TSchluss in Real-Märkten: „Resignation bei Beschäftigen ist groß“

Real in Spaden (Kreis Cuxhaven) schließt nun endgültig. Es wurde kein Käufer gefunden. Foto: Archiv
Das bundesweite Aus für die Real-Supermärkte ist ein herber Schlag für die Beschäftigten. Die Zukunftssorgen sind groß, viele stehen kurz vor der Rente. Ein Besuch im Stader Nachbarkreis.
Landkreis Cuxhaven. Seit November ist klar, dass der Real-Markt in Schiffdorf-Spaden schließen wird. Die insolvente Supermarktkette hatte mitgeteilt, für 45 Filialen keinen Nachfolger gefunden zu haben - darunter auch der Markt im Spadener Gewerbegebiet. Ein herber Schlag für die 93 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, aber nicht für alle ein unerwarteter Schock. Denn diejenigen, die seit 30, 40 Jahren für die Supermarktkette arbeiten, haben schon einiges miterlebt. Wie 2020 die Übernahme der Metro-Tochter durch den russischen Finanzinvestor SCP, die anschließende Zerschlagung und Verkauf von Filialen, die Umwandlung zu „Mein Real“ oder die Insolvenzanmeldung im September 2023.
Resignation bei vielen Beschäftigten groß
„Die Resignation ist bei vielen Beschäftigten groß, genau wie die Zukunftssorgen. In den Real Häusern arbeiten viele Menschen, die kurz vor dem Rentenalter stehen und nun überlegen müssen, wie es bis dahin weitergeht“, sagt Tobias Heimberg-Uelschen, Verdi-Gewerkschaftssekretär. Gemeinsam mit dem Betriebsrat vor Ort prüft die Gewerkschaft derzeit die Rechtmäßigkeit der verschickten Kündigungen und berät Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Deren Verträge laufen noch bis zum 31. März. Ob sie so lange noch arbeiten, sei ungewiss, so Heimberg-Uelschen.
Sollte der Abverkauf der Ware schneller gehen als gedacht, könnte der Real-Markt in Spaden schon früher, vermutlich Mitte März, schließen.
Schließung betrifft weitere Unternehmen
Über eventuelle Nachteilsausgleiche wie Abfindungen für die Beschäftigten ist noch nichts bekannt. Gespräche mit dem Betriebsrat zum Interessenausgleich und Sozialplan werden geführt, teilte das Unternehmen mit. Die Chancen auf hohe Abfindungen seien bei einem insolventen Konzern jedoch generell eher schlecht, so der Gewerkschaftssekretär. Dass von der Schließung der Real-Filiale zudem noch Beschäftigte anderer Unternehmen betroffen sind, wie die Ankermieter im Gebäude, empfindet Heimberg-Uelschen als „dramatisch“. „Alles in allem ist es ein Ende vom Schrecken, nicht mehr ein Schrecken mit Ende“, resümiert der Gewerkschaftssekretär.
Und wie steht es mit einem Nachfolger? Den gibt es laut des Schiffdorfer Bürgermeisters Henrik Wärner (CDU) noch nicht, er äußerte sich dazu kürzlich in der „Nordsee-Zeitung“. Die Hoffnungen auf einen vergleichbaren Supermarkt seien groß.