TVfL Fredenbeck stolpert auf dem Weg zur Meisterschaft

Pelle Fick sieht gegen Burgdorf früh die Rote Karte. Foto: Struwe (Archiv)
Fredenbeck verliert das Spitzenspiel beim Dritten in Burgdorf II nach einer seiner schwächsten Saisonleistungen mit 28:35. Die Vorentscheidung über den Aufstieg ist verschoben.
Fredenbeck. Für die mit vollzähligem Kader angetretenen Fredenbecker begann das Spiel verheißungsvoll. Nach gerade einmal 28 Sekunden spielte Marten Franke Jakob Ritscher mit einem Traumpass am Kreis an. Der VfL führte mit 1:0.
Die Abwehr hatte Fredenbecks Trainer Jörg Rademacher auf den Burgdorfer Top-Torschützen Niklas Gautzsch eingestellt. Jan Möller versuchte über weite Strecken des Spiels vorgezogen offensiv dessen Kreise zu stören. Jakob Ritscher rückte auf der rechten Abwehrseite auf die Außenposition. Pelle Fick ging in den Innenblock.
Pelle Fick fliegt mit Rot vom Spielfeld
Bereits in der 6. Minute (3:3) bekam der VfL den ersten Nackenschlag. Nach einem Schieber von Pelle Fick im Sprung stürzte Gautzsch. Die Schiris zogen die Rote Karte. Hart aber vertretbar. Fick musste vom Platz. Kevin Herbst rückte an seine Stelle. Aber unbeeindruckt von der Roten Karte entwickelte sich in den nächsten Minuten ein offener Schlagabtausch mit Vorteilen für den VfL Fredenbeck, der vorlegte (7:5, 12.).
Handball-Regionalliga
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Eine Zeitstrafe gegen Kevin Herbst gab dem Spiel eine Wende. Fredenbeck hatte zunehmend Mühe, dem Tempo des Burgdorfer Umschaltspiels zu folgen und die Ordnung einzuhalten. Die Burgdorfer Abwehr stand immer sicherer, war beweglich, spielte sehr offensiv und drängte den Fredenbecker Angriff weit zurück.
Burgdorf wirft sechs Tore in Serie
In den folgenden sechs Minuten legten die Burgdorfer einen 6:0 Lauf hin, führten in der 19. Minute mit 11:7. Der Gastgeber erzwang mit starker Defensive die Fehler beim VfL. Fredenbeck gab sich jedoch nicht auf, versuchte Ordnung ins Angriffsspiel zu bringen, kämpfte auch in der eigenen Abwehr offensiver und konnte so bis zum Halbzeitpfiff wieder auf 14:16 verkürzen. „Mit der ersten Halbzeit konnte ich noch zufrieden sein,“ so Rademacher nach dem Spiel.
Nach der Pause brach der VfL ein. Der Fredenbecker Angriff fand nicht ins Spiel, entwickelte keinen Druck auf die Burgdorfer Abwehr. Einzig Fredenbecks Außenspieler Laurenz Reiners und vor allem Jan Möller setzten positive Akzente. Die Angriffsmitte viel weitestgehend aus. Die Fredenbecker Abwehr bekam keinen Zugriff auf den quirligen Burgdorfer Angriff. Der erhöhte binnen weniger Minuten auf 22:17 (37.).
Siebter Feldspieler: Taktik geht nicht auf
Fredenbecks Coach Jörg Rademacher nahm seine zweite Auszeit, brachte den siebten Feldspieler, forderte eine offensivere Abwehr und stellte Niklas Itzen für Justin Rundt ins Tor. Aber auch dieser Schachzug zeigte nicht den erhofften Erfolg. Vermeidbare Ballverluste im Angriff durch unvorbereitete Torwürfe und technische Fehler ermöglichten den Burgdorfern leichte Tore. „Das war zu einfach,“ so der Trainer. Nach wenigen Minuten beendete er den Versuch. Burgdorf führte da bereits mit 27:20 (45.). Der Burgdorfer Vorsprung wuchs in den Schlussminuten bis auf neun Tore an (34:25, 56.).
Beim Endstand von 35:28 für den TSV erlöste der Schlusspfiff den VfL Fredenbeck, der im Aufstiegskampf eine herbe Niederlage einstecken musste, die vor allem in der Höhe und der Art und Weise ihres Zustandekommens unerwartet war. „Burgdorf musste keine überragende Leistung bringen, nur unsere Fehler ausnutzen“, sagte Jörg Rademacher.
Die Mannschaft muss jetzt „schnell die Kurve kriegen, Gesicht zeigen,“ so Rademacher. Ein Sieg im Heimspiel gegen den SV Alfeld ist Pflicht. Die folgende Spielpause über Ostern bietet die Zeit, für die letzten Spiele wieder in die Spur zu gelangen.
Die Statistik zum Spiel
VfL Fredenbeck: Rundt, Itzen; Brandt 3, De Vries, Susa, Kyvala, Fick 1, Lenzsch, Müller 3, Ritscher 4, Möller 9/5, Franke, Schröder 4, Reiners 3, Herbst 1.
Siebenmeter: VfL 6/5 - TSV 3/1
Zeitstrafen: VfL 4 (Rote Karte Fick, 6.) - TSV 5 (Rote Karte Thiel 20.)
Nächstes Spiel: VfL Fredenbeck - SV Alfeld (Sbd., 5. April, 19.30 Uhr)