TSuchbilder: Wie eine Buxtehuderin auf spielerische Art den Blick schärfen will

Finde den Unterschied: In ihrer neuen Ausstellung zeigt die Buxtehuder Künstlerin Heidi Meyer auch einige ihrer Bildreihen, die zum genauen Hinsehen animieren. Foto: Weselmann
Wisch und weg: In der digitalen Welt geht es mit einem Swipe einfach von einem Bild zum nächsten. Genaues Betrachten bleibt da schnell auf der Strecke. Die Buxtehuder Künstlerin Heidi Meyer arbeitet dagegen an - mit einer Einladung zum Rätselspaß.
Buxtehude. Ihre Entstehung liegt gut 30 Jahre zurück. Jetzt hat Heidi Meyer einige dieser Arbeiten als Leitmotiv für eine neue Ausstellung in ihrer Galerie am Geesttor genommen. Die feiert am Sonnabend, 17. Februar, um 15 Uhr unter dem Titel „Suchbilder und mehr“ Eröffnung. Mit den ausgesuchten Werken will die Buxtehuder Künstlerin vor allem eines: den Blick des Betrachters weiten und „die Leute wieder an die Kunst bringen“. Dafür nimmt sie einen beliebten Zeitvertreib zum Ausgangspunkt.
Bildvariationen dienen als Blickfang
Angelehnt ist die Idee an den klassischen Bilderrätselspaß unter dem Titel „Original und Fälschung“ in Zeitschriften. Hier gilt es, die Unterschiede zwischen zwei auf den ersten Blick identisch scheinenden Bildern zu suchen. Mit ihren früheren Bildserien lädt Heidi Meyer in ähnlicher Weise zur Auseinandersetzung ein. Die Arbeiten stellen gleiche, aber immer etwas variierende Motive nebeneinander und fordern damit zum genauen Hinsehen auf.
So eröffnet die Ausstellung, das eigene Sehen auf spielerische Weise zu schulen und sich von einem normativen Blick zu lösen. „Erst wer frei ist, kann anfangen, wirklich zu entdecken und sich in einem Bild verlieren“, sagt die gebürtige Hamburgerin. Überhaupt liegt es im Wesen ihrer abstrakten Malerei, Raum zum Fühlen und Denken zu geben.
Kunst als meditativer Denkraum
„Dirk Steffens hat einmal gesagt, man solle wieder mehr auf die Natur schauen. Und ich sage, man sollte wieder mehr auf die Kunst und die Bilder schauen. Beides ist gleich und hat einen meditativen Sinn. Sich in schönen Flächen mit Farben und Linien zu verlieren, gibt wieder die Ruhe, die viele brauchen“, erklärt Heidi Meyer den Grundgedanken der neuen Ausstellung.
Dass sie eine eigene Kunstgalerie im Zentrum der Stadt hat, begreift die 80-Jährige als großen Luxus. Seit einem Schlaganfall ist sie zwar in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt, aber längst nicht fertig mit dem künstlerischen Schaffen. Der große Raum unterhalb ihres Ateliers gibt ihr weiter die Chance, ihr vielseitiges Werk zu präsentieren.
Biografie eines bewegten Künstlerlebens
Heidi Meyer hat ihr Studium an der Hochschule für bildende Kunst in Hamburg absolviert und war auch als Hochschuldozentin und Kunstlehrerin tätig. Als kulturelle Botschafterin - unter anderem für die Stadt Hamburg - hat sie ihre Arbeiten von Japan bis Südafrika in vielen Ländern dieser Welt gezeigt.
Vernissage feiert die Ausstellung „Suchbilder und mehr“ am Sonnabend, 17. Februar, um 15 Uhr. Nach Vereinbarung unter Telefon 04161/ 502532 öffnet Heidi Meyer ihre Galerie (Am Geesttor 4) außerdem freitags in der Zeit von 14 bis 17 Uhr für Besucher. Auch Heidi Meyers Biografie „Die Zeit ist schneller als ich“ über ihr bewegtes Künstlerleben ist hier erhältlich.