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Mobilitätswende

TTaugen die E-Fahrzeuge für die Müllabfuhr? Karl Meyer Gruppe testet Volvo

Karl Meyer Vorstand Dr. Axel Meyer (Foto von links), Fahrer Florian Hennig, Andreas Rabeler, Geschäftsführer Karl Meyer Umweltdienste GmbH und Karl Meyer Vorstand Dr. Henning Knorr bei der Vorstellung des ersten vollelektrischen Lkw der Karl Meyer Gruppe. Foto: Karl Meyer AG

Karl Meyer Vorstand Dr. Axel Meyer (von links), Fahrer Florian Hennig, Andreas Rabeler, Geschäftsführer Karl Meyer Umweltdienste GmbH und Karl Meyer Vorstand Henning Knorr bei der Vorstellung des Lkw. Foto: Karl Meyer AG

Seit April rollt der erste vollelektrische Lkw der Karl Meyer Gruppe über die Straßen. Als erstes Unternehmen der Wischhafener Firmengruppe hat die Karl Meyer Umweltdienste einen Elektro-Lkw gekauft.

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Von Karsten Wisser
Mittwoch, 26.06.2024, 05:50 Uhr

Landkreis. Seit Ende April rollt der vollelektrische Lkw über die Straßen in der Region. Als erstes Unternehmen der Wischhafener Firmengruppe hat ihn die Karl Meyer Umweltdienste gekauft. Das Fahrzeug soll über einen längeren Zeitraum getestet werden.

Das macht Karl Meyer im Landkreis Stade

Karl Meyer ist im Landkreis Stade für die Einsammlung des Haus- und Biomülls, die Sperrmüllabfuhr sowie die Altglas- und Altpapier-Sammlung zuständig. Auch die meisten gelben Säcke werden von Meyer im Auftrag für ein anderes Unternehmen abgeholt.

Der neue E-Lkw wird in der Abteilung Logistics der Karl Meyer Umweltdienste eingesetzt. Der Abrollkipper ist im Zwei-Schicht-Betrieb am Standort Stade im Einsatz. Tagsüber fährt er im Großraum Stade Privat- und Gewerbekunden an, in der zweiten Schicht übernimmt er Abfalltransporte zwischen Stade und Hamburg. Zwei Fahrer sind für die Schichten mit dem E-Lkw fest eingeteilt.

So findet der Fahrer das neue E-Auto

Einer von ihnen ist Florian Hennig. Wie auch sein Kollege Ralf Jasker ist er bislang begeistert: „Mich überzeugt vor allem das angenehme Fahrgefühl“, sagt Hennig. Und ergänzt: „Der E-Lkw ist leise, sehr gut ausgestattet und umweltfreundlich.“ Der größte Vorteil für die Verantwortlichen liegt auf der Hand.

Der E-Lkw ist leise, sehr gut ausgestattet und umweltfreundlich

Florian Hennig, Fahrer bei Karl Meyer Umweltdienste

Im Vergleich zu einem Diesel-Lkw spart die elektrische Variante 60 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Zudem rechnet Andreas Rabeler, Geschäftsführer der Karl Meyer Umweltdienste, mit weniger Energiekosten und – zumindest vorübergehend – ist der E-Lkw von der Maut befreit. Mittelfristig erhoffen sich die Verantwortlichen zudem deutlich geringere Wartungskosten.

Bewährungsprobe für einen längeren Zeitraum

Der Lkw von Volvo hat etwa 300 Kilometer Reichweite. Ein Fahrzeug wurde zuvor erfolgreich intern bei Karl Meyer getestet. Jetzt soll sich der eigene vollelektrische Lkw in der Karl Meyer Flotte über einen längeren Zeitraum im Alltag bewähren.

Der Kauf ist ein weiterer Baustein der Strategie, die CO2-Emissionen der Karl Meyer Fahrzeugflotte zu reduzieren. Eine erste Klimabilanz für das Jahr 2021 war Grundlage für alle weiteren Aktivitäten.

So reduziert Karl Meyer die CO2-Emissionen

„Die Auswertung der Daten hat gezeigt, wo der Hebel angesetzt werden muss“, sagt Karl Meyer Vorstand Dr. Axel Meyer. 91 Prozent der CO2-Emissionen der Karl-Meyer-Gruppe entfallen etwa zu gleichen Teilen auf den Fuhrpark und die Schiffe.

Erste Maßnahmen wurden getroffen. Dazu gehören die Begrenzung der Endgeschwindigkeit von Lkw sowie der Reisegeschwindigkeit der Schiffe, eine ECO-Fibel mit Tipps oder die Ausweitung von Fahrtrainings für die Fahrer.

Wie sich der E-Lkw über einen längeren Zeitraum im Alltag bewährt, werden die kommenden Monate und Jahre zeigen. Die Karl Meyer Gruppe hat jedoch nicht nur das Fahrzeug gekauft, sondern auch in Ladeinfrastruktur investiert.

Neue Ladesäule im Recycling Zentrum Stade

Eine Ladesäule speziell für E-Lkws wurde am Recycling Zentrum Stade installiert, eine zweite mobile Ladestation wurde ebenfalls angeschafft. Sowohl die Ladeinfrastruktur als auch die Mehrkosten gegenüber einem Diesel-Lkw wurden anteilig gefördert.

In der Praxis wird der E-Lkw nachts und zwischen den Schichten geladen. Theoretisch wären die Pausen der Fahrer auch gut für Zwischenladungen geeignet. Allerdings gibt es mit Blick auf die öffentliche Ladeinfrastruktur für Lkw noch großes Optimierungspotenzial.

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