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TSpielmacherin ist zurück - Sinah Hagen gibt Comeback beim BSV-Weihnachtsspiel

Sinah Hagen gibt am Mittwoch ihr lang ersehntes Comeback.

Sinah Hagen gibt am Mittwoch ihr lang ersehntes Comeback. Foto: Felix Schlikis

Sie musste wesentlich länger auf ihr Comeback warten, als erhofft. Nun ist es soweit. Sinah Hagen wird den Handball-Bundesligisten Buxtehuder SV am Mittwoch (18 Uhr) im Heimspiel gegen die Sport-Union Neckarsulm wieder als Spielmacherin verstärken.

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Von Jan Bröhan
Dienstag, 26.12.2023, 21:00 Uhr

Buxtehude. „Ich werde spielen“, sagt Sinah Hagen genau eine Woche vor dem jetzigen Comeback. Sie sagt das mit einer Überzeugung, die gar keine Zweifel aufkommen lassen soll. Dafür musste sie schon zu viele Rückschläge hinnehmen. „Ich kann es gar nicht abwarten, die Vorfreude ist richtig groß“, sagt sie.

Gut zehn Monate konnte Hagen kein Bundesligaspiel bestreiten. Sie hatte sich gegen Bietigheim das hintere Kreuzband im rechten Knie angerissen. Eine Operation war nicht nötig. Das hintere Kreuzband wird konservativ behandelt. Aus den geplanten drei bis vier Monaten wurden acht. „Man kann nicht vorhersagen, wie schnell der Muskelaufbau vonstatten geht“, sagte Mannschaftsarzt Wolfram Körner. Das sei bei jedem Menschen anders.

Anfang Oktober hatte Hagen den Belastungstest. Mitte Oktober war sie wieder voll im Training. Anfang November sollte die Spielmacherin wieder auflaufen und noch die beiden Spiele vor der Weltmeisterschaft absolvieren. „Ich habe mich bereit gefühlt“, sagt Hagen. Doch eine Daumenverletzung setzte sie erneut außer Gefecht, ein Band war angerissen. „Das war sehr unglücklich“, sagt sie.

Die Spielmacherin hat trotz allem ein gutes Gefühl

In der zweiten Dezemberwoche wurde Sinah Hagen nochmals durch einen Infekt außer Gefecht gesetzt. „Das war natürlich schade. Denn sie braucht die Zeit, um sich einzugewöhnen und die anderen brauchen die Zeit mit ihr. Aber davor haben wir gute Fortschritte gemacht“, sagte Trainer Dirk Leun seinerzeit.

In der vergangenen Woche hat Hagen wieder voll trainiert. „Der Infekt hat mich zum Glück nicht zurückgeworfen“, sagt sie. Trotz der langen Genesungsphase sowie der beiden Rückschläge mit der Daumenverletzung und der Krankheitswoche zieht Hagen ein positives Fazit vor ihrem ersehnten Comeback.

Sinah Hagen hat sich im Spiel gegen die SG BBM Bietigheim das hintere Kreuzband im rechten Knie angerissen. Mannschaftsarzt Wolfram Körner und Teresa von Prittwitz helfen ihr hier vom Feld.

Sinah Hagen hat sich im Spiel gegen die SG BBM Bietigheim das hintere Kreuzband im rechten Knie angerissen. Mannschaftsarzt Wolfram Körner und Teresa von Prittwitz helfen ihr hier vom Feld. Foto: Felix Schlikis

„Ich hatte am Anfang Angst, dass ich Angst haben könnte“, sagt sie bezüglich ihres Trainingswiedereinstiegs, „aber ich habe selten ans Knie gedacht und bin schnell ins Eins-gegen-eins gegangen.“ Dadurch, dass sie eine lange und gute Vorbereitung hatte, konnte sie gut Kraft aufbauen, sagt Hagen.

Insgesamt, so Sinah Hagen kurz vor ihrem Comeback, seien alle Bedenken oder Zweifel überflüssig gewesen. Sie meint, dass auch die Automatismen mit der Mannschaft schon wieder gut greifen. „Alles ging recht schnell.“

Trainer Dirk Leun dämpft dagegen ein wenig die Erwartungen

„Man darf jetzt auch nicht erwarten, dass sie von Anfang an 50 Minuten die Verantwortung übernehmen kann. Das muss man schrittweise angehen und auch andere Lösungen für die Mitte finden, wie vor der WM-Pause mit Cara Reiche oder Maxi Mühlner, oder mit zwei Linkshänderinnen. Da gibt es verschiedene Varianten.“

Es sei wichtig, dass Sinah Hagen sich in den nächsten Spielen richtig eingewöhnt und die Automatismen wieder greifen, so der Trainer. „Aber es ist schon mal sehr positiv, dass wir mit ihr eine Spielerin haben, die zweikampfstark ist, das tut unserem Angriffsspiel gut.“

Leun und die Mannschaft sehnten Hagens Rückkehr bereits herbei. Denn die Spielmacherposition war vakant, nachdem Kalia Klomp ihre Karriere aufgrund von anhaltenden Rückenproblemen Ende Oktober beenden musste.

Insgesamt keine gute Vorbereitung auf das Heimspiel

Für Leun war die lange Trainingspause durch die Weltmeisterschaft alles andere als optimal: „Wir hatten viele Krankheitsausfälle, das hatten wir uns anders vorgestellt.“ Dennoch freut sich der BSV auf die Partie: „Wir sind uns einig, dass wir alles reinhauen und diese wichtigen zwei Punkte in Buxtehude behalten wollen“, so Leun.

Die Sport-Union ist aktuell Tabellenletzter und konnte noch keine Punkte in dieser Saison gewinnen, aber: „Neckarsulm steht mit dem Rücken zur Wand - wir sind also gewarnt, dass sie hier kämpfen werden und auf die ersten Punkte lauern,“ so Leun zum „physisch starken“ Gegner, der sehr körperbetonte agiere.

Die Leistungskurve von Neckarsulm zeigte zuletzt deutlich nach oben. So gingen die letzten beiden Auswärtsspiele vor der WM-Pause in Dortmund (23:26) und Halle-Neustadt (26:28) jeweils nur knapp verloren.

Top-Torschützin mit 36 Treffern ist Linkshänderin Nina Engel (20). Regie führt Fatos Kücükyldiz (31), die 2020/21 für die Luchse gespielt hat. Und dann steht da noch die starke Arwen Gorb (21) im Kader, Tochter von Tatiana Gorb, die von 1991 bis 1995 für den BSV gespielt hat.

Im Vorverkauf wurden mehr als 1000 Karten verkauft. Einige Sitzplatz-Tickets und reichlich Stehplatzkarten sind noch zu haben. Entweder unter tickets.bsv-live.de oder an der Abendkasse.

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