TSanierungsstau: So geht es mit Buxtehudes Grundschulen weiter

Über die Sanierung der maroden Turnhalle an der Grundschule Rotkäppchenweg wird seit über einem Jahrzehnt geredet. Passiert ist nichts. Foto: Wisser
Die Schul- und Sportinfrastruktur in Buxtehude ist marode. Die Stadt will daher einen Masterplan für die Grundschulen auf den Weg bringen. Vor allem zwei Standorte stehen im Fokus.
Buxtehude. Es ist eine politische Sitzung, der mit großer Spannung entgegengefiebert wird: Am kommenden Donnerstag, 28. November, tagen der Buxtehuder Schulausschuss und der Bauausschuss gemeinsam. Es ist die Startveranstaltung zum Masterplan für die städtischen Grundschulen. Doch Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt (parteilos) bremst die Erwartungen. „Wir werden am Donnerstag keinen Standort für eine neue Grundschule benennen“, sagt sie gegenüber dem TAGEBLATT.
Dauerschleife an schlechten Nachrichten aus den Schulen
Verwaltung und Politik sind sich im Klaren, dass die Erwartungen an den Plan groß sind. Die Serie an schlechten Nachrichten zu den Schulgebäuden und Turnhallen hat viele Eltern mobilisiert. Zuletzt und als vorläufiger Höhepunkt musste die Hauptschule Süd für zehn Wochen wegen Schimmelbefalls geschlossen werden (das TAGEBLATT berichtete mehrfach).

Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt beim Richtfest für die neue Halle Nord. Foto: Sulzyc
Weil das Interesse vermutlich sehr groß sein wird, findet die gemeinsame Sitzung beider Ausschüsse nicht im Stadthaus statt. Dort ist die Zuhörerzahl auf 40 Personen begrenzt. Die Festlegung des weiteren Vorgehens für den Masterplan erfolgt am Donnerstag um 19 Uhr in der Pausenhalle der Integrierten Gesamtschule Buxtehude an der Hansestraße.
Dringender Handlungsbedarf: Altkloster und Rotkäppchenweg
„Es besteht besonders an den Grundschulen Altkloster und Rotkäppchenweg dringender Handlungsbedarf. Untersuchte Szenarien, in denen alternative Zuordnungen von Schulbezirken überprüft wurden, haben nicht zu einer Lösung für das überlastete Gesamtsystem geführt“, so Oldenburg-Schmidt.
Der dringende Handlungsbedarf gilt auch für die Turnhallen in Altkloster und am Rotkäppchenweg. Auch die Turnhalle in Hedendorf ist in einem bedenklichen Zustand. „Seit einer Begehung vor drei Jahren ist dort nichts passiert“, sagt die Hedendorfer Ortsbürgermeisterin Birgit Butter.
Auch in der Turnhalle Hedendorf regnet es durch
„Wir haben die Schulen viel zu lange nicht gewartet“, sagt die CDU-Landtagsabgeordnete und Ratsfrau mit Blick auf die ganze Stadt. In Hedendorf regnet es bei ungünstigen Windverhältnissen rein. Deshalb ist die Elektrik gefährdet und ein Teil der Beleuchtung dann nicht nutzbar. So schildert Butter die Situation.
„Wir werden jetzt einen Plan für die nächsten zehn Jahre machen“, sagt Oldenburg-Schmidt zum Thema Masterplan. Neben der Sanierung der Gebäude geht es auch um den ab 2026 geltenden Ganztagsanspruch an den Grundschulen und um pädagogische Notwendigkeiten. Es gibt entsprechende Konzepte von allen Grundschulen. „Um es unseren Grundschulen zu ermöglichen, auf die Herausforderungen reagieren zu können, bedarf es entsprechender räumlicher Möglichkeiten“, so die Bürgermeisterin.
Differenzierungsräume und ausreichende Mensakapazitäten
„Dringend benötigte Differenzierungsräume und ausreichende Mensakapazitäten müssen geschaffen werden“, sagt die Bürgermeisterin. Klar ist auch: Obwohl es mehr Handlungsbedarf gibt, geht es am Donnerstag ausschließlich um die Grundschulen.

Nach mehr als zwei Jahren Verspätung soll der Neubau der Halepaghen-Schule im ersten Quartal 2025 für die Schüler des Gymnasiums geöffnet werden. Ein verbindliches Datum gibt es noch nicht. Foto: Wisser
Derweil hat sich die Lage der Schüler an der geschlossenen Hauptschule Süd verschlechtert. Sie werden nicht wie geplant ab Montag in den Containern des Gymnasiums Süd unterrichtet.
Hauptschule: 190 Schüler eine Woche länger zu Hause
Das Homeschooling wird für alle 190 Schüler um eine Woche bis auf Freitag, 29. November, verlängert. Auch im Anschluss daran haben sich die Bedingungen für die Schüler verändert. In den Containern des Gymnasiums können nur sechs der zwölf Hauptschulklassen unterrichtet werden. Ursprünglich sollten es acht Klassen sein.
Die anderen Klassen bleiben im Wechsel im Homeschooling. „Wir arbeiten zum einen intensiv daran, dass das Homeschooling digital und analog gut ins Laufen kommt. Und zum anderen, dass wir hier rund um die beiden Container-Anlagen eine gute Übergangslösung aufbauen, in der wir bis Ende Januar gut lernen und lehren können“, heißt es in einem Elternbrief.
Schule will stabilen, sicheren und verlässlichen Rahmen
Es gebe viele technische Fragen rund um die Container, die ungeklärt seien, so die Info an die Eltern. „Dies zieht aus unserer Sicht weiterhin eine enorme Unruhe und Unsicherheit bei uns, bei Euch und bei Ihnen mit sich. Unser Hauptziel ist es aber, für Euch und Sie einen klaren und stabilen, sicheren und verlässlichen Rahmen für die nächsten zwei Monate zu schaffen“, so die Elterninfo. Die Schließung der Hauptschule ist bis zum 31. Januar vorgesehen.

Die Stimmen der Eltern: BBG/FWG-Ratsfrau Katharina Mewes und Stadtelternratsvorsitzender Marc Höper. Foto: Wisser
Eltern der Hauptschüler sorgen sich jetzt, dass der Abschlussjahrgang der Hauptschule nicht ausreichend unterrichtet wird. „Meine Tochter hat Angst, dass sie den Abschluss nicht schafft“, sagt eine Elternvertreterin der Hauptschule. Ratsfrau Katharina Mewes (BBG/FWG) will deshalb Nachhilfeunterricht organisieren und selbst unterrichten. Sie hat unter anderem die Zulassung für Deutsch als Zweitsprache. Möglich ist das in den Räumen von Begegnung mit Herz in der Bahnhofstraße. Mitmachen können 20 Schüler. Weitere Einzelheiten sollen folgen.

Ein neuer Fall auf der Liste der Sanierungsfälle der Stadt Buxtehude: In der Hauptschule Süd wurden Schimmelpilz-Sporen gefunden. Die Schule wurde inzwischen geschlossen. Foto: Wisser