TSo stellen sich die Stadtwerke Stade auf die Zukunft ein

Die Stadtwerke Stade arbeiten an Alternativen zu Gas und Atomstrom. Foto: Jörg Struwe
Schöne Auszeichnung für die Stadtwerke Stade: Sie wurden zum vierten Mal in Folge mit dem Energiewende Award ausgezeichnet. Das steckt dahinter.
Stade. Der Preis wird laut Pressemitteilung vom unabhängigen Marktforschungsinstitut EUPD Research an Energieversorger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz verliehen, die durch innovative und nachhaltige Konzepte eine führende Rolle in der Energiewende übernehmen. Die Stadtwerke Stade sind mit dabei.
Stadtwerke „setzen auf eine nachhaltige Zukunft“
„Mit ihrem umfangreichen Portfolio an klimafreundlichen Energielösungen demonstrieren die Stadtwerke Stade, wie regionale Versorger aktiv zur Transformation in eine nachhaltige Zukunft beitragen können“, heißt es in der Begründung für die Auszeichnung. Die Preisverleihung fand im Rahmen der internationalen Innovationsplattform „The smarter E Europe“ in München statt – einer Messe für die Energie-, Solar- und Speicherbranche.
„Wir freuen uns sehr über diese erneute Würdigung. Sie bestätigt unseren Ansatz, nachhaltige Energieversorgung lokal umzusetzen und gleichzeitig innovative Lösungen voranzutreiben“, sagt Marcel Willen, Fachbereichsleiter Vertrieb für Energie und Dienstleistungen.
Die Stadtwerke Stade GmbH versorgt Privathaushalte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen mit Strom, Erdgas, Fernwärme, Trinkwasser und zunehmend auch mit Energiedienstleistungen in den Sektoren regenerative Stromerzeugung, grüne Wärmeversorgung und Elektromobilität. Im Fokus stünden der gezielte Ausbau nachhaltiger Energieangebote sowie die aktive Mitgestaltung der regionalen Energiewende, heißt es im Selbstbild des städtischen Unternehmens.
Stadtwerke: Vom Lieferanten zum Kümmerer
Dahinter stecken vor allem die Bemühungen, die Energieversorgung in und um Stade auch in CO2-freien Zeiten sicherzustellen, hieß es in einem Pressegespräch 2024. Die Stadtwerke wollen sich immer mehr vom Lieferanten zum Kümmerer verändern, vom Versorger zum Dienstleister.
Schon jetzt setzen die Stadtwerke auf Nahwärmenetze mit Blockheizkraftwerken. Die werden vorwiegend mit Holzhackschnitzeln befeuert und versorgen einzelne Stadtviertel wie zum Beispiel Hahle. Insgesamt zählen die Stadtwerke knapp 4000 Anschlüsse an Nahwärmenetze. 18.000 Haushalte werden im Stader Bereich klassisch übers Gasnetz versorgt.
Eine angedachte Fernwärmelösung zieht größere Kreise: Sollte das Holzheizkraftwerk auf Bützflethersand gebaut werden, könnte eine zwölf Kilometer lange Leitung den Flugzeugbauer Airbus mit Energie versorgen. Nahe liegen Abzweiger nach Bützfleth oder Schölisch.
Fernwärme und kleine, individuelle Lösungen
Dazu werden sich viele individuelle Lösungen gesellen. Photovoltaik mit Wärmepumpen für Einfamilien- oder auch Mehrfamilienhäuser zum Beispiel. Klar ist, dass die CO2-Zulage steigen, Erdgas also teurer als heute wird. Wie sich die Preise für Nah- und Fernwärme entwickeln, weiß noch keiner.
Bereits jetzt bieten die Stadtwerke Verträge an über Mietkäufe für Wärmepumpen, PV-Anlagen oder Wallboxen.Nachholbedarf gibt es noch bei Grünstromverträgen. 1800 liefen 2024 rein über Ökostrom, den Mix aus Atom, Kohle, Gas und Erneuerbaren haben dagegen gut 21.000 bestellt. Die Stadtwerke bieten sogar grünen Strom aus der Region an, 200 Haushalte beziehen diese Variante.
Verkehr, Wohnen, Wirtschaft
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Die Stadtwerke selbst, die über den Energieverbund Thüga auch schon regenerativen Strom produzieren lassen, wollen ihre Photovoltaik-Anlagen ausbauen. Die Lösung mit kleinen Kraftwerken solle vorangetrieben werden, dann versorgt mit grünem Strom oder mit Abwärme von Betrieben, dem Klärwerk oder auch nur der Schwinge. Voraussetzung: Genügend Haushalte müssten sich bereiterklären, sich an das Netz anschließen zu lassen.
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