TWie der Anschlag in München den Klimastreik in Buxtehude beeinflusst

Der Demonstrationszug beim Klimastreik in Buxtehude setzt sich aus dem Stadtpark in Bewegung. Foto: Sulzyc
Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future beteiligt sich auch in Buxtehude am bundesweiten Klimastreik. Warum der Demonstrationszug im Uhrzeigersinn wandert.
Buxtehude. Nach dem Anschlag in München reagieren Polizei und Ordnungsamt mit einer Auflage für den Demonstrationszug beim Klimastreik in Buxtehude: Ausschließlich im Uhrzeigersinn, also rechts herum, soll sich die Menschenmenge durch die Stadt bewegen.
Dadurch sei der Demonstrationszug besser geschützt, müsse weniger Straßen kreuzen. Auf diese Weise seien auch weniger Polizeibeamte nötig, um die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu begleiten und zu schützen, sagt Einsatzleiter Rainer Klingschat. Polizeibeamte in Uniform und in zivil seien beteiligt.

Der Demonstrationszug beim Klimastreik in Buxtehude zieht auf der Straße an der früheren Malerschule vorbei. Foto: Sulzyc
Bei einem Anschlag am Donnerstag in München hat ein 24-Jähriger sein Auto in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi gesteuert. 30 Menschen wurden dabei verletzt. Mehrere Verletzte waren am Freitag laut Medienberichten noch in Lebensgefahr.
260 Menschen demonstrieren in Buxtehude
Überall in Deutschland hat die Klimaschutzbewegung Fridays for Future zu Klimastreiks aufgerufen. Auch in Buxtehude demonstrieren am späten Freitagnachmittag zu Beginn der Kundgebung im Stadtpark nach Angaben der Polizei 200 Menschen. Während des anschließenden Demonstrationszuges zählt die Buxtehuder Ortsgruppe von Fridays for Future 260 Teilnehmer und Teilnehmerinnen.

Mit diesem Plakat macht eine Teilnehmerin beim Klimastreik in Buxtehude auf das Artensterben aufmerksam. Foto: Sulzyc
Viele Demonstranten haben sich mit ihren Schildern viel Mühe gegeben. Auf einem fragt ein Pinguin: „Oma, was ist ein Eisbär?“
In Buxtehude beginnt der Klimastreik um 16 Uhr. Dabei hatte die von Schülern ausgehende Klimaschutzbewegung Fridays for Future ursprünglich mit Klimastreiks während der Unterrichtszeit auf sich aufmerksam gemacht. Wer teilnahm, schwänzte den Unterricht. Mit diesem Regelverstoß gewannen die Klimaproteste eine große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit.
Auf das ursprüngliche Markenzeichen, Schulunterricht für ein politisches Engagement zu schwänzen, verzichtet die Buxtehuder Ortsgruppe von Fridays for Future. Die Organisation am Nachmittag sei einfacher. Oberstufenschüler und Erwachsene könnten so teilnehmen, sagt Klimaaktivistin Mascha Richter von Fridays for Future Buxtehude.
Zwei Monate zuvor haben die Planungen für die Kundgebung und den Demonstrationszug begonnen. Plakate aufhängen und in den sozialen Medien regelmäßig dafür werben - der harte Kern von Fridays for Future in Buxtehude, ein Dutzend Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 17 Jahren, erledigt diese Arbeit.
Das fordert Fridays for Future von der Politik
Fridays for Future verlangt Klimagerechtigkeit - und das jetzt. Die Klimabewegung stellt Forderungen an eine neue Bundesregierung, zum Beispiel den geordneten Gasausstieg bis 2035. Sie verlangt ein deutlich höheres Tempo, als es die politischen Parteien in Deutschland anschlagen.
Zum Auftakt des Klimastreiks spricht Mascha Richter. Überraschend wählt sie ermutigende Worte, beginnt mit guten Nachrichten. Zum Beispiel: „Das Artensterben am Amazonas ist auf dem niedrigsten Stand seit Jahren.“
„Wählt keine Rechtspopulisten“, ruft sie der Menge noch zu und appelliert, sich für die Demokratie starkzumachen. Fridays for Future arbeitet in Buxtehude mit der Initiative Omas gegen Rechts und der überparteilichen Vereinigung Bunter Block zusammen.