TTjorve Mohr erlöst D/A: Spätes Siegtor gegen Altona 93
Tjorve Mohr wird zum Mann der entscheidenden Tore. Kurz vor Schluss erzielt er das 1:0 gegen Altona 93. Foto: Struwe (nomo)
D/A kontrolliert das Spiel gegen Altona. Aber der Ball will nicht über die Linie gehen. Bis ein Innenverteidiger kurz vor Schluss das umjubelte 1:0-Siegtor erzielt.
Hamburg. Nach vier Siegen in Serie trifft D/A als Tabellenzweiter auf Aufsteiger Altona 93. Das letzte Aufeinandertreffen beider Teams in einem Pflichtspiel endete mit einem Dämpfer für die Drochterser. Vor dreieinhalb Jahren trennten sich die beiden Vereine 0:0 in der Corona-Saison. Altona war damals wie heute krasser Außenseiter. Die fehlenden Punkte gegen den Underdog kosteten Drochtersen die Qualifikation für die Endrunde um die Meisterschaft.
Fußball-Regionalliga
T „Fußballspielen nicht verlernt“: D/A-Spieler wartet auf seinen Moment
D/A kommt allerdings in diesen Wochen als die formstärkste Mannschaft der Liga daher. Altona hat seit fünf Spielen nicht gewonnen. Auf dem Papier ist die Partie auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn eine klare Angelegenheit. Aber D/A-Trainer Oliver Ioannou muss aufgrund von Sperren seine Defensive umstellen.
Serra und Plautz rücken in die Abwehr
Für die gesperrten Nico von der Reith und Liam Giwah rücken Nikola Serra und Justin Plautz in die Dreier-Abwehrkette. Auf den Außenbahnen spielen Robin Kölle und der zuletzt so starke Matti Cebulla. Maximilian Geißen, Dennis Rosin und Jorik Wulff bilden das Mittelfeld. Jannes Wulff und Haris Hyseni beginnen im Angriff.

Jannes Wulff vergibt in der ersten Halbzeit gegen Altona einen Hochkaräter. Foto: Struwe
D/A übernimmt in Hamburg sofort die Initiative und erspielt sich Möglichkeiten im Minutentakt. Absolute Hochkaräter sind über weite Strecken nicht dabei. Aber die Gäste bespielen geschickt die gefährlichen Räume.
Robin Kölle trifft den Ball Sekunden nach dem Anpfiff beim ersten Abschluss nicht richtig. Jannes Wulff verzieht einen Kopfball nach einer Freistoßflanke von Justin Plautz in der vierten Minute. Viele Hamburger Beine blocken einen Versuch von Matti Cebulla in der achten Minute. Der Nachschuss von Haris Hyseni geht weit drüber.
D/A erspielt sich gute Chancen
D/A ist wach, griffig und kombinationsfreudig. Maximilian Geißen versucht es nach neun Minuten aus der Distanz. Eine Minute später kommt Jorik Wulff aus spitzem Winkel zum Schuss. Matti Cebulla trifft den Ball mit dem Kopf nach einer Kölle-Flanke nicht gut und Geißens Schuss aus der Zentrale bleibt am Ende harmlos. Da sind gerade 21 Minuten gespielt.
Die Partie ist für Oliver Ioannou eine besondere. Altonas Trainer Andreas Bergmann trainierte Ioannou, damals 19 Jahre alt, bei der U23 von Hannover 96. „Er hat mir den Einstieg in den Herrenbereich verschafft“, sagt der D/A-Trainer. Vor dem Spiel plauderten die beiden über alte Zeiten. Nach dem Abpfiff bat Bergmann seinen Trainerkollegen, D/A solle doch bitte die Altonaer Konkurrenz um den Klassenerhalt schlagen.

Dennis Rosin versucht, gegen seinen Ex-Club Akzente zu setzen. Foto: Struwe (nomo)
Während des Spiels gab es aber keine Geschenke. Die Drochterser Fans auf der Tribüne bejubeln in der 23. Minute schon ein vermeintliches Tor von Haris Hyseni. Sein Flachschuss klatscht aber gegen den hinteren Torpfosten. Der Ball springt ans Außennetz. Jannes Wulff verzweifelt in der 26. Minute, weil er nach Vorarbeit von Dennis Rosin frei vor dem Tor verzieht.

D/A-Keeper Patrick Siefkes hat in der ersten Halbzeit gegen Altona 93 kaum etwas zu tun. Foto: Struwe (nomo)
Nach so viel Offensivpower gönnt sich D/A dann eine Pause. Altona agiert durchaus gefällig. Richtig gefährlich für das Drochterser Tor sind die Aktionen allerdings nicht. Keeper Patrick Siefkes muss kaum eingreifen.
Cebulla vergibt die Führung
In der Schlussphase der ersten Halbzeit spielt D/A wieder zielstrebiger nach vorne. Matti Cebulla vergibt die Hundertprozentige zur Führung aus halblinker Position. Dennis Rosin, Jannes Wulff und Haris Hyseni wollen einen Konter zu schön ausspielen und verpassen den Zeitpunkt für den Torschuss.
Fußball-Regionalliga
T Reife Leistung: D/A lässt Hannover 96 II beim 4:0 keine Chance
Nach Wiederanpfiff setzt Altona den ersten Nadelstich. Ein Kopfball von Rasmus Tobinski rauscht knapp am D/A-Tor vorbei. Die Gäste aus Kehdingen brauchen ein paar Minuten, um wieder die Kontrolle zu übernehmen. Dann vergibt ein Ex-Altonaer die beste D/A-Chance bis dahin.
Nach einer starken Kombination nimmt Dennis Rosin in der 55. Minute im Strafraum Maß. Er findet seinen Meister in Torwart Dennis Lohmann. Eine Glanzparade. 60 Sekunden später geht ein erneuter Abschluss von Rosin aus eigentlich guter Position weit drüber.
Hamid nach Einwechslung gleich gefährlich
Matti Cebullas Arbeitstag geht nach einer Stunde verletzungsbedingt zu Ende. Für ihn kommt Allah Aid Hamid, der mit einer seiner ersten Ballberührungen gleich die Führung auf dem Fuß hat. Allerdings ist da viel Luft zwischen Ball und Querlatte. So langsam läuft D/A vor knapp 2500 Zuschauern die Zeit davon. Ein Remis gegen den Aufsteiger wäre zu wenig für die Drochterser Ansprüche.
Robin Kölle ist in der 74. Minute rechts durch. Aber wieder pariert Dennis Lohmann aus spitzem Winkel. Jorik Wulff pflückt in der 81. Minute eine Flanke runter und legt den Ball knapp am Tor vorbei. Längst hätte sich D/A hier die Führung verdient.
Innenverteidiger erzielt das goldene Tor
In der 85. Minute trabt Tjorve Mohr in den Hamburger Strafraum. Jorik Wulff wird von der linken Seite einen Freistoß treten. Mohr mit seinen 1,94 Metern Körpergröße ist jetzt als Abnehmer gefragt. Beim VfB Oldenburg hatte er bereits das Siegtor zum 4:3 erzielt. Und gegen Altona?
Mohr trifft den Ball von Wulff mit den Haarspitzen und gibt ihm die entscheidene Richtungsänderung. Da ist das 1:0. Ein Geduldsspiel geht zu Ende. Die Drochterser Serie hält. D/A bleibt im Titelrennen.
„Ein frühes Tore hätte uns natürlich das Leben leichter gemacht“, sagt Oliver Ioannou. Aber D/A habe bis zum Schluss an seinem Plan festgehalten. Kein Harakiri, keine Brechstange. „Wir haben geduldig gespielt und verdient gewonnen“, sagt Ioannou.
Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.