Werwolfsyndrom: Rätselhafte Hunde-Krankheit breitet sich aus

Besonders auffällig: Viele Hunde versuchen, ohne erkennbaren Grund zu flüchten oder schreien laut auf. Foto: dpa-Bildfunk
Panik, Aggressionen, Krampfanfälle: Selbst der Hunde-Profi Martin Rütter warnt. Dabei gibt es einen ersten Verdacht, warum die Hunde erkranken.
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Hannover. Eine neue, mysteriöse Krankheit breitet sich unter Hunden in Deutschland und Europa aus. Das sogenannte Werwolfsyndrom führt zu schwerwiegenden Verhaltensänderungen. Betroffene Tiere zeigen Symptome wie Panikattacken, Aggressivität, epileptische Anfälle und sogar Halluzinationen.
Besonders auffällig: Viele Hunde versuchen, ohne erkennbaren Grund zu flüchten oder schreien laut auf, wie ein „Herz für Tiere“ berichtete.
Kauknochen im Verdacht
Dr. Nina Meyerhoff von der Tierärztlichen Hochschule Hannover berichtet, dass einige betroffene Hunde zuvor Rinderhautknochen gefressen hatten. Diese könnten möglicherweise verunreinigt gewesen sein. Eine Untersuchung der genauen Ursache ist jedoch noch im Gange. Das europäische Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel wurde in Finnland bereits im August informiert und Kauknochen aus China stehen im Fokus.
Rütter warnt
Hundetrainer Martin Rütter hebt hervor, dass bestimmte Rassen, wie der Vizsla, häufiger betroffen zu sein scheinen. Rassen, die von Haus aus schon zu Hysterie neigen. Er betont, dass auffällige Symptome niemals ignoriert werden sollten. Ein schneller Besuch beim Tierarzt sei essenziell, um dauerhafte Schäden zu verhindern.
Trotz der alarmierenden Fälle warnen Experten davor, in Panik zu verfallen. Die Krankheit ist bislang nicht flächendeckend verbreitet. Dennoch wird empfohlen, ungewöhnliche Verhaltensweisen bei Hunden ernst zu nehmen. Vorbeugend raten Tierärzte dazu, auf potenziell problematische Kauartikel zu verzichten, bis mehr über die Hintergründe bekannt ist.