TSchimmel: Mensa in der Grundschule Horneburg geschlossen

Schimmelverdacht: Die Keller-Mensa der Grundschule Horneburg ist gesperrt, das Kreis-Gesundheitsamt ist eingeschaltet. Foto: Vasel
Die Mensa in der Grundschule Horneburg ist dicht. Der Verdacht: Schimmel. Schulleiterin Sabine Folster und Eltern hatten bereits Alarm geschlagen - unter anderem am Sonnabend im TAGEBLATT. Jetzt handelt der Bürgermeister.
Horneburg. „Wir können momentan nicht sagen, ob der Schimmelbefall in der Mensa gesundheitsschädlich ist. Um aber jedes Risiko für alle Beteiligten auszuschließen, haben wir uns, in Abstimmung mit der Schulleitung, dazu entschlossen, die Mensa bis zur Vorlage eines Fachgutachtens zu schließen“, sagte Horneburgs Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel dem TAGEBLATT auf Anfrage. Die Verwaltung habe eine Fachfirma mit der Untersuchung beauftragt, so Willenbockel.
Die Schulleitung habe die Eltern der betroffenen Schüler informiert und gebeten, ihre Kinder „mit ausreichend Tagesverpflegung“ auszustatten. Schulleiterin Sabine Folster hat Kontakt mit der Oberschule aufgenommen. Die Idee: Die Ganztagskinder der Grundschule in Horneburg gehen mittags zum Essen in die Mensa der weiterführenden Schule an der Schanzenstraße. Der Lindenkrug-Wirt aus Bliedersdorf versorgt als Caterer ohnehin beide Schulen. Sie hofft, dass die Kinder bereits in der kommenden Woche wieder in den Genuss eines warmen Mittagessens kommen.
Samtgemeinde beauftragt Fachgutachter
Folster hatte als Leiterin der Grundschule Horneburg den Gemeinde-Unfallversicherungsverband eingeschaltet. Sie hatte am vergangenen Sonnabend im TAGEBLATT die Befürchtung geäußert, dass Schimmel in der Mensa im Keller die Gesundheit der Lehrer und Schüler bedrohen könnte. Der Versicherer der Kommunen war am Freitag vor Ort. Des Weiteren verschafften sich am Montag zwei Aufseher des Kreis-Gesundheitsamts im Auftrag von Leiterin Dr. Ilka Hedicke einen Einblick.
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Ihnen sei allerdings mitgeteilt worden, dass die Mensa ohnehin geschlossen werden solle. Deshalb sei der Kreis Stade nicht mehr tätig geworden. „Die Gesundheitsaufseher haben Hinweise auf möglichen Schimmelbefall feststellen können“, sagte Kreis-Sprecher Daniel Beneke dem TAGEBLATT. Die vorsorgliche Schließung war letztlich eine Entscheidung von Samtgemeindeverwaltung und Schulleitung, nachdem am Montag das Schädlingsbekämpfungs- und Schimmelbeseitigungsunternehmen Neuke aus Drochtersen tätig geworden war. Mitarbeiter des Fachunternehmens entsorgten von Schimmel befallenes Mobiliar aus einem Kellerraum. Die Experten warfen gemeinsam mit Bauamtsleiter Roger Courtault auch einen Blick in die Mensa. Dort sei ein „augenscheinlich großflächiger Befall“ an Decken und Wand festgestellt worden, so Beneke. Ob die Gesundheit gefährdet ist, sei offen, so Kreis und Samtgemeinde unisono.
Lüftung fehlt in Keller-Mensa der Grundschule
Fakt ist allerdings, dass in dem Provisorium - seit zehn Jahren dient die frühere Lehrküche im Keller als Mensa - eine Lüftung fehlt.
Auf eine Lüftungsanlage war mit Blick auf den für 2024/2025 angestrebten und aufgrund fehlender Mittel auf Eis gelegten Neu- und Umbau verzichtet worden, um Steuergelder zu sparen. Im Neubau ist eine Mensa vorgesehen, so Willenbockel. Die Luftfeuchtigkeit in dem Raum im Untergeschoss ist hoch - unter anderem durch den Geschirrspüler, aber auch durch die hohe Frequenz. Auch die Wände seien feucht. 200 von 340 Kindern nehmen den Ganztag in Anspruch, die Not-Mensa im Keller hat nur Platz für 50 Kinder. Die Wände mussten wiederholt gestrichen werden.