identität zu ermöglichen“.

Die Polizei war dem Mann auf die Spur gekommen, nachdem sich auf einem der sichergestellten USB-Sticks persönliche Dokumente befunden hatten. Insgesamt wurden drei USB-Sticks beschlagnahmt. Einer davon wurde nach bisherigen Erkenntnissen definitiv in Otterndorf verwendet: Auf diesem Datenträger befand sich nach Informationen der „Cuxhavener Nachrichten“ neben verbotenen Inhalten auch ganz normale Weihnachtsmusik.

Neonazi-Songs dudeln auf dem Weihnachtsmarkt

Auf dem Sternenmarkt war mindestens am Freitag (12. Dezember 2025) Musik mit eindeutig rechtsradikalem Inhalt abgespielt worden. Zudem liegen der Polizei Hinweise vor, dass entsprechende Lieder möglicherweise auch am Sonnabend (13. Dezember 2025) und Sonntag (14. Dezember 2025) zu hören waren. Ob sich diese Hinweise bestätigen lassen, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Konkret wurden unter anderem Songs der inzwischen verbotenen Neonazi-Band „Landser“ abgespielt. In diesem Zusammenhang ermittelt die Polizei wegen des Verdachts des Verbreitens jugendgefährdender Schriften. Darüber hinaus sollen Titel einer weiteren Band wiedergegeben worden sein, deren Namen die Polizei nicht nennt. In diesem Fall geht es um den Verdacht des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen.

Wie und wo wurde der Rechtsrock ausgespielt?

Bereits kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls hatte die Polizei gegenüber den „Cuxhavener Nachrichten“ klargestellt, dass die rechtsradikale Musik nicht über die offizielle Beschallungsanlage lief, die vom Stadtmarketing Otterndorf für den Sternenmarkt beauftragt worden war. Definitiv sei die Musik „nicht über die Anlage des Dienstleisters abgespielt worden“, teilt Stephan Hertz, Pressesprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven, nun auf Nachfrage mit. Ob dieser Dienstleister ebenfalls aus dem Kreis Stade stammt, wollte der Polizeisprecher nicht sagen.

Wie genau die Musik auf den Markt gelangte und über welche Technik sie abgespielt wurde, ist weiterhin unklar. Die Ermittlungen dazu laufen. Der beschuldigte 40-Jährige „erhält rechtliches Gehör“, versichert Polizeisprecher Hertz. Ob der Mann bereits aufgesucht oder auf anderem Weg kontaktiert wurde, wollte der Polizeisprecher nicht mitteilen. Dazu machte er keine weiteren Angaben.

„Die Ermittlungen dauern an“, betont Hertz. Auch die Frage, ob die verbotenen Inhalte tatsächlich an mehreren Tagen abgespielt wurden, werde derzeit geprüft.

Der Vorfall hatte in Otterndorf für erhebliche Irritationen gesorgt. Der Sternenmarkt gilt als familienfreundliche Veranstaltung und wird von vielen Besucherinnen und Besuchern aus der Region frequentiert. Stadtmarketing und Polizei hatten nach Bekanntwerden der Vorwürfe betont, den Sachverhalt umfassend aufklären zu wollen.

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