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Städtevergleich

TStade oder Buxtehude: Welche Stadt hat mehr Glücksorte?

Ex-Berufsboxer Erwin Heiber verbringt seine Zeit heute am liebsten am Fischmarkt.

Ex-Berufsboxer Erwin Heiber verbringt seine Zeit heute am liebsten am Fischmarkt. Foto: Klempow

Im ersten Teil der TAGEBLATT-Umfrage ging es um das Glücksgefühl, im zweiten Teil wird es konkreter. Manche Glücksorte sind Geheimtipps. Hinter anderen stecken berührende Geschichten.

Stade, Buxtehude. Bei der TAGEBLATT-Glücksumfrage auf den Wochenmärkten in Stade und Buxtehude erzählten die Menschen kürzlich nicht nur, was sie, wie berichtet, an ihrer Stadt glücklich macht. Viele verrieten der Redaktion, die mit Lena Stehr, Steffen Buchmann, Fenna Weselmann und Grit Klempow auf den Wochenmärkten vertreten war, auch mit strahlenden Augen, wo sie in den beiden Hansestädten besonders glücklich sind.

Den Stadern fielen insgesamt 28 verschiedene Glücksorte ein, die Buxtehuder nannten 26. Also Punkt für Stade und damit Gleichstand beim großen TAGEBLATT-Städtevergleich. Wie berichtet, schnitten die Buxtehuder im ersten Teil etwas besser ab als die Stader.

Auffällig: Obwohl sowohl die Stader als auch die Buxtehuder offenbar gern in der Natur sind, liegen die zwei am häufigsten genannten Glücksorte in der Stadt. Viele Buxtehuder lieben vor allem den Petri-Platz direkt an der Kirche. Die Stader nannten am häufigsten den Fischmarkt. Außerdem lieben sowohl die Stader als auch die Buxtehuder ihren Wochenmarkt.

Die am häufigsten genannten Glücksorte

Buxtehude:

Für Christiane Bruns ist der Petri-Platz ein echter Glücksort, wenn dort unter dem Fahnendach die Stühle stehen und die Straßenkunst läuft. „Der Nachmittag dort mit der Street Explosion hat mich richtig glücklich gemacht“, sagt sie.

Christian und Christiane Bruns

Christian und Christiane Bruns Foto: Weselmann

Achim von Arciszewski, Vorsitzender vom Buxtehuder Kleinkunstigel-Verein, ergänzt: „Es ist einfach toll, dass es hier gelungen ist, etwas für Jüngere zu machen, und zu sehen, wie viel Spaß die Leute dort haben“.

Karen Schreiber liebt den Buxtehuder Wochenmarkt.

Karen Schreiber liebt den Buxtehuder Wochenmarkt. Foto: Screenshot

Karen Schreiber liebt den Wochenmarkt, „weil man dort die ganzen Leute trifft, die man sonst länger nicht sieht, kann kurz mal Hallo sagen oder ein paar Worte schnacken. Das ist das Nette hier, der Markt am Sonnabend, das macht es liebenswert“.

Stade:

Aus Hemmoor hat es ihn vor 33 Jahren nach Stade gezogen: Erwin Heiber hat als Boxer Ende der 1970er und in den 1980er Jahren große Erfolge gefeiert, war als Berufsboxer deutscher Meister im Halbmittelgewicht. Heute lässt er es ruhiger angehen und genießt in Stade vor allem das Ambiente am Fischmarkt. „Der Fischmarkt ist der beste Weg, gemütlich in den Feierabend zu starten.“

Auch Pia Stüvens Glücksort ist der Fischmarkt. „Ich fotografiere dort gern die Fachwerkhäuser, besonders wenn die Sonne scheint.“

Regina und Jörg Haas

Regina und Jörg Haas Foto: Weselmann

Regina Haas macht es besonders glücklich, samstags über den Wochenmarkt zu schlendern und dann am Fischmarkt mit ihrem Mann Kaffee zu trinken.

Eher unbekannt: Glücksorte-Geheimtipps

Buxtehude:

Heidi Hoppes Glücksort in Buxtehude ist der Schornstein hinter der Stadtbibliothek. „Am Rapunzelturm sitze ich gern und gucke aufs Wasser, während ich meine Gedanken aufschreibe“, sagt sie.

Frank Sandleben ist schon sein ganzes Leben in Buxtehude zu Hause. Andrea Lupert ist aus Wien zu ihm in die Kleinstadt gezogen. Ihrer beider Glücksort liegt beim Waldteich am Ilsebach im Neukloster Forst.

Kirstin Leven ist vor 20 Jahren zugezogen. Ihr Glücksort ist das Rübker Moor, wenn sie dort laufen geht.

Fine Kesslers Glücksort in Buxtehude ist der Teich in den Brunckhorstschen Wiesen.

Stade:

Die Büttelsbrücke in der Rosenstraße ist der Glücksort von Thomas Sick. „Da bin ich schon als Kind immer gern vorbeigegangen und für einige Zeit habe ich dort auch mal gewohnt.“

Thomas Sick

Thomas Sick Foto: Weselmann

Hans-Jürgen Stolpers Glücksort ist die Güldenstern Bastion am Burggraben – schon seit Kindertagen. Der Tipp des Hobby-Historikers: ein Spaziergang über die neun Bastionen rund um die Stader Altstadt – und der Blick in die Jugendherberge, wo „das beste Bild von Stade rund um die Schwedenzeit zu finden ist“.

Hans-Jürgen Stolper

Hans-Jürgen Stolper Foto: Weselmann

Rita Herzberg kommt gebürtig aus Stade und wohnt heute in dem Hollerner Ortsteil Wöhrden. Einer ihrer Glücksorte ist am Spiegelberg. „Wenn man dort oben sitzt und auf den Hafen schaut, ist das doch richtig schön“, sagt sie.

Rita Herzberg

Rita Herzberg Foto: Weselmann

Glücksorte mit besonderer Geschichte

Buxtehude:

Petra Murches Glücksort ist Pippensen. Das hat einen besonderen Hintergrund: Als es im eigenen Zuhause einen schweren Wasserschaden gab, wusste sie als alleinerziehende Mutter nicht wohin mit Kind und Hund.

„Dort hat uns eine Familie aufgenommen, bei denen wir für mehrere Monate leben konnten“, erzählt sie. „Jetzt sind wir befreundet und ich liebe es immer, dorthin zurückzukommen.“ Für sie sei ein Stück Glück dort, in die Weite zu schauen.

Stade:

Michael Zimmermann lebt seit 20 Jahren glücklich in Stade und hat am Umfragetag die Aktion „Stade sucht den Heimatshopper“ gewonnen. Sein Glücksort ist die Kneipe Fuerkiek am Fischmarkt. „Bei Angie habe ich die Frau kennengelernt, die ich später dann auch geheiratet habe.“

Noch mehr Glücksorte aus Stade und Buxtehude

Buxtehude:

Der neunjährige Johann ist mit Mama Jennifer Grymlas und Bruder Paul auf dem Wochenmarkt. Sein Glücksort liegt ganz in der Nähe. „Die Stadtbibliothek, wo wir jetzt hingehen“, erzählt er. Seine Mama macht Buxtehude glücklich, „weil es hier einen Stackmann gibt“.

Josefine und Valeska Lewis

Josefine und Valeska Lewis Foto: Weselmann

Der Glücksort von Valeska Lewis ist „oben bei uns in Ottensen, draußen in der Natur“. Für ihre Tochter Josefine ist es der Sport im BSV.

Mona Schlesselmann idemntifiziert sich mit ihrem Stadtteil Altkloster und ist glücklich in der St. Paulus Gemeinde.

Mona Schlesselmann idemntifiziert sich mit ihrem Stadtteil Altkloster und ist glücklich in der St. Paulus Gemeinde. Foto: Stehr

Mona Schlesselmanns Glücksort ist die St. Paulus Gemeinde in Buxtehude-Altkloster, in der sie sich auch im Vorstand engagiert.

Dr. Jörg Merkel ist vor fünf Jahren nach Buxtehude gezogen und liebt das Museum, auch weil es dort persisches Essen gibt.

Dr. Jörg Merkel ist vor fünf Jahren nach Buxtehude gezogen und liebt das Museum, auch weil es dort persisches Essen gibt. Foto: Stehr

„Mein Glücksort ist das Buxtehude-Museum, besonders das dort integrierte Café, weil es dort persisches Essen gibt“, sagt Dr. Jörg Merkel, der vor fünf Jahren nach Buxtehude gezogen ist. Auch die kleine Fleth-Philharmonie und das Kulturforum schätzt er sehr.

Wie aus der Pistole geschossen sagt Kristel (10) auf die Frage nach ihrem Glücksort: „DM“. Sie geht gern in der Drogerie einkaufen. Mit ihrer Familie ist sie aus Hamburg ins Neubaugebiet in Eilendorf gezogen.

Stade:

Danielle Almeida und ihren Töchtern Yasmin und Melissa sind vor fünf Jahren aus Brasilien hergezogen – wegen der politischen Situation in ihrem Heimatland. Ihr Glücksort ist am Elbstrand. Den Jahrmarkt und den Weihnachtsmarkt finden sie aber auch ganz toll.

Monika Ringleben-Fricke

Monika Ringleben-Fricke Foto: Weselmann

Monika Ringleben-Fricke liebt die freundliche Kleinstadt-Atmosphäre mit den kleinen Geschäften. Zu ihren Glücksorten gehören die italienische Eisdiele und Stader Sand. „Es ist einfach schön, dort spazieren zu gehen und aufs Wasser zu gucken.“

Andy Westphal

Andy Westphal Foto: Klempow

Andy Westphals Tochter Aleah (8) ist glücklich in Stade – vor allem an ihren persönlichen Glücksorten in Stade: „Bei meiner Schwester – und auf dem Inselspielplatz.“

Egon Petrat lebt seit 50 Jahren in Stade. Seine Glücksorte sind das Freibad und die Stadtbücherei.

Die Glücksorte von Jo Penzel sind der Eisladen und „Stift und Spiel, weil es dort so viel Lego gibt“, sagt der Zehnjährige.

Auch diese Orte machen die Menschen glücklich

Buxtehude:

  • Entlein - Gastronomie am Geesttor
  • Ewer am Fleth
  • Halle Nord
  • Deck 2
  • Mühlenteich
  • Passage mit den Bitter-Schweinen
  • Fleth
  • Neubaugebiet an der Giselbertstraße
  • Leeres Freibad am frühen Morgen

Stade:

  • Horstsee
  • Barger Heide
  • Schwinge / Schwingewiesen
  • Cosmae-Kirche
  • Elbe/Elbstrand
  • Eiscafés (Köpke‘s, Luigi und Maurizio)
  • Skaterplatz
  • Kunsthaus
  • Jugendfreizeitstätte Alter Schlachthof
  • Goebencafé
  • Bäckerei von Allwörden
  • Weinwirtschaft Roland
  • Burggraben
  • FACHmarkt in der Altstadt

Was fehlt noch zum Glück? So geht’s weiter

Neben Glücksorten und Glücksgefühlen gibt es in beiden Städten auch vieles, was die Menschen ärgert oder welche Ideen sie haben, damit die Menschen in der Stadt glücklicher werden. Darum geht es im dritten Teil der Glücksumfrage unter dem Titel „Was fehlt noch zum Glück?“

Im Anschluss an die Glücksumfragen begeben wir uns mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz auf zwei besondere Stadtrundgänge in Stade und Buxtehude und vergleichen das touristische Angebot. Wir gehen außerdem der Frage auf den Grund, welche Stadt hanseatischer ist. In die Gastroszene taucht das TAGEBLATT-Team bei einer Kneipentour ein und vergleicht unter anderem Bierpreise, Urigkeit und Stimmung.

Kräfte messen bei Kneipenquiz und Sportfest

Apropos Kneipe: Im Herbst ist wieder die Unterstützung der Menschen aus Buxtehude und Stade gefragt: Dann organisiert das TAGEBLATT im Rahmen des Städtevergleichs ein Kneipenquiz in Buxtehude. Die Kontrahenten aus beiden Städten können dabei zeigen, wer am meisten über seine Heimatstadt weiß. Aber Vorsicht: Hier wird auch eine Menge (vermeintlich) unnützes Wissen hilfreich sein.

Sozusagen als Rückspiel für das Kneipenquiz findet im kommenden Jahr ein großes Sportfest in Stade statt. Auch dabei sollen Buxtehuder und Stader gegeneinander antreten, vom Amateur bis zum Profi. Nähere Informationen zu allen Veranstaltungen und zur Anmeldung dafür finden Sie rechtzeitig im TAGEBLATT, sowohl in der Zeitung als auch online.

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