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Fußball-Bezirksliga

TWiepenkathen gewinnt Abstiegsduell beim FC Mu/Ku mit letzter Aktion

Hängende Köpfe beim FC Mulsum/Kutenholz. Der Tabellenvorletzte verlor noch in der Nachspielzeit gegen den ebenso abstiegsgefährdeten TSV Wiepenkathen.

Hängende Köpfe beim FC Mulsum/Kutenholz. Der Tabellenvorletzte verlor noch in der Nachspielzeit gegen den ebenso abstiegsgefährdeten TSV Wiepenkathen. Foto: Bröhan

Der TSV Wiepenkathen gewinnt das Abstiegs-Endspiel bei Mu/Ku - glücklich in der Nachspielzeit, aber auch verdient. Und Apensen triumphiert in dem Prestige-Duell in Hedendorf.

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Von Wolfgang Nitschke,
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Von Jan Bröhan
Sonntag, 09.03.2025, 20:10 Uhr

Landkreis. FC Mulsum/Kutenholz - TSV Wiepenkathen 1:2.

Seit 2015 gehört der FC Mulsum/Kutenholz der Bezirksliga an und ist damit die Mannschaft, die die meisten Jahre am Stück in der Liga spielt. Nach zehn Jahren droht nun der Abstieg. Die Hoffnungen auf ein kleines Wunder dürften nach der Niederlage gegen den ebenso abstiegsgefährdeten TSV Wiepenkathen auf ein Minimum geschrumpft sein. Der Tabellenletzte müsste bei noch zehn ausstehenden Spielen derzeit neun Punkte aufholen. Doch die Konkurrenz punktet, wie der Sieg von Geversdorf gegen den FC Cuxhaven zeigt. Geversdorf ist die Mannschaft, die genau überm Strich der Abstiegszone steht.

„Das ist natürlich auch für uns nicht schön“, sagt TSV-Trainer Nils Zielesniak bezüglich des Erfolgs von Geversdorf. Wiepenkathen hat noch zwölf ausstehende Spiele, um die derzeit vier Punkte aufzuholen und aus der Abstiegszone zu klettern. Zielesniak ist optimistisch, dass dies gelingt. „Wir haben es in der eigenen Hand. Wir spielen noch gegen alle direkten Konkurrenten“, so der TSV-Trainer.

Der TSV geht offensives Risiko, um den Sieg zu holen

Eine „Slapstick-Aktion“, wie es Zielesniak passend beschreibt, führte zur frühen Mu/Ku-Führung. Nach einem Pressschlag zwischen FC-Spieler Maurice Mehrkens und TSV-Torhüter Florian Obst rollte der Ball durch den Fünfmeterraum und drei Wiepenkathener verstolperten die machbare Rettungsaktion. Mehrkens war zuvor schön von Finn Marzog frei gespielt worden. Der Stadionsprecher war gut aufgelegt: „In der sechsten Minute trifft Maurice Mehrkens sehenswert“, sprach er ins Mikrofon.

Ein Lattentreffer von TSV-Stürmer Tim Hinrichs sorgte in der ersten Halbzeit für den einzigen weiteren Höhepunkt. Das Abstiegsduell auf holprigen Rasen war kein Leckerbissen, spielerische Momente gab es wenig bis gar nicht.

Kurz nach der Pause verordnete TSV-Trainer Zielesniak seiner Mannschaft eine wesentlich offensivere Ausrichtung. Da war das 1:1 durch Baris Duman gerade gefallen. „Für uns zählte nur ein Sieg“, so Zielesniak. Der TSV war sodann auch die spielbestimmendere Mannschaft. Der FC kam aber auch zu seinen Chancen.

Kurz vor dem Abpfiff hatte der Gastgeber seine gefährlichsten Strafraumaktionen. Dann begann die Nachspielzeit. Michel Junge bediente Tim Hinrichs im FC-Strafraum, doch Hinrichs scheiterte frei vor FC-Keeper Hendrik Meyer, weil er zu zentral zielte. Der Ball landete schnell wieder bei Junge, der seinen Pass auf Hinrichs abermals anbrachte und dieses Mal spitzelte der Stürmer den Ball ins Eck zum umjubelten Siegtreffer. Beim FC hingen natürlich die Köpfe.

„Wenn man in der Nachspielzeit gewinnt, ist es natürlich auch glücklich, aufgrund des Spielverlaufs ist der Sieg für uns aber auch verdient“, beurteilte Zielesniak, der TSV habe in der zweiten Halbzeit mehr investiert und wurde für das offensive Risiko belohnt.

  • Tore: 1:0 (6.) Mehrkens, 1:1 (58.) Duman, 1:2 (90.+2) Hinrichs,

VSV Hedendorf/Neukloster - TSV Apensen 0:1.

Beide Teams gingen mit beeindruckenden Erfolgsbilanzen ins Derby: Die VSVer boten neun Partien hintereinander ohne Niederlage an, mit zehn ungeschlagenen Spielen hielt Apensen dagegen. Angelockt durch diese Serien, durfte Kassierer Dirk Ropers gut 270 zahlende Fans begrüßen.

Die Einnahmen verbuchten die Hausherren, die Punkte entführten hingegen die Gäste. Die hatten die erste Chance, als Nikolas Greifenberg mit seinem Schlenzer an Keeper Ian Huke scheiterte. Aber im zweiten Versuch traf er, diesmal wuchtig und mit links. Es blieb beim Plus der Gelegenheiten für Apensen. Als dann Greifenberg in der Schlussphase ausgewechselt war, fehlte er als Ballfestmacher merklich und jetzt übernahmen die Gastgeber das Kommando.

Bei allen Bemühungen gab es allerdings nur eine echte Torchance, als Nick Unruh den gut reagierenden Niklas-Maximilian Wix nicht überwinden konnte. Großer Jubel am Ende bei den Gästen, die insgesamt bissiger und flinker auftraten und sich den Sieg verdienten. Trainer Sönke Ungeheuer voller Freude: „Die Einstellung war einmal mehr optimal und der Mannschaft gebührt für diesen Auftritt höchste Anerkennung.“

Eben diese Einstellung vermisste der verletzt zuschauende VSV-Torjäger Jan-Hendrik Scheppeit bei seiner Crew: „Wir haben den Derby-Charakter viel zu selten angenommen, deshalb müssen wir die Niederlage anerkennen.“

Ähnlich sah es VSV-Trainer Björn Stobbe, einst auch in Apensen tätig: „Wir hatten einige der zuletzt fehlenden Akteure wieder dabei, aber deren lange Pause machte sich bemerkbar, so dass die erhofften Impulse ausblieben. Über die 90 Minuten hinweg war die Leistung nicht ausreichend genug, um einen engagierten Gast zu bezwingen.“

Ein Sonderlob verdienten sich Schiedsrichter Calvin Diekhoff und Gespann mit einer tadellosen Leitung.

  • Tor: 0:1 (33.) Greifenberg.

Deinster SV - SG Stinstedt 1:2.

Deinste war in der Rückrunde noch ungeschlagen, Stinstedt bisher sieglos. Das änderte sich. Trotz früher Führung durch Justin Peters mussten die Platzherren eine Niederlage hinnehmen und Trainer Filippo Callerame zog Bilanz: „Der Gast war nicht besser, aber wir hatten kein Spielglück an diesem Tag und mussten zudem noch die Rote Karte für Nico Umland verdauen.“

  • Tore: 1:0 (6.) Justin Peters, 1:1 (13.) Rittker, 1:2 (64.) M. Rös.
  • Rot: Umland (68., DSV).

VfL Güldenstern Stade - TuS Harsefeld II 3:1.

Erinnerungen an die letzte Partie in Wiepenkathen kamen bei den Stadern hoch, als sie zur Pause 2:0 führten, dann den Anschlusstreffer kassierten. Aber auch diesmal sorgte Fabio Dammann für die Erlösung mit dem Treffer zum 3:1. Trainer Matthias Quadt: „Das war insgesamt ein richtig gutes Bezirksliga-Spiel. Die Gäste waren stark, letztlich konnten wir uns aber verdient durchsetzen.“

Gäste-Coach Marcel Jacobi war trotz der Niederlage durchaus zufrieden: „Stade ist in puncto Cleverness einen Schritt weiter. Aber mit ein bisschen mehr Mut und Glück hätten wir mehr erreichen können in einer intensiv geführten Partie.“

  • Tore: 1:0 (4.) Linzer, 2:0 (30.) Burmester, 2:1 (49.) Reinecke, 3:1 (74.) F. Dammann.

SV Ahlerstedt/Ottendorf II - MTV Bokel 4:0.

Eine gute Reaktion auf die letztwöchige Derby-Niederlage in Harsefeld zeigte A/O II mit einem glatten Heimerfolg. Ganz stark dabei Max Weigand, der neben eigenem Treffer zwei weitere Tore vorbereitete. Trainer Moris Kaiser durfte erfreut registrieren: „Besonders nach der Pause haben wir viel Dampf gemacht und haben dadurch die drei Punkte verdient eingefahren.“ Eine heiße Aufgabe steht bevor: A/O II reist zu Spitzenreiter VfL Güldenstern.

  • Tore: 1:0 (27.) M. Böhning, 2:0 (47.) M. Weigand, 3:0 (55.) Licht, 4:0 (69.) Bergann.

SV Drochtersen/Assel III - TSV Eintracht Immenbeck 4:2.

D/A III war zuletzt unten reingerutscht und so kam der Heimerfolg exakt zum richtigen Zeitpunkt. Aufatmen bei Trainer Henrik Licht: „So nebenbei gewinnt man auch gegen den Letzten nicht. Wir haben nach 60 Minuten arg nachgelassen, aber letztlich geht der Sieg in Ordnung.“

Immenbecks Coach André Stein war nicht einverstanden mit dem Foulelfmeter und dem 0:2, wo er eine Abseitsstellung erkannt hatte. Ansonsten ließ sich seine Truppe trotz deutlichen Rückstands nicht entmutigen: „Das große Engagement in der Endphase hätte ein wenig früher einsetzen müssen.“

  • Tore: 1:0 (5., FE) Raap, 2:0 (15.) Heidhoff, 3:0 (43.) Berliner, 3:1 (45.) Böttcher, 4:1 (50.) Krause, 4:2 (80.) Lohmann.
TSV-Torjäger Tim Hinrichs ließ kurz zuvor noch eine 100-prozentige Chance liegen, um dann doch noch den 2:1-Siegtreffer zu erzielen.

TSV-Torjäger Tim Hinrichs ließ kurz zuvor noch eine 100-prozentige Chance liegen, um dann doch noch den 2:1-Siegtreffer zu erzielen. Foto: Bröhan

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