Wetter wird winterlich – Landkreis Stade ist vorbereitet

In der Halle vom Stützpunkt Drochtersen der Kreisstraßenmeisterei lagern 800 Tonnen Auftausalz. Foto: Landkreis Stade/Nina Dede
Gibt sich der Winter in der kommenden Woche ein Stelldichein im Kreis Stade? Der Winterdienst ist für Schnee und Frost gewappnet.
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Landkreis. Nach bislang überwiegend ruhigem Spätherbstwetter soll es in der neuen Woche zunehmend ungemütlich und teils winterlich werden. Mit Tief Pauline komme am Montag mit kräftigem Wind und Schnee im Bergland die „erste Action rein“, erklärte Diplom-Meteorologe Simon Trippler vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach.
Windig wird’s im Kreis Stade womöglich bereits am Sonntag: Der Deutsche Wetterdienst hat eine amtliche Warnung vor Windböen herausgegeben. Diese gilt bis einschließlich 18 Uhr.
Deutscher Wetterdienst warnt vor Windböen im Kreis Stade
Den Angaben nach treten Windböen mit Geschwindigkeiten um 55 km/h (15 m/s, 30 kn, Bft 7) aus westlicher Richtung auf. In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit Sturmböen um 65 km/h (18 m/s, 35 kn, Bft 8) gerechnet werden. Bei Tagestemperaturen um 8 Grad sind immer wieder Niederschläge möglich.
In der Nacht zum Montag gehen die Werte auf 6 Grad zurück. Am Tag kann es bei 5 Grad immer wieder regnen (Nachttemperaturen: 3 Grad). Im Bergland kann es den Vorhersagen zufolge bei Schneefall oberhalb von 400 bis 600 Metern glatt werden. An der See sind vereinzelt Gewitter möglich.
Wetteraussichten: Im Kreis Stade sind Schneefälle möglich
Am Dienstag könnte bei Werten um 2 Grad auch im Kreis Stade Schnee fallen; auch Schneeregen ist möglich. Wenn ab Mittwoch zunehmend Polarluft nach Deutschland komme, könne es noch etwas winterlicher werden. „Selbst in tieferen Lagen lässt sich hier und da eine Schneeflocke blicken, vielleicht reicht es sogar für die eine oder andere weiße Überraschung“, erläuterte Trippler. In den Nächten könne es gebietsweise frostig und glatt werden. Im Kreis Stade fallen die Temperaturen demnach nachts unter 0 Grad.
Salzlager des Landkreises sind gefüllt
Kreisbaurätin Madeleine Pönitz hat gute Nachrichten für alle Verkehrsteilnehmer: „Knapp 1600 Tonnen Auftausalz stehen in unseren Kreisstraßenmeistereien in Bliedersdorf und im Stützpunkt Drochtersen bereit.“ In einer Pressemitteilung gibt Landkreis-Sprecherin Nina Dede weitere Zahlen.
Etwa 25 Kollegen sind in drei Schichten im Einsatz, wenn es auf den Straßen eisig und verschneit ist. Sie sorgen für Sicherheit auf den ungefähr 380 Kilometern Kreisstraßen und 270 Kilometern Radwegen, die der Landkreis Stade unterhält. Dafür steht der sogenannte Ausgucker besonders früh auf: Er überprüft gegen 2 Uhr die Straßenverhältnisse und informiert bei Bedarf seine Kollegen.
Räumfahrzeuge starten bei Wintereinbruch um 3 Uhr
Bei Wintereinbruch starten um 3 Uhr die Räum- und Streufahrzeuge des Landkreises Stade. Unterstützung leisten beauftragte Unternehmen. Auf den Landes- und Bundesstraßen sind die Kollegen der Landesstraßenmeistereien im Einsatz, die Autobahn GmbH kümmert sich um die A26.

Schnee und Frost können kommen: Der Winterdienst des Landkreises Stade ist gut vorbereitet. Foto: Landkreis Stade/Nina Dede
Das Salzlager der Kreisstraßenmeisterei in Bliedersdorf hält etwa 800 Tonnen Trockensalz vor, 40 Tonnen Magnesiumchlorid-Lösung kommen noch hinzu, so Andreas Blohm von der Bliedersdorfer Kreisstraßenmeisterei: „Wir streuen knapp 70 Prozent trockenes Salz und gute 30 Prozent Lauge. Das Feuchtsalz wird erst auf dem Weg zum Streuteller angemischt.“
Salzlager in Bliedersdorf und Drochtersen
Vom Standort in Bliedersdorf aus werden auch die Samtgemeinden Fredenbeck und Harsefeld versorgt, entsprechende Verträge regeln die seit Jahren erprobte Zusammenarbeit. 800 Tonnen Auftausalz lagern auch in der Halle im Stützpunkt Drochtersen sowie 50 Tonnen Magnesiumchlorid.
Herrscht kein Unwetter, haben die Beschäftigten des Winterdienstes vor Beginn des morgendlichen Berufsverkehrs die Sache im Griff.
Allerdings lässt sich nicht jede Schneewehe sofort beseitigen und starke Nachtfröste von minus zehn Grad und kälter mindern die Wirkung des Streusalzes merklich. Deshalb müssen die Fahrzeuge der Kreisstraßenmeistereien an solchen Tagen fast rund um die Uhr im Einsatz sein - von 3 Uhr in der Frühe bis 20 Uhr am Abend.
Winterdienst hat eine Bitte an die Anlieger
Klaus Lohmann vom Stützpunkt Drochtersen hat eine Bitte an die Anlieger: „Der Schnee von Gehwegen gehört nicht auf die Straße, die Wirkung des Räumeinsatzes wird damit eingeschränkt. Bei einem zweiten Räumvorgang würde der Schnee dann zu aller Ärger ohnehin wieder auf dem Gehsteig landen.“ Also lieber den Schnee beispielsweise in den Vorgarten schieben. (dpa/pm/sal/vdb)