TUmweltverbände: A20 wird schöngerechnet
Ein Plakat mit der Aufschrift „A20 Nicht mit uns!". Foto: Sina Schuldt/dpa
Mit Blick auf die jüngsten Berechnungen für die A20-Planungen sprechen die Autobahngegner von einer „Trickserei bei den Projektkosten“.
Landkreis. „Gerade wurde bekannt, dass sich die Kosten für den Fehmarnsund-Tunnel verdreifacht haben. Es ist nur eines von vielen Großprojekten, deren Kosten explodieren. Inzwischen ist das weithin bekannt - auch bereits zu dem Zeitpunkt, wenn die Projekte geplant werden“, betont Uwe Schmidt vom Koordinationskreis der Initiativen und Umweltverbände gegen die A20.
„Die Trickserei mit den Projektkosten muss aufhören“
Dahinter scheine folglich System zu stecken. „Erst werden die Kosten niedrig gerechnet, um ein Projekt lukrativ zu machen. Nachdem dann die Begehrlichkeiten geweckt wurden und der Nutzen künstlich hoch getrieben wurde, stellt sich heraus, dass das Projekt doch wesentlich teurer wird. Eines dieser schöngerechneten Projekte ist die geplante A20“, vermutet Schmidt.
Damit verbunden sei eine unkalkulierbare Kostenlast für die Steuerzahler. Das führe einerseits zu Steuererhöhungen, aber auch zu Umschichtungen aus anderen Bereichen. Gleichzeitig sinke der wirtschaftliche Nutzen und führt eher zu einem wirtschaftlichen Schaden, meinen die Autobahngegner.
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„Für die A20 wurde das kürzlich nachgewiesen“, betont Schmidt unter Berufung auf Studien. „Liebe Entscheider in Bund und Land, macht Euch endlich ehrlich, was den Nutzen der A20 angeht“, mahnt Uwe Schmidt, „und erklärt vor allem den Bürgerinnen und Bürgern, wo Ihr die vielen Milliarden für das Projekt hernehmen und an welchen Stellen Ihr das Geld wegnehmen wollt.“
Er schlägt vor: „Für unseren ländlichen Raum ist es wirtschaftlich lohnender, lokale Wertschöpfung zu fördern. Finanzielle Anreize sollten sich auf die Bedürfnisse der Region konzentrieren. Die Entwicklung attraktiver Wohn- und Arbeitsbedingungen, die Reaktivierung von Bahnstrecken und ein gut getakteter ÖPNV bringen einen realen Gewinn für den ländlichen Raum statt einer Transitstrecke, die nur Lärm und Abgase hinterlässt.“