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Handball-Bundesliga

TWer kann Bietigheim stoppen? BSV vor Heimspiel mit großen Personalsorgen

Abwehrspielerin Cara Hartstock (links) fällt gegen Bietigheim und am Samstag in Zwickau aus.

Abwehrspielerin Cara Hartstock (links) fällt gegen Bietigheim und am Samstag in Zwickau aus. Foto: Jan Iso Jürgens (Archiv)

Der Buxtehuder SV steht vor der schwersten Aufgabe in dieser Bundesliga-Saison: Tabellenführer und Champions-League-Halbfinalist Bietigheim kommt in die Halle Nord. Doch der BSV hat ganz andere Sorgen.

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Von Tim Scholz
Mittwoch, 08.05.2024, 05:30 Uhr

Buxtehude. Dirk Leun saß am Sonntag vor dem Fernseher und erlebte Historisches: Die SG BBM Bietigheim zog als erster deutscher Frauen-Club überhaupt ins Final Four der Champions League ein. Trotz einer knappen Niederlage im Rückspiel gegen Odense behielt die SG in der Addition die Oberhand und spielt Anfang Juni in Budapest um den wichtigsten europäischen Vereinstitel.

„Ich bin beeindruckt, wie abgezockt Bietigheim das gemacht hat“, sagt BSV-Trainer Leun, dessen Mannschaft bereits am Mittwoch (19.30 Uhr) in der Bundesliga auf das Spitzenteam trifft. An der Ausgangslage dürfte der internationale Erfolg der Bietigheimer aber kaum etwas ändern. „Wir haben andere Sorgen, als uns jetzt noch mehr mit dem Gegner zu beschäftigen“, sagt Leun.

BSV muss auf wichtige Spielerin verzichten

Andere Sorgen? Verletzungssorgen. Neben Rückraumspielerin Charlotte Kähr (Saisonaus nach Bänderrissen in der Schulter) fällt auch Kreisläuferin Cara Hartstock mit einem Knochenödem am Wadenbeinköpfchen aus. Damit fehlt gegen Bietigheim und am Samstag gegen Zwickau eine wichtige Abwehrspielerin im Innenblock.

Zudem ist der Einsatz von Nyala Krullaars gefährdet. Die Rückraumspielerin klagt über Kniebeschwerden, steht aber vorerst im Kader. „Bei ihrer Vorgeschichte müssen wir vorsichtig sein“, sagt Leun und warnt die Niederländerin eindringlich: „Bloß kein falscher Ehrgeiz!“ Krullaars hatte wegen Knieproblemen drei Jahre keinen Handball mehr gespielt und erst im Februar ihr Comeback gegeben.

Seit 80 Spielen ungeschlagen

Im schlimmsten Fall kann der BSV im Rückraum nur auf zwei Rechtshänderinnen zurückgreifen. „Das ist gegen Bietigheim zu wenig“, sagt Leun. Der vermeintlich übermächtige Gegner ist in der Bundesliga seit 80 Spielen ungeschlagen und damit seit über drei Jahren ohne Niederlage.

BSV-Trainer Dirk Leun zählt Xenia Smits zur absoluten Weltklasse.

BSV-Trainer Dirk Leun zählt Xenia Smits zur absoluten Weltklasse. Foto: Marijan Murat/dpa

Die Zielsetzung des BSV: Erfolgserlebnisse sammeln und ein gutes Gefühl mitnehmen. Ob das gelingt? Ob Bietigheim einige Stars schonen wird? „Egal, wer spielt, es wird sehr schwer, diese Mannschaft zu stoppen“, sagt Leun. Die deutsche Nationalspielerin Xenia Smits zählt für ihn schon zur absoluten Weltklasse.

„Was hätten wir von einer schwachen Bundesliga?“

Auch wenn die finanzstarke SG zur fünften Meisterschaft in acht Jahren marschiert und 21 Punkte mehr auf dem Konto hat als der Tabellenneunte aus Buxtehude, kennt Leun keinen Neid. „Was hätten wir von einer schwachen Bundesliga?“ Vor allem die jungen Handballerinnen könnten sich nun mit den Besten messen, sagt er.

Ähnlich sieht es Bundestrainer Markus Gaugisch. „Das ist einfach geil und ein schöner Erfolg für den deutschen Frauen-Handball“, sagte er nach dem Halbfinaleinzug von Bietigheim in der Königsklasse. Mit Viola Leuchter und Mareike Thomaier wechseln im Sommer zwei weitere Nationalspielerinnen zur SG.

Bietigheim startet demnächst als HB Ludwigsburg

Für den BSV wird es das letzte Duell mit der SG sein. Denn zur Saison 2024/25 schließt sich das Team der HB Ludwigsburg an und wird künftig unter diesem Namen starten. Damit will das Management die Zukunft des Frauenhandballs „auf höchstem Niveau“ sichern.

Zumindest nach diesen Worten dürfte sich an der Dominanz der Süddeutschen wenig ändern.

Karten gibt es unter tickets.bsv-live.de und an der Abendkasse.

B-Jugend in Leipzig

Die B-Juniorinnen des BSV treten am Donnerstag im Viertelfinal-Rückspiel der Deutschen Meisterschaft beim HC Leipzig an. Die Mannschaft von Trainer Dirk Leun und Maike Kaftan hatte das Hinspiel mit 32:36 verloren. Auch wenn Leipzig die besseren Chancen auf das Final Four hat, sieht der BSV das Spiel als Möglichkeit, sich auf hohem nationalen Niveau zu beweisen.

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