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Astronomie

TTotale Mondfinsternis: Ist sie im Kreis Stade zu sehen?

Während einer Mondfinsternis erscheint der Erdtrabant in rötlich-bräunlichen Tönen. (Archivbild)

Während einer Mondfinsternis erscheint der Erdtrabant in rötlich-bräunlichen Tönen. (Archivbild) Foto: Silas Stein/dpa

Am Sonntag kann man am Himmel ein besonderes Phänomen beobachten. Auch im Kreis Stade? Das sagt der Altländer Hobby-Astronom Johannes Lüth.

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Von Janine Vonderbank
Samstag, 06.09.2025, 07:50 Uhr

Landkreis. Johannes Lüth aus Guderhandviertel betreibt in seinem Garten eine eigene Sternwarte. Er wird die totale Mondfinsternis am Sonntag durchs Teleskop beobachten.

Die gute Nachricht: Ein Teleskop ist nicht erforderlich, um das Himmelsschauspiel anzuschauen. Der Altländer gibt Tipps.

TAGEBLATT: Wird man die Mondfinsternis im Kreis Stade sehen können?

Johannes Lüth: Aller Voraussicht nach ja. Allerdings in doppelter Hinsicht nicht komplett. Zum einen verpassen wir leider den Beginn, da sich der Mond noch unter dem Horizont befindet und somit nicht sichtbar ist.

Zum anderen soll es laut aktuellen Wettervorhersagen leicht bewölkt sein, so dass wir wahrscheinlich nicht durchgängig freie Sicht haben werden. Aber grundsätzlich bin ich sehr optimistisch, dass wir einen Blick auf den verfinsterten Mond erhaschen werden können.

Gibt es einen Ort, wo man das Naturschauspiel am besten sehen kann?

Der Mond wird beim Aufgang bereits verfinstert sein, so dass ein Ort mit freiem Blick zum Horizont in Richtung Osten notwendig ist. Gut geeignet sind auch höher gelegene Orte oder Aussichtstürme mit freiem Blick nach Osten.

Bei einer Mondfinsternis sollte man zudem möglichst dunkle Beobachtungsplätze aufsuchen, um den dunkelrot verfinsterten Mond möglichst früh zu entdecken.

Wann und wo sollte man den Blick gen Himmel richten?

Ab 20 Uhr sollte man immer mal wieder einen Blick nach Osten riskieren. Dann geht der bereits verfinsterte Mond auf, jedoch gleichzeitig im Western erst die Sonne unter. Es wird also noch dämmerig sein, so dass sich der verfinsterte dunkelrote Mond erst zwischen 20.30 und 21 Uhr langsam beginnen wird, am Himmel abzuzeichnen.

Dazu wird die leichte Bewölkung die Sicht sicherlich erschweren. Das sollte aber mit höher steigendem Mond am Himmel immer weniger ins Gewicht fallen. Ab etwa 21 Uhr beginnt der Mond, aus dem Kernschatten der Erde herauswandern. Er wird dann wieder heller beziehungsweise weiß werden – so, wie wir ihn kennen.

Gegen 22 Uhr wird der Vollmond dann wieder vollkommen weiß erstrahlen, da er sich nur noch im Halbschatten der Erde befindet. Gegen 23 Uhr wird er auch den Halbschatten verlassen haben, das ist dann allerdings kaum mehr wahrnehmbar.

Haben Sie noch Tipps für Himmelsgucker im Landkreis?

Auch wenn in den kommenden Wochen keine spektakulären Phänomene am Himmel zu beobachten sind, lohnt sich jetzt der Blick nach oben. Denn ab September werden die Nächte wieder merklich länger und dunkler, so dass man die Sternenpracht, insbesondere die der Milchstraße, nach den kurzen und nie ganz dunklen Sommernächten wieder gut sehen kann.

Außerdem verzeichnen wir immer noch eine relativ hohe Sonnenaktivität, wodurch auch immer wieder die Chance besteht, Polarlichter zu sehen. Das bunte Himmelsspektakel ist bei möglichst guter Horizontsicht in Richtung Norden zu beobachten und kann mittlerweile auch mit Handykameras gut festgehalten werden.

Was passiert bei einer totalen Mondfinsternis?

Die Erde schiebt sich auf ihrer Bahn um die Sonne zwischen Sonne und Mond. Der Mond ist dann im Erdschatten. Weil das Sonnenlicht durch die Luftschichten der Erdatmosphäre nach innen abgelenkt wird, erscheint der Mond in rötlich-bräunlichen Tönen.

Totale Mondfinsternis: Ist sie im Kreis Stade zu sehen?

Fotoaufruf: Schicken Sie uns Ihre Bilder!

Fotografieren Sie die Mondfinsternis - und schicken Sie uns Ihre Bilder per Mail an online@tageblatt.de, inklusive der Information, wo Sie auf den Auslöser gedrückt haben. (mit dpa)

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