TWenn die Altonaer Mungos den D/A-Hyänen in die Waden beißen
2500 Menschen haben gegen D/A die Adolf-Jäger-Kampfbahn besucht. Foto: Sonnleitner
Manchmal drehen auch Journalisten durch - im positiven Sinn. Das Fundstück der Woche ist ein Post auf Instagram von Altona 93 nach dem Spiel gegen D/A.
Drochtersen. „Kurz vor Ende der Partie kam er über uns. Der sagenumwobene, gefürchtete Unhold unter den Offensivaktionen. Die krumme Freistoßflanke. Lautlos kam sie hereingeflogen, hämisch drehte sie ihre Kurve...bis sie schließlich wie in Zeitlupe im Netz landete.“
Fußball-Regionalliga
T Tjorve Mohr erlöst D/A: Spätes Siegtor gegen Altona 93
Dieser „Unhold“ sorgte für den Siegtreffer der SV D/A bei Altona 93. Und genauso schön wie die „krumme Freistoßflanke“ und der entscheidende Kick, den die Haarspitzen von Tjorve Mohr dem Ball gaben, beschrieb der offenbar begnadete Schreiber von Altona 93 auf dem Instagram-Account des Hamburger Kultclubs dieses Regionalligaspiel.
Eine Liebeserklärung vom D/A-Athletiktrainer
D/A-Athletiktrainer Sven Völker erklärte dem Verein und der Adolf-Jäger-Kampfbahn nach der Lektüre auch gleich seine innige Liebe. „Altona darf nicht absteigen“, warf Völker noch hinterher.
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D/A-Trainer Oliver Ioannou sprach dem sympathischen Verein schon kurz nach dem Abpfiff sein Lob aus und erklärte Altona 93 zu einer Bereicherung der Regionalliga Nord. Altonas Coach Andreas Bergmann, der Ioannou als 19-Jährigen einst trainierte, bat seinen Kollegen, D/A möge doch bitte die Altonaer Konkurrenz um den Klassenerhalt schlagen.
D/A versucht zu helfen und Altona wurschtelt sich durch, „wie eine bissige Meute Mungos“. Laut Altonas Edelfeder war dieses kleine, schlanke Raubtier mit kurzen Beinen den „Hyänen“ aus Drochtersen körperlich unterlegen. Also keine Chance gegen die „Drochtis“ - „alle stabil, als hätten sie sämtliche McFit-Studios des Landes durchgespielt“. Sie „schoben unsere Spieler weg wie Krimskrams auf dem Schreibtisch“.
Kopfkino mit ganz viel Respekt vorm Gegner
Aber die Mungo-Meute sorgte wenigstens tapfer mit „Gekeife und Wadenbissen“ dafür, dass das „Rudel Hyänen nicht so toben konnte, wie es wollte“. Eine Flut von Metaphern sorgt für ein unterhaltsames Kopfkino. Erfrischend, so ganz ohne Wut, so ganz ohne Inszenierung als Opfer, so voller Respekt vor dem Gegner. Oder doch nicht ganz?
Hyänen haben ja eigentlich ein schlechtes Image. Disney-Filme zeigen sie als böse, hinterlistig und mitunter dumm. Dabei gilt die Spezies unter Experten als hochintelligent, mutig und fantastischer Jäger. An die wahren Eigenschaften einer Hyäne wird sich der Autor gehalten haben.
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