TRückschlag im Abstiegskampf: BSV verliert erstes Spiel gegen Zwickau

Der BSV, hier Levke Kretschmann, kämpft in den Play-downs um den Klassenerhalt. Foto: Jan Iso Jürgens
Nach dieser Niederlage wächst der Druck: Der Buxtehuder SV hat am Samstag sein erstes Spiel in den Play-downs verloren. Der Abschied aus der Halle Nord ist damit vertagt.
Buxtehude. Der Buxtehuder SV hat das erste Play-down-Spiel gegen Sachsen Zwickau verloren und liegt in der Best-of-Three-Serie nun mit 0:1 zurück. Vor 1075 Zuschauern in der Halle Nord unterlag der BSV am Samstag mit 29:32 (16:18) und vertagte damit den Abschied aus der Halle Nord.
„Mit dieser Abwehrleistung können wir ein Spiel gegen Zwickau nicht gewinnen“, sagte BSV-Trainer Dirk Leun. „Ich glaube, es ist schon noch möglich, dass wir das drehen können.“ Beste Werferinnen waren Teresa von Prittwitz und Anika Hampel mit jeweils sechs Treffern.
Handball-Bundesliga
T Abstiegskampf pur: So geht der BSV in die Play-downs
Sollte auch das zweite Spiel am kommenden Samstag in Zwickau verloren gehen, kann sich der BSV noch in der Play-down-Finalserie gegen Neckarsulm oder Leverkusen retten. Sollte der BSV in Zwickau gewinnen, käme es am 3. Mai in Buxtehude zum entscheidenden dritten Spiel. Mindestens ein Spiel wird also noch in der Halle Nord ausgetragen, bevor der BSV im Sommer in den Neubau nebenan umzieht.
BSV - Sachsen Zwickau
„Jetzt geht es wirklich um ALLES!“
Im Vorfeld stellte BSV-Manager Peter Prior im Hallenheft bereits klar: „In den Spielen, die jetzt kommen, gibt es keinen Schönheitspreis. Der neue Modus bedeutet: Jetzt geht es wirklich um ALLES! Jetzt zählen nur noch Siege!“ Bei einem Unentschieden sind Verlängerung und Siebenmeterwerfen vorgesehen.
„Allen ist die Situation bewusst und das Team arbeitet sehr konzentriert und fokussiert“, sagte Trainer Leun. Verzichten musste der BSV weiterhin auf Kapitänin Isabelle Dölle (Schulterverletzung). Wieder mit dabei waren Cara Hartstock und Lin Lück, die unter der Woche krankheitsbedingt pausieren musste.
Brisanz durch Kähr-Wechsel
Brisant war das Spiel auch deshalb, weil im Vorfeld der Wechsel von BSV-Handballerin Charlotte Kähr nach Zwickau bekannt wurde. Die Schweizer Nationalspielerin verlässt Buxtehude im Sommer nach drei Jahren. Gegen ihren zukünftigen Verein erzielte sie drei Treffer.
Die Anfangsphase dürfte BSV-Trainer Leun nicht gefallen haben. Seine Abwehr war nicht aggressiv genug und ließ immer wieder einfache Tore zu. Zwickau nutzte in den ersten Minuten jede Chance und führte mit 8:4 (8.). Leun zückte früh die Auszeitkarte und legte sie in der neunten Minute. „Wir müssen jetzt mal wach werden“, forderte er.
Trainer fordert mehr Zugriff
Der BSV stellte auf einigen Positionen um. Für die glücklose Torhüterin Sophie Fasold kam Laura Kuske, im Innenblock ersetzte Cara Hartstock Charlotte Kähr. Doch es änderte sich nicht viel. Zwickau führte mit 16:11 (19.). „Wir müssen irgendwann mal den Zugriff kriegen“, sagte Leun in der nächsten Auszeit. Wenige Minuten später rückte wieder Kähr für Hartstock ins Abwehrzentrum.
Handball-Bundesliga
T Schweizerin vom BSV wechselt ausgerechnet zu diesem Verein
Der BSV hielt den Rückstand bei zwei bis drei Toren. Kurz vor der Pause konnte Kuske einen psychologisch wichtigen Siebenmeter parieren, doch mit insgesamt vier Paraden in der ersten Halbzeit waren die beiden Buxtehuder Torhüterinnen kein entscheidender Faktor.
BSV hat Probleme mit physisch starker Abwehr
Kurz nach Wiederbeginn verkürzte der BSV auf 18:19 (33.), doch Zwickau nutzte seine Chancen konsequenter und führte wenig später wieder mit vier Toren. Fasold wehrte einen Siebenmeter mit dem Bein ab, doch ihre Vorderleute konnten den Vorteil nicht nutzen. In der 42. Minute führten die Gäste mit sechs Toren (26:20).
Handball-Bundesliga
T Bundesliga-Dino am Ende? BSV-Neuzugang Andresen über das Verlieren
Handball-Bundesliga
T So bereitet sich der Buxtehuder SV auf die Play-downs vor
Das Grundproblem sieht Leun im Timing bei den Zweikämpfen. „Wir verlieren von Anfang an jeden Zweikampf und reagieren nur noch. Das verunsichert eine Mannschaft sehr“, sagte er. „Egal, was wir ein- und ausgewechselt haben, egal, was ich angesagt habe: Wir haben nicht so richtig die Griffigkeit gefunden.“
Die körperlich starke Zwickauer Abwehr packte hart zu und verursachte in der Schlussphase eine Reihe von Siebenmetern. Anika Hampel war dann auch drei Mal von der Linie erfolgreich. Schockmoment: Kreisläuferin Jolina Huhnstock verletzte sich bei einem Zweikampf am Kopf und musste ausgewechselt werden.
Handball-Bundesliga
T Play-downs: Das sind die Termine für den Buxtehuder SV
Mit veränderter Abwehr - unter anderem mit den Youngstern Lin Lück und Larissa Kroepel - stand der BSV stabiler und konterte nach Ballgewinnen immer wieder. Sieben Minuten vor Schluss verkürzte Teresa von Prittwitz zunächst auf vier, wenig später auf drei Tore. Näher kam der BSV nicht mehr heran. „Wir sind auf jeden Fall kämpferisch. So leicht werden wir uns nicht geschlagen geben“, sagte Leun.
Die Statistik zum Spiel
Spielverlauf aus BSV-Sicht: 4:7 (8.), 10:12 (16.), 13:16 (23.), 16:18 (Halbzeit), 19:22 (36.), 22:27 (43.), 26:30 (52.), 29:32 (Endstand)
Buxtehuder SV: Kuske (4 Paraden), Tants (0 Paraden), Fasold (4 Paraden); Kroepel, Nielsen 1, Heider 4, Hampel 6/3, Kähr 3, Reiche 1, Kretschmann 5, Hartstock, von Prittwitz 6, Ternede, Huhnstock 3, Lück
BSV Sachsen Zwickau: Györi (12 Paraden), Kadovic (0 Paraden); Corovic, Szabó 3, Hoitzing 4, Gruner, Gierga, Kajdon 7/3, Gorb 8, Madjovska, Walkowiak 4, Nakayama
Siebenmeter: BSV 3/4 (Hampel 3/3, Nielsen 0/1) - ZWI 3/4 (Kajdon 3/4, Szabó 0/1)
Zeitstrafen: BSV 1 (Kähr 1) - ZWI 6 (Hoitzing 2, Corovic 2, Szabó 1, Gorb 1)
Zuschauer: 1075
Schiedsrichter: Jörg Loppaschewski und Nils Blümel
Nächstes Spiel: Zwickau - BSV (Sa., 26. April, 18.30 Uhr)