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Stadtplanung

TStades Angsträume beseitigen: Diese Maßnahmen sollen ein besseres Sicherheitsgefühl schaffen

Die Hansebrücke über dem Stader Bahnhof könnte einen hellen Anstrich bekommen.

Die Hansebrücke über dem Stader Bahnhof könnte einen hellen Anstrich bekommen. Foto: Richter

Der Pferdemarkt und der Bahnhof bekommen mehr und hellere Beleuchtung. Das hat der Stader Rat beschlossen, um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Es soll die erste von mehreren Maßnahmen gegen Angsträume in der Stadt Stade sein.

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Von Anping Richter
Donnerstag, 14.03.2024, 05:50 Uhr

Stade. „Ich hoffe, dass wir künftig keine Anträge mehr stellen müssen, damit defekte Leuchtmittel ersetzt werden“, sagte Sebastian Klinge (CDU). Kaputte Birnen zeitnah zu ersetzen sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, finden nicht nur die Christdemokraten. Es ist aber eine der Maßnahmen, die der Stader Rat beschlossen hat, um das Unsicherheitsgefühl auf dem Pferdemarkt und rund um den Stader Bahnhof zu verringern.

Die neuen Leuchtmittel sollen auch heller sein als bisher. Dort, wo Lampen entfernt wurden, um potenziell Platz für Marktstände zu schaffen, sollen sie wieder angebracht werden. Rund um den Bahnhof soll es auch sonst heller werden: Ein regelmäßiger Rückschnitt der Hecken und Büsche in Richtung Hospitalstraße ist gesetzt, außerdem sollen Hansebrücke und die Mauer entlang der Hospitalstraße hell gestrichen werden. Aus der Mauer wird eine legale Graffiti-Fläche.

Repräsentative Orte sollen sich sicher anfühlen

„Der Pferdemarkt und der Bahnhof sind wichtige, repräsentative Orte in Stade“, sagte Sebastian Klinge zur Begründung des Antrags, den die Fraktionen CDU/WG und FDP/UBLS unterzeichnet hatten. Bürgergespräche und Presseberichte hätten gezeigt, dass viele Bürgerinnen und Bürger zunehmend Angst haben, sich an diesen Orten aufzuhalten. Obwohl die Zahlen der Kriminalitätsstatistik bisher keinen Hotspot ausweisen, sei es wichtig, das subjektive Sicherheitsempfinden zu erhöhen.

Diese Maßnahmen sollten außerdem eine Anschlussfunktion haben, um weitere Verbesserungen in anderen Gremien zu beraten. Wie berichtet, soll im Rahmen der Altstadtsanierung eine Neugestaltung des Pferdemarkts ins Auge gefasst werden, wobei auch der Faktor Sicherheitsempfinden eine Rolle spielen wird. Die Stader Gleichstellungsbeauftragte Jacqueline Jugl hatte in diesem Kontext auch das Thema gendergerechte Stadtplanung ins Gespräch gebracht.

Das Unsicherheitsgefühl hat multiple Ursachen

„Wir beschäftigen uns seit dem Herbst vergangenen Jahres intensiv mit dem Thema“, sagte Kai Koeser (SPD). Wie berichtet, hatte die SPD viele Gespräche geführt und Anwohner und Geschäftsleute auch zu einem Runden Tisch zum Thema Angstraum Pferdemarkt eingeladen. „Unser Fazit ist, dass das Unsicherheitsgefühl multiple Ursachen hat“, sagt Koeser.

Von großer Bedeutung seien Alltagsirritationen wie Lärm, Verschmutzung und die Präsenz von Gruppen junger Männer, durch die sich andere gestört fühlen.

Dass der Kriminalpräventionsrat sich der Probleme an Bahnhof und Pferdemarkt annehmen wird, war bereits in früheren Gremiensitzungen angesprochen worden. „Der Kriminalpräventionsrat reicht uns nicht. Das ist ein Problem, das die ganze Stadtgesellschaft angeht“, sagte Koeser jetzt. Die SPD wünsche sich, dass auch Bürgerinnen und Bürger, zivilgesellschaftliche Organisationen, Verwaltung und Politik eingebunden werden und sich damit beschäftigen, wie Stade diese Probleme angehen könnte.

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