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Fußball-Regionalliga

T„So gut wie noch nie“: D/A-Trainer schlägt aber auch kritische Töne an

D/A bejubelt das letzte Tor des Jahres. Beim Heimspiel gegen Schöningen Ende November erzielte Neuzugang Robin Kölle den Treffer zum 1:0-Sieg.

D/A bejubelt das letzte Tor des Jahres. Beim Heimspiel gegen Schöningen Ende November erzielte Neuzugang Robin Kölle den Treffer zum 1:0-Sieg. Foto: Struwe (nomo)

Sportlich ist für D/A in der Fußball-Regionalliga das Jahr vorbei. Zeit für eine Bilanz: Das lobt und das kritisiert Trainer Oliver Ioannou.

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Von Daniel Berlin
Montag, 08.12.2025, 05:50 Uhr

Drochtersen. Am letzten Spieltag des Jahres muss der Fußball-Regionalligist SV Drochtersen/Assel zusehen. Das Spiel am Samstag gegen Blau-Weiß Lohne fällt den Witterungsbedingungen zum Opfer. Die Mannschaft geht gemeinsam essen und verfolgt die übrigen Spiele aus der Ferne.

Der VfB Oldenburg trennt sich 0:0-Unentschieden vom HSV II. Der SV Meppen spielt nicht. Die Konstellation an der Tabellenspitze: Meppen führt nach 21 Partien mit 49 Punkten die Liga an. Oldenburg steht mit 46 Punkten auf Rang zwei, D/A ist nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses Dritter. Das verspricht Spannung.

Das letzte Spiel

Was sagt der Drochterser Trainer zu dieser Konstellation? „Wir hätten gern gegen Lohne gespielt. Aber, wie die Tabelle jetzt steht, ist auch nicht so schlecht“, sagt D/A-Coach Oliver Ioannou. Trotz der 0:3-Niederlage gegen den HSV vor etwa einer Woche gehe D/A „mit einem guten Gefühl in die Winterpause“. Ioannou räumt auch ein, dass sein Kader in den vergangenen Wochen stark mit verletzten und kranken Spielern zu kämpfen hatte.

Sattler kuriert Kreuzbandriss in Ruhe aus

So steht es um das Drochterser Personal. Mittelfeldspieler Martin Sattler wird in dieser Saison aufgrund seines Kreuzbandrisses wahrscheinlich kein Spiel mehr bestreiten. Höchstens ein paar Kurzeinsätze am Ende der Spielzeit. „Wir machen ihm keinen Druck und gehen kein Risiko ein“, sagt Ioannou.

Stürmer Miguel Fernandes wird in der Wintervorbereitung nach seiner Leistenverletzung wieder zum Team stoßen. Maximilian Geißen hat seinen Nasenbeinbruch in ein paar Wochen auskuriert und ist bald wieder dabei. Ebenso Jannes Wulff nach seiner Blinddarm-OP. Viele Leistungsträger quälten sich zuletzt durch die Saison. Innenverteidiger Liam Giwah bestritt einige Spiele angeschlagen, Mittelfeldspieler Dennis Rosin ebenfalls. Diesen Spielern kommt die Pause gerade recht. „Viele Jungs waren am Limit“, sagt Ioannou.

Einer der Neuzugänge, die „voll eingeschlagen“ sind: Alla Aid Hamid erzielte in der laufenden Regionalligasaison bereits acht Tore.

Einer der Neuzugänge, die „voll eingeschlagen“ sind: Alla Aid Hamid erzielte in der laufenden Regionalligasaison bereits acht Tore. Foto: Struwe (nomo)

Der D/A-Trainer gibt sich mit seinen Sommer-Neuzugängen zufrieden. „Die Jungs sind voll integriert und haben super eingeschlagen“, sagt er. Jannes und Jorik Wulff, Alla Aid Hamid und Robin Kölle geben dem Drochterser Spiel neue Qualität.

Saison geht für D/A in Hannover weiter

Das ist der Fahrplan bis zum nächsten Spieltag am 22. Februar 2026. Die D/A-Spieler starten jetzt in die Regeneration. Ab Weihnachten erledigen sie ihre Hausaufgaben, gehen laufen oder in den Kraftraum. Am 14. Januar beginnt die Vorbereitung. Anfang Februar plant der Verein ein Trainingslager auf Krautsand. Mit dem Auswärtsspiel gegen den HSC Hannover startet D/A am 22. Februar in die Restsaison.

Das hat dem Trainer in den zurückliegenden 21 Spielen besonders gefallen. „Statistisch gesehen stehen wir so gut da wie noch nie“, sagt Ioannou. D/A spielt um den Titel mit und qualifizierte sich für das Landespokal-Halbfinale gegen den VfB Oldenburg. „Wir haben gute Chancen, so viele Tore wie noch nie zu schießen“, sagt Ioannou. Die Offensive habe sich verbessert. So wie D/A seine Chancen herausspiele, stehe der Verein auf einem Level mit den Top-Teams.

D/A sei noch dominanter aufgetreten als in den Vorjahren, vor allem gegen tief stehende Gegner kreiere die Mannschaft Lösungen. Die Standards hat das Team verbessert. D/A führt mit zehn Siegen in elf Spielen die Heimtabelle an. „Wir haben mit die meisten Balleroberungen in der Liga. Das spricht für unsere Wucht und gutes Pressing“, sagt Ioannou.

D/A schaut sich gezielt auf Transfermarkt um

Hier hat D/A noch Baustellen. „Wir kassieren zu viele Gegentore“, sagt Ioannou. Knapp 1,5 Treffer im Schnitt machen ihn unzufrieden. Drochtersen kassierte die meisten Gegentore nach Umschaltmomenten des Gegners. D/A will beim Gegenpressing und beim individuellen Abwehrverhalten besser werden.

Im eigenen Umschaltspiel kreiert D/A offensiv noch zu wenig Zählbares. „Wir treffen oft die falschen Entscheidungen, wenn der Gegner ungeordnet ist“, sagt Ioannou. Unterm Strich überwiegt aber das „positive Gefühl“. „Wir sind absolut in Reichweite“, sagt der Coach.

Plant D/A noch Neuverpflichtungen in der Winterpause? „Wir beobachten den Markt und schauen gezielt nach Spielern, die uns besser machen und Impulse setzen können“, sagt Sportdirektor Sören Behrmann. D/A könnte noch starke Offensivkräfte gebrauchen, die ins Eins-gegen-Eins gehen und Tempo mitbringen.

Wie steht es mit der Infrastruktur im Kehdinger Stadion? In Sachen Stadionausbau und Tribünen sei der Verein mit einem Architekten, Bauunternehmen, der Gemeinde Drochtersen und dem Deutschen Fußball-Bund im Gespräch. Zudem könne D/A sofort mit dem Bau der neuen Flutlichtanlage starten, wenn die Genehmigung vorliege.

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