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Windenergie

TWindrad in Alfstedt: Erneut knickt ein Rotorblatt ab

Von einer Windkraftanlage sind zwei Rotoren abgeknickt

Zwölf Tage nach dem ersten Rotorblatt ist ein zweites abgeknickt. Foto: Algermissen

Da war es nur noch eins: Im derzeit stillgelegten Alfstedter Windpark ist am Donnerstag ein weiteres Rotorblatt an der vor zwölf Tagen havarierten Windkraftanlage abgeknickt. Das sagt der Betreiber zu den Hintergründen.

Von Stefan Algermissen Samstag, 28.10.2023, 08:00 Uhr

Alfstedt. Laut Angaben von Anwohnern krachte es gegen 19 Uhr. Klar, dass am Freitagmorgen die Drähte beim Betreiber und Landkreis ebenso glühten wie unter den ohnehin genervten Anwohnern.

Das Bremer Unternehmen EnergieKontor, Betreiber des Alfstedter Windparks mit acht baugleichen Anlagen des Herstellers GE Wind Energy GmbH, äußerte sich am Freitag auf Nachfrage umgehend zu dem Vorfall. Laut Auskunft von EnergieKontor knickte das Rotorblatt „am späten Donnerstagabend“ im Zuge der Arbeiten zum kontrollierten Herabfallen der noch herabhängenden Bestandteile des zuerst havarierten Rotorblattes ab.

Betreiber: Personenschäden sind nicht entstanden

„Die besagte Windenergieanlage war zum Zeitpunkt des Ereignisses nicht in Betrieb. Personenschäden sind nicht entstanden“, hieß es von EnergieKontor. Bisher seien keine Kunststoffteile des abgeknickten Rotorblattes in unmittelbarer Umgebung verstreut worden. Die Beseitigungsarbeiten der herabgefallenen Trümmerteile aus dem ersten Schadensfall seien aber aus Sicherheitsgründen unterbrochen worden.

„Bis auf einen zeitlichen Zusammenhang der beiden genannten Ereignisse ist die Schadensursache noch nicht bekannt“, sagte Pressesprecherin Julia Pschribülla im Namen von EnergieKontor. Als Betreiber der Windenergieanlage habe das Unternehmen beim Hersteller GE Wind Energy GmbH bis Freitagmittag eine Stellungnahme zu den Ereignissen und den nächsten Schritten eingefordert.

Landkreis fordert Räumung der Trümmerteile

„EnergieKontor ist sich seiner Verantwortung bewusst und steht unverändert in engem Austausch mit Gemeinde, zuständigen Behörden und den vom vorausgegangenen Vorfall betroffenen Landwirten und Grundstückseigentümern“, betonte das Unternehmen.
Ein Sicherheitsdienst hat ein Auge darauf, dass keine Unbefugten das Areal betreten oder befahren.

Ein Sicherheitsdienst hat ein Auge darauf, dass keine Unbefugten das Areal betreten oder befahren. Foto: Algermissen

Auch die Rotenburger Kreisverwaltung, die nach dem ersten abgeknickten Rotorblatt bereits vor anderthalb Wochen die sofortige Stilllegung des Windparks, die vollständige Räumung der Trümmerteile und die Absicherung des Windrades angeordnet hatte, reagierte zügig. Freitagmittag hieß es aus Rotenburg: „Der Windpark-Betreiber wurde heute (Freitag; d. Red.) von uns aufgefordert, alle Rotorblätter der betroffenen Anlage abzubauen und bis 1. November einen aktualisierten Zeit- und Maßnahmeplan vorzulegen.“ Ferner gab es eine Anweisung an den Betreiber: „Auch in diesem Fall muss der verbliebene Teil des Rotorblatts abgesichert werden, so dass keine weiteren Stücke herunterfallen können.“

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