TServier-Roboter: Darum hat Udo Venema eine moderne Fachkraft eingestellt

Darum geht es: Der neue Servier-Roboter soll den Mitarbeitern des Butjadinger Tors beim Decken der Tische und beim Abräumen helfen. Das Foto zeigt Gastwirt Udo Venema (links) mit Mitarbeiter Hadi Mustawan. Foto: Kühnemuth
Das Hotel-Restaurant Butjadinger Tor hat einen Servier-Roboter. Er heißt Thomas und spricht mit einer Frauenstimme. Wie schlägt er sich im Gastro-Alltag?
Nordenham. Dass Gastronomie-Betriebe in Zeiten des Fachkräftemangels auf Service-Roboter zurückgreifen, ist nicht neu.
Doch jetzt kommen sie auch in Nordenham zum Einsatz - bei Udo Venema im Hotel-Restaurant Butjadinger Tor. Er hat dafür 15.000 Euro gezahlt. Darum hat sich der Gastwirt für diese Investition entschieden.
Der Roboter, auf den Udo Venema bei einem Besuch der Hamburger Messe Internorga aufmerksam wurde, stammt von der chinesischen Firma Pudu Robotics.
Das Modell Pudubot 2 verfügt über drei große Tabletts, auf denen zahlreiche Tassen, Gläser und Teller Platz haben - viel mehr, als ein einzelner Mitarbeiter auf einmal tragen könnte.
„Die Aufgabe wird umgehend erledigt“
Auf diese Weise soll der Pudubot 2 die Mitarbeiter beim Decken der Tische und beim Abräumen unterstützen. „Acht Teller auf einmal? Das bekommt ein Mensch nicht hin - der Roboter schon“, sagt Udo Venema.

Zu welchem Tisch soll es gehen? Über diesen Bildschirm lässt sich der Servier-Roboter bedienen. Foto: Kühnemuth
Auf dem Bildschirm der Maschine kann er eingeben, in welchen Raum und zu welchem Tisch der Roboter fahren soll. Tisch 3 im Café? Kein Problem für den Neuen. „Ich mache mich auf den Weg. Die Aufgabe wird umgehend erledigt“, verkündet eine Frauenstimme.
Thomas schleicht durchs Lokal
Der Servier-Roboter Thomas fährt nahezu geräuschlos durchs Haus. Steht ihm jemand im Weg, bittet die Maschine freundlich, zur Seite zu treten.
Treppenstufen kann der Neue nicht überwinden, wohl aber kleine Hindernisse wie Türschwellen, wenn eine Schmutzfangmatte darüber liegt. „Auch im Außenbereich ist er einsetzbar“, macht Udo Venema deutlich.
Thomas findet seine Ziele problemlos, wenn sie im Speicher hinterlegt sind. „Nur im Brauhaus ist er noch nicht voll im Einsatz. Das müssen wir noch programmieren“, macht der experimentierfreudige Udo Venema deutlich.
Der Servier-Roboter sei standfest, kleine Rempler hauten ihn nicht um. Arbeiten könne er bis zu sechs Stunden ohne Pause - dann muss sein Akku geladen werden.
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Der Roboter kann bestimmte eingespeicherte Sätze wiedergeben, mit ihm kommunizieren kann man nicht. Dafür kann Thomas singen - und das auf Englisch. Wenn ein Gast im Butjadinger Tor Geburtstag hat, ist der Pudubot 2 in der Lage, diesem ein Ständchen bringen. „Happy Birthday“ gibt es gleich in zwei Versionen.
Die Investition hat sich jetzt schon gelohnt
Für Udo Venema hat sich die Investition jetzt schon gelohnt. Thomas tut, was er soll - und das zuverlässig. Die Bedienung des Bildschirms sei recht einfach. Der Servier-Roboter gehöre mittlerweile fest zum Team - auch wenn er bei dem ein oder anderen Gast noch Verwunderung hervorrufe.
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Doch sollen auf Thomas jetzt noch weitere Maschinen folgen? „Erst einmal ist kein weiterer Roboter geplant“, sagt der Abbehauser Gastwirt.
Servier-Robotern sind nur der Anfang
Die Trendforscherin Karin Tischer sagte jüngst im Gespräch mit der Presseagentur dpa, dass neben solchen Servier-Robotern auch noch andere Möglichkeiten gebe, die Branche zu entlasten.
Dies reiche von mobilen Bestellsystemen per Smartphone bis hin zu autonomen Restaurants, die Speisen und Getränke komplett in Automaten verkauften.
Zusätzlich zu digitalen Systemen entwickele sich auch die Robotik weiter. Das könne der Kaffeeroboter sein, der mir den Kaffee zubereitet und bringt. Das könne aber auch ein Roboterarm in einem Backshop sein, der dann die komplette Arbeit hinter den Kulissen übernimmt.