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Schulsport

Neuer Streit zwischen Grundschule und Politik in Horneburg

Die Turnhalle der Grundschule Horneburg ist zu klein, die Versorgung der Grundschüler mit Schulsport ein Problem. Foto: Lohmann

Die Turnhalle der Grundschule Horneburg ist zu klein, die Versorgung der Grundschüler mit Schulsport ein Problem. Foto: Lohmann

Für einen neuen Zwist zwischen der Grundschule Horneburg und der Politik sorgt ein Antrag der FWG Aue. Die Schulleiterin lehnt das Angebot ab, die Sporthalle des VfL Horneburg für den Schulsport zu nutzen. Die Politik hat dafür kein Verständnis.

Von Sabine Lohmann Freitag, 18.03.2022, 08:00 Uhr

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Für einen neuen Zwist zwischen der Grundschule Horneburg und der Politik sorgt ein Antrag der FWG Aue. Die Schulleiterin lehnt das Angebot ab, die Sporthalle des VfL Horneburg für den Schulsport zu nutzen. Die Politik hat dafür kein Verständnis.

Den Antrag hatte Peter Hoffmann (FWG Aue) gestellt: Der Samtgemeinderat möge beschließen, mit der Schulleitung der Grundschule und dem VfL Horneburg ein Nutzungskonzept zur besseren Versorgung der Grundschüler mit Schulsport zu erarbeiten. Begründung: Die Schulturnhalle sei zu klein, die Versorgung nicht ausreichend. Unabhängig von der Entscheidung eines Hallenneubaus sei kurzfristig eine bessere Versorgung sicherzustellen. Die Fraktion schlug vor, eine Vereinbarung zu treffen, um die freien Kapazitäten in der VfL-Halle am Vormittag für den Schulsport zu nutzen.

Haltung der Schulleiterin sorgt für Unverständnis

Im Schulausschuss kam der Vorschlag bei allen Fraktionen positiv an. Verwaltungsmitarbeiterin Andrea Hunold führte jedoch aus, dass die Schulleitung zunächst von einer Nutzung der VfL-Halle absehen möchte. Grund: die Stundenplangestaltung und die Wegestrecken. Bei der Abstimmung enthielten sich acht Ausschussmitglieder. Mit zwei Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme wurde der Antrag knapp angenommen. Im nichtöffentlichen Samtgemeindeausschuss lehnte eine Mehrheit den Antrag ab – weil Schulsport in der VfL-Halle gegen den erklärten Willen der Schulleitung nicht realisiert werden könne.

Ratlos war jetzt auch der Samtgemeinderat. Jörk Philippsen (FWG Aue) präsentierte den Antrag. In der VfL-Halle gebe es am Vormittag freie Sportzeiten, die auch von anderen Grundschulen und von Kitas genutzt werden, sagte er. Mit einer Doppelstunde, ans Ende des Unterrichts gelegt, wäre das auch für die 4. Klassen der Grundschule machbar.

Mate Sieber (FDP) setzte sich ebenfalls dafür ein, den Antrag aufrechtzuerhalten. Er verstehe die Haltung der Schulleiterin nicht, sagte er. Seit 2018 werde gesagt, die Turnhalle sei zu klein, schon jetzt müssten zwei Klassen gleichzeitig in der Halle turnen. Das Ausweichen in die VfL-Halle sei „nicht die beste Lösung, aber es ist eine“. Nach der Pandemie sei es für Kinder besonders wichtig, sich zu bewegen.

Das Problem: die Wegstrecke zur Turnhalle

„Wir unterstützen den Antrag von Prinzip her“, sagte Sven Munke (SPD). Doch sah er keinen Sinn darin, dem Antrag zuzustimmen, wenn die Schule dagegen sei. Der Antrag sei nicht zielführend, sagte Verena Wein-Wilke (Grüne). Auch sie war sich „unsicher, was wir damit tun sollen“. Sie bat die FWG Aue, den Antrag zurückzuziehen. Vergeblich. Und so beantragte sie, die Verwaltung sollte noch einmal mit der Schulleiterin sprechen. Dem stimmte der Rat mit elf Ja-Stimmen und acht Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen zu.

Dass Kinder Bewegung brauchen, darin ist sich Schulleiterin Sabine Folster mit der Politik einig. Auch darin, dass die Schulsporthalle nicht reicht. Dennoch sprach sie sich auf Nachfrage gegen eine Doppelstunde Sport in der VfL-Halle aus. Grundsätzlich finde sie die Idee „ganz gut“. Doch durch den Weg ginge zu viel Zeit verloren. Schulintern seien andere Lösungen überlegt worden. Damit Kinder zwei volle Schulstunden Sport erhalten, wird der Sportunterricht teilweise in die sechste Stunde gelegt oder nach draußen verlegt.

Was der Samtgemeinderat Horneburg ebenfalls beschlossen hat

Einstimmig bei einer Enthaltung votierte der Samtgemeinderat Horneburg für eine Erhöhung der Preise für das Freibad. Wegen Corona und der eingeschränkten Öffnung seien die Gebühren seit 2020 nicht mehr erhöht worden, erklärte Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel. Er gehe davon aus, dass das Freibad in diesem Jahr wieder regulär öffnen könne. Wegen der gestiegenen Personalkosten (durch die Einstellung einer weiteren Aufsichtskraft) sowie Energiekosten und mit Blick auf die geplante Sanierung des Herren-Umkleidegebäudes als Abschluss der Freibad-Sanierung werden die Tarife zur Saison 2022 um rund fünf Prozent erhöht. Jugendliche zahlen künftig 1,70 Euro, Erwachsene 3,60 Euro. Der Rabatt für Saisonkarten im Vorverkauf beträgt weiterhin zehn Prozent, die Ermäßigungen für Inhaber einer Ehrenamtskarte und Mitglieder des Fördervereins 5 Euro. Neu ist die Erweiterung des Familientarifes: Familienkarten können auch von einer Betreuungsperson mit Kindern unter 18 Jahren genutzt werden. Weitere Infos unter www.horneburg.de.

Das überarbeitete Regionale Integrationskonzept kommt in den Kindertagesstätten der Samtgemeinde mit Integrationsgruppen zur Anwendung. Das beschloss der Rat einstimmig. Bisher gab es nur eine Integrationsgruppe in der Awo-Kita Moorwichtel in Horneburg. Wegen des steigenden Bedarfs wurde nun auch in der neuen Awo-Kita Hermannstraße eine Integrationsgruppe eingerichtet.

Tobias Lehmbecker ist neuer Ortsbrandmeister in Nottensdorf

Die Samtgemeinde hat künftig drei Schiedspersonen: Hauptschiedsperson ist Frank Hartmann aus Nottensdorf, stellvertretende Schiedspersonen sind Saskia Klaus aus Horneburg und Christine Fix aus Dollern (sie wurde bereits im Dezember gewählt). Mehrere Bürger hatten sich für das Ehrenamt beworben. Nach einer Vorauswahl stellten sich sechs Kandidaten im nichtöffentlichen Samtgemeindeausschuss vor. Die beiden Favoriten wurden einstimmig gewählt.

Tobias Lehmbecker ist Ortsbrandmeister in Nottensdorf, Robert Gerlach ist sein Stellvertreter. Beide wurden vom Rat einstimmig für sechs Jahre ernannt. Der bisherige Ortsbrandmeister Jürgen Blech war im Januar zurückgetreten, seine Stellvertreterin Charlotte Gerlach hatte die Amtsgeschäfte weitergeführt.

Vertreter für die Arbeitsgruppe Friedhofswesen der Samtgemeinde wurden benannt: Gerd Allers für Agathenburg, Holger Schlichting für Dollern (Stellvertreterin: Bianka Lange), Frank Fasold für Horneburg und Elisabeth Alpers-Janke für Nottensdorf. Als Vertreter der Mitgliedsgemeinden beraten sie die Verwaltung. Die Samtgemeinde ist für die Friedhöfe zuständig.

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