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Schützenfest

TWiepenkathens Sebastian Läufer ist der neue Stader Stadtkönig

Er kann sein Glück kaum fassen: Sebastian Läufer (links) ist neuer Stadtschützenkönig von Stade.

Er kann sein Glück kaum fassen: Sebastian Läufer (links) ist neuer Stadtschützenkönig von Stade. Foto: Franziska Felsch

Draußen singen die Vögel, drinnen die Schützen. Beim Königsfrühstück des Schützenvereins Stade-Wiepenkathen mit Proklamation des neuen Stadtschützenkönigs geht es im Festzelt hoch her. Und das, obwohl die Schützen seit 6 Uhr auf den Beinen sind.

Von Franziska Felsch Samstag, 27.04.2024, 17:33 Uhr

Stade. Die Auszeit der Schützinnen und Schützen im Landkreis Stade ist beendet. Ab sofort werden wieder Schützenfeste gefeiert, 62 an der Zahl. Wiepenkathen machte den Auftakt mit seinem Schützenfrühstück am Sonnabend.

Pünktlich, 11.30 Uhr, marschieren sie ein, die Schützenbrüder und Schützenschwestern. Gut gelaunt, obwohl einige von ihnen keine lange Nacht hatten. Aber das ist ihnen weder anzusehen noch anzumerken. Begleitet vom Spielmannszug „Stade die Ehemaligen“ und Blasmusikern geht es singend und tanzend zu den Plätzen an den weißgedecken Tischen. Hier wartet schon die erste Runde Schnaps - rot oder klar oder beides - auf die Schützen und ihre Gäste.

Heute gibt es traditionell wieder Erbsensuppe, aber das dauert noch ein Weilchen, wollen doch erst die Vertreter der befreundeten Vereine sowie aus Politik und Geschäftswelt in aller Form von Präsidentin Silke Stuwe begrüßt werden. Wiepenkathens Bürgermeister Horst Deede nutzt sein Grußwort, um zur Europa-Wahl aufzurufen und die stellvertretende Stader Bürgermeisterin Melanie Reinecke erinnert daran, dass das Schützenwesen eine Tradition ist, die Halt gibt - gerade in schwierigen Zeiten.

Silke Stuwe erhebt das Glas mit einem „Gut Schuss“ auf die Majestäten. Jetzt ist Wiepenkathens noch amtierender König Sebastian Läufer dran. „Ich bin kein Mann der großen Worte“, sagt er und wünscht einen guten Appetit und ein schönes Schützenfest.

Zur Musik den Löffel im Takt schwingen

Das Ganze dauert einigen dennoch zu lang. „Am besten gefällt mir die Musik, die Reden sind doch immer dasselbe, kennt man“, meint eine ältere Schützenschwester.

Neben dem Spielmannszug, die den schwungvollen Auftakt beschert haben, schmettern die Blasmusiker „Regazer“ - der Name entstand aus den Abkürzungen für Reh und Gazelle in Anspielung auf die zarten Figuren der männlichen Bandmitglieder - einen Hit nach dem anderen.

Ihr Publikum klatscht begeistert mit, einige hält es nicht auf ihren Stühlen und die ersten schwofen, wenn auch noch etwas verzagt, in den engen Reihen. Während des Essens empfiehlt die Präsidentin „im Takt den Löffel zu schwingen“. Anschließend gehts weiter mit dem Verteilen von Gedächtnisplaketten.

Der neue Schützenstadtkönig ist geschockt

Und dann ist es soweit. Der Höhepunkt des Tages steht an: Dennis Arnold, der Sprecher der ehemaligen Stadtkönige, macht es spannend und braucht eine Weile, um den Knoten von dem Beutel zu lösen, in dem die Umschläge stecken.

Vier Könige haben sich um den Titel beworben. Kai Koeser, König von Bützfleth, Sebastian Robohm aus Stade, Marco Schwebke aus Hagen und Sebastian Läufer aus Wiepenkathen bangen. Aber es kann nur einen geben. Dicht gefolgt - mit wenigen Ringen Abstand - liegt Sebastian Läufer, der Noch-König der Wiepenkathener, vorn. Mit 78 Ringen hat er die Stadtschützenkönigswürde sicher.

Nicht sicher war der 38-Jährige, dass er gewinnt, wie er völlig erstaunt ins Mikrofon ruft. „Ich bin geschockt, aber auch glücklich.“ Die Würde bedeute ihm viel, sagt er gerührt, wie das Schützenwesen überhaupt. Seit 2012 ist er dabei. „Ich bin hier tief verwurzelt, bin Jugendleiter und Fahnenträger“, erzählt der Raumausstatter.

Das Schießen habe er ganz entspannt erlebt, so wie das Schießen auf die Wiepenkathener Königsscheibe im vergangenen Jahr. Was genau auf ihn zukommt, weiß er noch nicht, gibt er zu. Nur so viel. „Ich trage diese neue Würde mit Stolz und bin gespannt auf die vielen Einladungen.“

Maibaumaufstellen und Familientag folgen noch

Am Montag ist Familientag auf dem Jahrmarkt, am Dienstag ab 21 Uhr, Tanz in den Mai. Ein Platzkonzert am Mittwochmittag leitet die Oldtimer-Ausstellung ein. Die neuen Würdenträger werden um 16 Uhr proklamiert. Dann endet Läufers Zeit als König von Wiepenkathen. König von ganz Stade bleibt er ein Jahr lang.

Er kann sein Glück kaum fassen: Sebastian Läufer (links) ist neuer Stadtschützenkönig von Stade.

Er kann sein Glück kaum fassen: Sebastian Läufer (links) ist neuer Stadtschützenkönig von Stade. Foto: Franziska Felsch

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