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TWas macht ein Instandhaltungskoordinator und Bauleiter bei Airbus?

Schwindelfrei muss man für den Job des Bauleiters bei Airbus schon sein. Foto: Schwindelfrei muss man für den Job des Bauleiters bei Airbus schon sein.

Schwindelfrei muss man für den Job des Bauleiters bei Airbus schon sein. Foto: Schwindelfrei muss man für den Job des Bauleiters bei Airbus schon sein. Foto: Krabbenhoeft

Als Bauleiter und Instandhaltungskoordinator sorgt Patrick Frerichs bei Airbus unter anderen für den optimalen Betrieb der Anlagen. Ein Blick in die Welt rund um den Flugzeugbau.

Von Sabrina Krabbenhoeft Sonntag, 18.05.2025, 08:00 Uhr

Nordenham. Airbus beschäftigt in Nordenham rund 3200 Mitarbeiter. Nicht alle Jobs drehen sich um den Bau der Flugzeugschalen. Patrick Frerichs ist Bauleiter und Instandhaltungskoordinator im Bereich Facility Management. Er kümmert sich bei der Wartung der Gebäude um einen reibungslosen Ablauf, indem er sich eng mit Produktion, Werkstätten und Dienstleistern abstimmt.

Vor der Meldung bis zur Umsetzung

Der gelernte Dachdeckermeister arbeitete über 15 Jahre in verschiedenen Handwerksbetrieben, 2023 wechselte er zu Airbus. Ein typischer Tag des 44-Jährigen sieht folgendermaßen aus: Im Büro sichtet er die aktuellen E-Mails und sortiert unter anderem die Anfragen zu Reparaturen aus den Hallen. Eine defekte Fluchttür muss umgehend repariert werden. Die Anfrage bekommt eine hohe Priorität.

Muss eines der meterlangen Lichtbänder an der Decke in einer der Hallen getauscht werden, sucht Patrick Frerichs in Absprache mit den Hallenmeistern nach Zeiträumen, in denen die Instandsetzung die Produktion möglichst wenig stört. „Immer neue Lösungen zu finden, gehört zu den spannenden Seiten in meinem Beruf“, sagt er. Sein Hauptziel ist es, sicherzustellen, dass ein störungsfreier Betrieb von Gebäuden und sicherheitsrelevanten Anlagen gewährleistet ist.

Patrick Frerichs auf dem Dach der Airbus-Halle, bei der auf 4000 Quadratmeter die Dachpappe erneuert wird.

Patrick Frerichs auf dem Dach der Airbus-Halle, bei der auf 4000 Quadratmeter die Dachpappe erneuert wird. Foto: Krabbenhoeft

Gerade werden 4000 Quadratmeter Dachhaut auf einer Halle ersetzt. Die Nahtverbindungen sind undicht. Patrick Frerichs unterstützte den Einkauf bei der Angebotseinholung verschiedener Firmen. Dazu gehören die Vorbereitung der Spezifikation und gegebenenfalls der Erstellung eines Leistungsverzeichnisses. Auch der Einkaufsprozess von Fremdfirmen und Materialien durchläuft bei Airbus verschiedene Stationen zur Prüfung bis zur Freigabe. Bei den anschließenden Verhandlungsgesprächen mit den Anbietern sitzt er mit am Tisch. Zu seinen Aufgaben zählt, sicherzustellen, dass die Mitarbeiter externer Dienstleister über die passenden Erlaubnisscheine für die zum Einsatz kommenden Geräte verfügen.

In der Industrie ist Tempo gefragt

„Der Ablauf in der Industrie ist schneller als in mittelgroßen Betrieben. Hier ist Tempo gefragt“, erläutert Patrick Frerichs. Er arbeitet in einem Team aus rund acht Bauleitern, Ingenieuren und Architekten, die jeweils für einen Bereich bei Airbus zuständig sind.

„Meine Arbeit spielt sich zu 50 Prozent im Büro ab und zur anderen Hälfte draußen, auf Baustellen“, sagt er. Baubesprechungen und die Besichtigung der Fortschritte vor Ort gehören ebenso zum Job, wie die Erstellung eines vorausschauenden Sanierungsplanes - der Bauleiter muss im Auge behalten, wann und wo in den kommenden Jahren Instandhaltungsarbeiten anstehen und mit welchen Kosten das Unternehmen rechnen muss.

Faszination für den Flugzeugbau

Für den Beruf des Bauleiters und Instandhaltungskoordinator sollte man körperlich fit, schwindelfrei und teamfähig sein. Die Firma bietet ihren Mitarbeitern umfassende Fortbildungsmöglichkeiten an. Patrick Frerichs hat in den vergangenen zwei Jahren einiges zur Arbeitssicherheit auf Baustellen sowie fachspezifisch zu Rauch- und Wärmeabzüge in den Dächern erfahren.

Hat sich sein Interesse an Flugzeugen durch die Stelle bei Airbus verändert? Eine Privatpilotenlizenz für eine einmotorige Maschine besitzt der Stadländer schon seit längerem. Der Blick in den Flugzeugbau war neu. „Die Präzision beim Fräsen des Materials ist faszinierend. Die Bleche dürfen nicht übermäßig dick sein. Es geht immer darum, Gewicht zu sparen. Jedes Milligramm zählt“, sagt er.

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