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Fußball-Regionalliga

TTorfestival im Spitzenspiel: D/A gewinnt nach Fußball-Krimi

Haris Hyseni ist derzeit der Torgarant für D/A. Gegen den VfB markierte er den Führungstreffer.

Haris Hyseni ist derzeit der Torgarant für D/A. Gegen den VfB markierte er den Führungstreffer. Foto: Berlin

Was für ein wildes Fußballspiel in Oldenburg. Die Zuschauer sehen sieben Tore und ein 4:3 für Drochtersen. So hat D/A den Spitzenreiter bezwungen.

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Von Daniel Berlin
Mittwoch, 01.10.2025, 20:34 Uhr

Oldenburg. Sportdirektor Sören Behrmann hatte Vereinspräsident Rigo Gooßen gebeten, beim Spitzenspiel im Marschwegstadion neben der Reservebank Platz zu nehmen. Auf dem Chefsessel, auf dessen Rückenlehne D/A-Boss steht. So wie früher. Seit dieser Saison sitzt der Chef eigentlich auf der Tribüne. Aber Behrmann hatte in den Archiven gestöbert. Denn immer, wenn Gooßen gegen Oldenburg so dicht am Spielfeldrand saß, sah D/A gegen den VfB gut aus. Das Spiel beginnt also mit einer Portion Aberglaube.

D/A als Tabellenvierter schickte gegen den Spitzenreiter VfB Oldenburg folgende Startelf auf den Rasen: Trainer Oliver Ioannou vertraute auf die Mannschaft, die am vergangenen Freitag die Partie gegen den Bremer SV zum 2:1-Sieg drehte.

Diese Spieler stehen in der D/A-Startelf

Haris Hyseni begann im Angriff. Jannes Wulff, Dennis Rosin, Jorik Wulff und Maximilian Geißen bildeten das Mittelfeld. Auf den Außenbahnen spielten Justin Plautz und Robin Kölle. Vor Patrick Siefkes im Tor sollten wie immer Liam Giwah, Tjorve Mohr und Nico von der Reith verteidigen. Können die Drochterser den Lauf der Oldenburger von zuletzt zehn Siegen in Serie stoppen?

Der Gastgeber setzte den ersten Akzent in der zweiten Minute. Drilon Demaj köpfte nach einer Flanke von der rechten Seite an die Latte. In den vergangenen beiden Spielen war D/A immer früh in Rückstand geraten. Schnell verdaute Drochtersen diese Schrecksekunde.

Jannes Wulff kann es nicht fassen. Tjorve Mohr vergibt per Kopf die Chance zur frühen Führung.

Jannes Wulff kann es nicht fassen. Tjorve Mohr vergibt per Kopf die Chance zur frühen Führung. Foto: Berlin

Tjorve Mohr sank nach seiner verpassten Kopfballchance in der dritten Minute auf die Knie und raufte sich die Haare. Jannes Wulff stand hinter ihm und schlug die Hände über dem Kopf zusammen.

Viele Chancen, keine Tor bis zur Pause

In der ersten Halbzeit sahen die Zuschauer im Marschwegstadion eine chancenreiche Partie. Beide Teams gönnten sich längere Ballbesitzphasen. Der VfB hatte insgesamt mehr vom Spiel.

Der letzte Spieltag

Nach einer missglückten Drochterser Ecke schaltete Oldenburg in der 22. Minute schnell. Rafael Brand sprintete der Restverteidigung davon, schob den Ball aber am Tor vorbei. Wenig später schoss Mats Facklam knochenfrei daneben. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte prüfte der VfB Patrick Siefkes gleich mehrfach.

Zunächst lenkte der D/A-Keeper einen 16-Meter-Schuss von Ngufor Anubodem über die Latte. Danach musste er sich bei einer langen Ecke strecken. Ein Distanzschuss von Ermal Pepshi streifte knapp rechts an seinem Tor vorbei. Und D/A?

Mohr und Wulff verzweifeln

Tjorve Mohr vergab seine zweite Möglichkeit nach einer Ecke von Justin Plautz. Und in einen Kopfball von Robin Kölle rauschte im letzten Moment ein Oldenburger Defensivspieler. Kölle hatte den Jubelschrei schon auf den Lippen. So endete die erste Halbzeit des Spitzenspiels torlos. Aber die 3243 Zuschauer haben Geschmack auf mehr bekommen.

Im Schnitt besuchen 3400 Zuschauer die Spiele des VfB Oldenburg.

Im Schnitt besuchen 3400 Zuschauer die Spiele des VfB Oldenburg. Foto: Berlin

Und sie wurden nicht enttäuscht. Haris Hyseni brachte D/A in der 50. Minute in Führung. Nach seiner Direktabnahme eines Freistoßes wurde es ganz plötzlich leise im Stadion. Oldenburg hatte die Antwort.

Nur vier Minuten später antwortet der VfB. Ein abgefälschter Schuss von Rafael Brand war unerreichbar für Siefkes. 1:1. Die 22 Spieler auf dem Rasen holten nur kurz Luft. Dann wird es ganz wild.

Das wilde Spiel beginnt

Im Vorwärtsgang blieb Haris Hyseni im Rasen hängen und fiel. Im Liegen blockte er einen Klärungsversuch geschickt und den Ball direkt in den Lauf von Jannes Wulff. Der schob den Ball locker ein. 2:1 für D/A in der 54. Minute. Die Führung hielt nicht lange.

Robin Kölle hatte in der 20. Minute die D/A-Führung auf dem Kopf.

Robin Kölle hatte in der 20. Minute die D/A-Führung auf dem Kopf. Foto: Berlin

Fast im Gegenzug glich der VfB per Kopfball aus. Drilon Demaj ließ Siefkes vergeblich fliegen. 2:2. Aber der Krimi beginnt gerade erst.

Nach einem Handspiel im Oldenburger Strafraum versenkt Haris Hyseni den Strafstoß zur erneuten Führung. 3:2 für D/A in der 71. Minute. Die Zuschauer ließen kein gutes Haar am Unparteiischen. Und wenig später wurde die Stimmung noch aufgeheizter.

D/A in der Schlussphase in Unterzahl

Mats Facklam stellte in der 75. Minute für Oldenburg erneut auf Unentschieden. 3:3. D/A gab sich mit einem Punkt längst nicht mehr zufrieden und wollte mehr. Tjorve Mohr wollte mehr.

In der 76. Minute kam der Innenverteidiger im Strafraum mit Wucht angeflogen und köpfte nach einer Flanke von Justin Plautz den Treffer zum 4:3. D/A führte hier zwar wieder, musste nach einer Gelb-Roten Karte für Plautz ab der 81. Minute aber in Unterzahl agieren.

Rigo Gooßen stand in der Schlussphase nicht mehr in seinem Chefsessel. Und feierte nach dem Schlusspfiff mit der Mannschaft.

Die aktuelle Regionalliga-Tabelle

Aberglaube: Wenn D/A-Präsident Rigo Gooßen direkt neben der Bank sitzt, soll es in Oldenburg angeblich besser laufen.

Aberglaube: Wenn D/A-Präsident Rigo Gooßen direkt neben der Bank sitzt, soll es in Oldenburg angeblich besser laufen. Foto: Berlin

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