TVon diesem Handball-Talent werden die BSV-Fans in Zukunft noch mehr sehen

Larissa Kroepel bejubelte mit ihrer Mannschaft den Heimsieg gegen Sachsen Zwickau. Foto: Jan Iso Jürgens/IsoluxX Fotografie
Larissa Kroepel lernte das Handballspielen beim Buxtehuder SV. Am vergangenen Wochenende feierte die 19-Jährige ihr Debüt in der Bundesliga - und könnte dort in Zukunft noch öfter zum Einsatz kommen.
Buxtehude. Larissa Kroepel erinnert sich noch gut an ihr erstes Training mit der Buxtehuder Bundesliga-Mannschaft. Das war am Ende der vergangenen Saison. „Alle waren sehr freundlich und haben mich gleich eingebunden“, sagt sie.
Kroepel lernte ein ganz anderes Niveau kennen, kein Vergleich zu dem, was sie aus der 3. Liga der Frauen und der A-Jugend-Bundesliga kannte. „Am Kreis braucht man eine ganz andere Stabilität, sonst wird man durch die Gegend geschubst.“
Kroepel hinterließ offenbar einen guten Eindruck und näherte sich ihrem ersten Bundesligaeinsatz. Denn zunächst saß sie nur auf der Bank, am vergangenen Wochenende dann feierte sie ihr Debüt. Durch ihren Trainingsfleiß habe sie sich für die Berufung in den Kader empfohlen, sagt Trainer Dirk Leun.
In der Schlussphase des Heimspiels gegen Zwickau (35:20) wurde das Eigengewächs eingewechselt. „Das war überwältigend bei dieser Atmosphäre“, sagt sie. Die Nervosität war schnell verflogen, ein Tor blieb ihr verwehrt. Egal. „Darauf habe ich in der Jugend die ganze Zeit hingearbeitet.“
„Handball fand ich cooler“
Acht Jahre alt war Kroepel, als sie beim BSV mit dem Handball anfing. Gemeinsam mit einer Freundin ging sie wie viele Kinder in Buxtehude zum Training bei Sonja Prior. „Ich bin nebenbei geritten, fand Handball aber cooler, wegen des Teamgefühls.“
Kroepel spielte zuerst im Rückraum, bis ein Trainer ihr Talent am Kreis erkannte. Seit der A-Jugend ist sie nur noch Kreisläuferin und kann sich auf dieser Position viel besser auf ihre Aufgaben konzentrieren.
Ihre Spielweise beschreibt die Studentin (Maschinenbau) selbst als uneigennützig. „Ich versuche, viel zu sperren und zu hinterlaufen, um meinen Mitspielerinnen zu helfen.“ Und nicht nur das.
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Auch in anderen Bereichen macht Kroepel Fortschritte. „Im Angriff finde ich immer besser das Timing und die Würfe werden präziser. In der Abwehr lege ich viel Wert auf die Beinarbeit und spiele schon viel vorausschauender.“
Kroepel profitiert auch von ihren erfahrenen Mitspielerinnen. Cara Hartstock und Maxi Mühlner seien sehr gute Kreisläuferinnen, sagt sie, „ich schaue mir viel von ihnen ab.“ Mühlner hat bereits fünf Mal für Deutschland gespielt.
Talent rückt in den Perspektivkader auf
Normalerweise spielt Kroepel für das Juniorteam des BSV, das in fast identischer Besetzung in der A-Jugend-Bundesliga und in der 3. Liga antritt. Aufgrund ihres Alters darf Kroepel allerdings nur in Liga drei spielen. Ob sie mit dem Bundesliga- oder dem Juniorteam trainiert, hängt unter anderem von der Personallage und vom Spielplan ab.
In Zukunft könnte Kroepel noch mehr Bundesliga-Erfahrung sammeln. Nach dem Spiel gegen Zwickau kündigte Trainer Leun an, dass sie in der kommenden Saison in den Perspektivkader aufrückt und dann öfter in der ersten Liga spielen könnte.
Ein Trikot mit ihrem Namen auf dem Rücken hat sie aber schon seit dem letzten Spieltag. Das ist ab einer bestimmten Anzahl von Kadernominierungen Pflicht. „Das war ein ganz anderes Feeling“, sagt Kroepel, „ein sehr gutes Gefühl.“