TSpendenaufruf: Kreis Stade will den Feuerwehren in der Ukraine helfen

Vize-Kreisbrandmeister Marcus Hinrichs, Rainer Bohmbach (DLRG), Landrat Kai Seefried sowie Wilfried Sprekels und Daniel Beneke vom Organisationsteam bereiten den Hilfskonvoi vor (von links). Foto: Vasel
Die Feuerwehr aus Kiew bittet um Hilfe. Die Blaulicht-Organisationen und der Kreis Stade werden Christi Himmelfahrt daher einen Konvoi auf die Reise schicken. Wer alles dabei ist.
Landkreis. „Die Freiheit Europas wird in der Ukraine verteidigt. Wir stehen weiter fest an der Seite der Opfer dieses Krieges“, sagte Landrat Kai Seefried als Schirmherr der Hilfsaktion am Tag 1063 des russischen Angriffskriegs in der Ukraine dem TAGEBLATT. Er dankte den ehrenamtlichen Einsatzkräften, Spendern und Kommunen. Ein Feuerwehrfahrzeug aus Heinbockel geht mit auf die Reise.
Fast drei Jahre nach Beginn der russischen Invasion ist ein Ende des Krieges in der Ukraine nicht absehbar. Im Gegenteil: In den vergangenen Tagen nahmen die russischen Angriffe erneut zu. Unter den Attacken mit Gleitbomben, Raketen und Drohnen leidet vor allem die Zivilbevölkerung, so Seefried.
Im Mai sollen deshalb wieder Hilfsgüter aus dem Landkreis Stade in das osteuropäische Land transportiert werden. Auf den Konten des Deutschen Roten Kreuzes und der Johanniter Unfallhilfe werden Spenden gesammelt. Mit dem Geld sollen vor allem Einsatzfahrzeuge, Pkw für Evakuierungen und medizinisches Equipment beschafft werden. Ein Fahrzeug aus einem früheren Konvoi sei bei einem Angriff zerstört worden.
Helfer wollen Leid der Zivilbevölkerung lindern
„Krieg und Terror dürfen keine Antwort sein“, unterstreicht der Landrat. Unter anderem haben die Konvoi-Organisatoren einen Tragkraftspritzenwagen beschafft. Der wird jetzt voll ausgerüstet. Es gelte, das Leid der Zivilbevölkerung zu lindern.
Seit dem Frühjahr 2022 läuft die Aktion. Fahrzeuge für Feuerwehr und Rettungsdienst, Medizinprodukte und andere Hilfsgüter im Wert von mehreren 100.000 Euro wurden bislang überführt. Als Einsatzleiter wird im Mai erneut der Leiter der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle und stellvertretende Stader Stadtbrandmeister, Wilfried Sprekels, fungieren.
Raketen-Beschuss
T „Blutiger Terror“: Kehdinger Feuerwehrfahrzeug mitten im Ukraine-Krieg
Um die 1200 Kilometer werden die Einsatzkräfte pro Tour zurücklegen. In den vergangenen Tagen haben sich bereits rund 20 Freiwillige in der Whatsapp-Gruppe für den Hilfstransport gemeldet. „Sie alle sind angetrieben von dem Gedanken, ihre Kameraden in der Ukraine zu unterstützen“, sagt Sprekels. Mit im Boot sind wieder die 92 freiwilligen Feuerwehren, das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Johanniter Unfallhilfe und die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG).
Feuerwehr aus Kiew bittet um Hilfe
Der Landrat hat kurz vor Weihnachten ein Hilfeersuchen der Kiewer Feuerwehr erhalten, die um Fahrzeuge und Ausrüstung bittet. „Über unsere direkten Kontakte ist sichergestellt, dass die Hilfsgüter zielgerichtet eingesetzt werden“, sagt Seefried.
Dafür sorgt auch der ukrainische Geschäftsmann Grischa Kaflowsky, der längst zum Gesicht der Ukraine-Hilfe in der Region geworden ist. Er unterhält seit mehr als 30 Jahren enge Kontakte nach Kehdingen und floh nach Kriegsbeginn Ende Februar 2022 mit seiner Frau und den Enkelkindern nach Drochtersen-Assel.
Kaflowskys Sohn kämpft an der Front. Seither pendelt er unablässig im Dienste der guten Sache zwischen dem Landkreis Stade und seiner Heimat, organisiert und begleitet Hilfstransporte für die Ukraine. Bei der Vorbereitung des Hilfstransports arbeitet die Kreisverwaltung zudem eng mit dem Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg zusammen.
Spenden können unter dem Stichwort „Ukraine-Hilfe Landkreis Stade“ auf folgende Konten eingezahlt werden: DRK-Kreisverband Stade Flüchtlingshilfe gGmbH, IBAN: DE91 2419 1015 1009 3346 00; Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – Regionalverband Bremen-Verden, IBAN: DE 16 3702 0500 0004 3107 18.